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07/09/2024 11:22

Gewalt und Gedächtnis

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Einladung des Zentrums für Antisemitismusforschung zur Buchpräsentation „Gewalt und Gedächtnis. Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert“ mit der Historikerin Mirjam Zadoff am 10. Juli 2024 um 18 Uhr

    Im Rahmen des Forschungskolloquiums des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA) liest die Historikerin Mirjam Zadoff am 10. Juni 2024 aus ihrem Buch „Gewalt und Gedächtnis. Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert“. Anschließend folgt ein Gespräch zwischen der Leiterin des ZfA, Stefanie Schüler-Springorum, und der Autorin sowie eine Diskussion mit den Teilnehmenden.

    Mirjam Zadoff versammelt in ihrem Buch Ideen für eine globale Erinnerungskultur. In heutigen Gesellschaften leben Menschen zusammen, deren Biografien durch unterschiedliche Erfahrungen von Krieg oder Diskriminierung geprägt sind – manchmal über Generationen hinweg. Können sie sich auf eine gemeinsame Erzählung verständigen? Mirjam Zadoff versteht Geschichte als Fähigkeit, Fragen der Gegenwart aus der Vergangenheit zu beantworten. Sie versammelt Beispiele aus aller Welt, wie in vielerlei Spielarten die Erinnerung an die Geschichte der Gewalt wachgehalten – oder vergessen – wird: in Italien an die Deportation der Juden, in Japan an die Zwangsprostituierten, in Johannesburg an die Opfer des Holocaust und des Kolonialismus. So knüpft sich eine globale Erinnerungskultur, die alle Menschen einschließt, in deren Leben die Geschichte eine Spur der Gewalt hinterlassen hat.

    Überlebende des Holocaust und der Nazi-Genozide

    Nur mehr wenige Überlebende des Holocaust und der Nazi-Genozide können heute noch ihre Geschichte erzählen. Längst vergessen ist, gegen welch große Widerstände sie kämpften, um überhaupt gehört zu werden. Ihr widerständiges Erzählen inspirierte Menschen und Projekte auf der ganzen Welt. Daraus entstanden ist eine globale Erinnerungskultur, die über vielfältige Ebenen miteinander verbunden und ineinander verwoben ist. Museen, Denkmäler oder Kunstprojekte beschäftigen sich auf der ganzen Welt mit der Erinnerung an Gewalt, Kriege und totalitäre Diktaturen. In der Versicherung, nach innen wie nach außen, keine Gewalt mehr zu verursachen oder zuzulassen, steht die Überzeugung, dass wir aus der Vergangenheit lernen können. Dieser Glaube an die Moderne, die auf Humanisierung durch Erziehung und Aufklärung setzt, wurde im 20. Jahrhundert zwar gründlich enttäuscht. Doch gerade aus diesem Widerspruch entsteht die Möglichkeit für ein differenziertes Nachdenken über Gewalt und Verantwortung, Empathie und Demokratie.

    Die Autorin

    Mirjam Zadoff ist seit 2018 Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Zuvor war sie Professorin für Geschichte und Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Chairs in Jewish Studies an der Indiana University Bloomington. Gastprofessuren führten sie unter anderem nach Zürich, Berkeley, Berlin oder Augsburg. Aktuell lehrt sie an der LMU München. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Bücher, Ausstellungskataloge und Artikel, darunter „Tell me about yesterday tomorrow“, hg. mit Nicolaus Schafhausen, Annette Kelm; „Die Bücher“, hg. mit Udo Kittelmann und Nicolaus Schafhausen; „Die Stadt ohne: Juden, Ausländer, Muslime, Flüchtlinge“, hg. mit Andreas Brunner, Barbara Staudinger und Andreas Sulzenbacher; sowie die in mehrere Sprachen übersetzten Monographien „Der rote Hiob“, „Das Leben des Werner Scholem“ und „Nächstes Jahr in Marienbad. Gegenwelten jüdischer Kulturen der Moderne“

    Buchpräsentation und Diskussion:
    Wann: 10. Juli 2024 um 18 Uhr
    Wo: TU-Hauptgebäude (Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Raum H 2035)
    Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

    Kontakt:

    Stefanie Fischer
    Technische Universität Berlin
    Zentrum für Antisemitismusforschung
    Tel.: +49 30 314-25489
    E-Mail: s.fischer@tu-berlin.de


    Images

    Autorin Mirjam Zadoff, Leiterin des NS-Dokumentationszentrums München, liest an der TU Berlin
    Autorin Mirjam Zadoff, Leiterin des NS-Dokumentationszentrums München, liest an der TU Berlin

    Connolly Weber


    Criteria of this press release:
    Journalists
    History / archaeology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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