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Wissenschaft
Die Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) kündigt die strukturelle Weiterentwicklung des KDSF zu einem Basisdaten-Standard mit ihrem Grundsatzpapier an. Mit dieser Neuausrichtung rücken die „Bausteine“ für Forschungsevaluationen und Berichterstattung – die zugrunde liegenden Informationsobjekte, wie Personen oder Publikationen, und deren Eigenschaften – in den Vordergrund. Die einheitliche Definition dieser Basisdaten ermöglicht eine größere Flexibilität in der Anwendung für verschiedene Berichtszwecke und der Darstellung von Forschungsaktivitäten. Zusätzlich stellt die KFiD eine themenorientierte Aufbereitung des Basisdatenmodells in Form von „KDSF-Modulen“ bereit.
Wer forscht zu welchen Themen, wer finanziert Forschungsprojekte in welchem Umfang und welche Publikationen, Forschungsdaten oder Patente vermitteln gesellschaftlich und wissenschaftlich relevante Erkenntnisse und Forschungsergebnisse?
Forschungsinformationen, d. h. Metadaten zu forschenden Personen, Publikationen, Projekten oder Patenten und Forschungsinfrastrukturen sind zentrale Grundbausteine nicht nur für evidenzbasierte wissenschaftspolitische Entscheidungen, sondern auch die transparente Vermittlung und Außendarstellung von Wissenschaft für die Öffentlichkeit.
Der KDSF-Standard verhilft dazu, Forschungsinformationen effizient und qualitätsgesichert zu erheben und zu verarbeiten. Mit dem Ziel, die Forschungsberichterstattung zu harmonisieren, legte der KDSF in seiner ursprünglichen Konzeption Definitionen für aggregierte Forschungsinformationen, wie z. B. die „Anzahl Beschäftigter“ vor, die mit ihren verschiedenen Merkmalen nach beispielsweise Forschungsfeldern oder Organisationseinheiten berichtet werden konnten. Daraus entstehen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Berichtsanlässen.
In der Praxis hat der KDSF-Standard sein volles Potential jedoch aufgrund seiner Komplexität bei weitem nicht entfalten können, da weder die Anforderungen an die institutionelle Informationsverarbeitung noch die Nutzbarkeit des Standards für Berichtsabfragen unmittelbar ersichtlich wurden.
Dies soll sich mit der neuen Modellierung des KDSF als Basisdatenstandard ändern.
Der strukturell weiterentwickelte Standard
- bietet neue, anwendungsfreundliche Übersichten und Darstellungsformen der Basisdaten, ihrer Eigenschaften und einheitlichen Definitionen,
- erleichtert die flexible Kombination von Basisdaten, um verschiedene Informations- und Berichtsbedarfe abzudecken und zu bündeln,
- ermöglicht berichtenden Forschungseinrichtungen ein besseres Ableiten von Anforderungen an ihre Datenverarbeitung und -haltung und
- unterstützt Prozesse im Forschungsinformationsmanagement, wie die Einführung oder Weiterentwicklung von Forschungsinformationssystemen.
Um die Anwendbarkeit des KDSF darüber hinaus zu erleichtern, sollen datenabfragenden Akteuren und der interessierten Fachöffentlichkeit Möglichkeiten eröffnet werden, die zentralen Inhalte, Anforderungen und Anwendungsoptionen des Basisdaten-Standards zielgerichtet über so genannte KDSF-Module zu erschließen: KDSF-Module fassen das Basisdatenmodell anhand von Themen zusammen, z.B. zur Abbildung von Forschungskooperationen, Beschäftigungsstrukturen, Transfer etc.
Sie sind außerdem die Grundlage für Abgleiche mit bestehenden Anwendungsfällen, wie beispielsweise das Monitoring des Pakts für Forschung und Innovation, Erhebungen des Wissenschaftsrats im Rahmen der Exzellenzstrategie oder die amtliche Hochschulstatistik. Das ist besonders wichtig, da das Erheben und Verarbeiten von qualitätsgesicherten Forschungsinformationen mit aufwändigen Prozessen verbunden ist. Die Abgleiche mit bestehenden Berichtsabfragen ermöglichen es, anhand einer einfachen Systematik zu erkennen, wie übereinstimmend oder unterschiedlich die mit bestehenden Berichtsanlässen verbundenen Informationsbedarfe sind und welche Daten Forschungseinrichtungen ggf. zu bestimmten Themen und Abfragen bereits erheben oder erheben könnten.
Das KDSF-Basisdatenmodell und die KDSF-Module inklusive ergänzender Basisdaten-Services werden bis zum Ende der laufenden ersten Amtszeit im Jahr 2024 von der KFiD erarbeitet. Die Angebote werden parallel mit der Community validiert und sollen mit dem Übergang in die zweite Amtszeit der KFiD öffentlich bereitgestellt werden.
https://doi.org/10.58010/kfid:gp1:2024
Criteria of this press release:
Journalists
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
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