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Wissenschaft
Wenn gewässerökologische Ziele verfehlt werden, sind stoffliche Eintragungen eine der Hauptursachen. Damit weniger Stoffe in Gewässern landen, müssen die Eintragspfade und Ablagerungsbereiche sichtbar gemacht und bilanziert werden. Ob Citizen Science eine Möglichkeit ist, die dafür nötigen Daten zu erfassen? Das ist Thema eines neuen Forschungsprojekts, das im März an der Hochschule Coburg gestartet ist.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt zum „Monitoring von Sedimenteinträgen in stehenden Gewässern mittels vereinfachtem Echoloteinsatz als Entscheidungshilfe erforderlicher Gegenmaßnahmen“. Die Erfassung und Aufzeichnung der Eintragspfade und Ablagerungsbereiche hängt davon ab, welche Messtechnik zur Verfügung steht. Sind die Kosten zu hoch, wird die Ursache für Probleme im Gewässersystem oft nicht konsequent genug untersucht beziehungsweise nicht kontinuierlich verfolgt. Zwei Professoren der Hochschule Coburg prüfen nun, ob Citizen Science eine Lösung darstellt: Prof. Dr. Andreas Weiß ist spezialisiert auf Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft und Vermessung. Prof. Dr. Klaus Drese ist Professor für Sensorik und Analytik und Leiter des Instituts für Sensor- und Aktortechnik (ISAT). Die integrative Kooperation ermöglicht interdisziplinäres Arbeiten und gewährleistet die Betrachtung verschiedener Perspektiven der Forschungsthemen Messtechnik und Wasserwirtschaft. Gemeinsam mit ihren Teams wollen Weiß und Drese herausfinden, ob Fischfinder für die Forschung nutzbare Daten liefern können. Solche Systeme benutzen Privatleute beim Fischen.
Wie die Wissenschaft private Beobachtungen oder Messungen nutzt
Als Fischfinder werden Echolote bezeichnet, die vornehmlich der Identifikation und Lokalisierung von Fischen dienen. Darüber hinaus gibt ein integriertes Fischfinder-Echolot auch Aufschluss über Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit oder zeigt Senken sowie Erhebungen und Veränderungen am Gewässergrund. Die Ergebnisse der Messungen können in Tiefenkarten sichtbar gemacht werden und somit eine unterstützende Funktion für Gewässerunterhalter mitbringen. Ziel des Coburger Projektes ist, zu prüfen, ob derartige Systeme grundsätzlich nutzbar sind und ob es Fischfinder gibt, die zielgerichtet anwendbar sind, sodass ihre Daten auch als Informations- und Entscheidungsquelle genutzt werden können. Die Untersuchungen finden an lokalen Standgewässern wie dem Goldbergsee und dem Froschgrundsee statt.
Solche Citizen Science-Ansätze können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit bieten, private Beobachtungen oder Messungen unterstützend einzusetzen. Über die Analyse der Messdaten sollen im Coburger Projekt neue geeignete Messparameter abgeleitet werden, die das Bodenprofil und damit den Sedimentierungsprozess am repräsentativsten abbilden. Eine Maßnahmenmatrix in Abhängigkeit der erfassten Eintragspunkte und Ursachen wird erarbeitet. Die Maßnahmen umfassen sowohl organisatorische, nutzungsorientierte als auch bauliche Überlegungen. Als Projektbeirat unterstützt das Wasserwirtschaftsamt Kronach mit seiner Fachexpertise beratend.
Prof. Dr. Andreas Weiß und Prof. Dr. Klaus Drese diskutieren im Labor verschiedene Perspektiven auf ...
Natalie Schalk
Hochschule Coburg
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Biology, Construction / architecture, Environment / ecology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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