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Kompetenzbündelung im OEsophagus-Airway-Treatment (EAT)-Center schafft deutlich bessere Therapiemöglichkeiten bei Speiseröhren- und Atemwegserkrankungen von Kindern
In der vergangenen Woche hat am Universitätsklinikum Leipzig ein spezialisiertes Zentrum zur multidisziplinären Behandlung von Säuglingen und Kindern mit komplexen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege seine Arbeit aufgenommen. Das OEsophagus-Airway-Treatment (EAT)-Center führt Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Mithilfe modernster medizinischer Techniken und durch das enge Zusammenwirken mit Familien sowie Selbsthilfeorganisationen werden neue Standards bei Diagnostik, Behandlung und Nachsorge gesetzt.
Ziel ist es, den an Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege erkrankten Kindern die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. „Mit dem EAT-Zentrum wollen wir jedem Kind eine gesunde Speiseröhre und gesunde Atemwege ermöglichen und damit seine Lebensqualität nachhaltig verbessern“, sagt Professor Martin Lacher, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). „Jedes Jahr werden in unserer Klinik rund 100 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege behandelt. Dadurch sind wir bereits jetzt eine der deutschlandweit erfahrensten Einrichtungen auf diesem Gebiet. Somit ist es folgerichtig, dass wir die am UKL vorhandene Expertise nunmehr unter dem Dach des EAT-Zentrums bündeln“, betont der Kinderchirurg, der seit neun Jahren am Universitätsklinikum Leipzig tätig ist und die Gründung des EAT-Zentrums maßgeblich vorangetrieben hat.
Zum Netzwerk des EAT-Zentrums zählen überregional renommierte Expert:innen in insgesamt 15 Teildisziplinen – von der Geburtsmedizin und Kinderradiologie über Anästhesie, Intensivmedizin sowie Thorax- und Herzchirurgie bis zu Phoniatrie, Pneumologie, Kinderorthopädie und Kinderpsychiatrie.
Bei der Behandlung können die Spezialisten auf modernste medizinische Techniken wie beispielsweise die thorakoskopische oder robotische Chrirurgie zurückgreifen. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung bietet darüber hinaus die vorhandene hervorragende Infrastruktur des UKL mit einer leistungsstarken Intensivmedizin.
„Wir bevorzugen stets den Erhalt der natürlichen Speiseröhre des Kindes und wenden zur Behandlung der langstreckigen Speiseröhrenatresie die interne Traktionsmethode nach Patkowski an. Kann die Speiseröhre nicht erhalten werden, bieten wir Ersatz durch gastrale Interposition an“, erläutert Professor Martin Lacher und weist zugleich auf den Status als überregionales Zentrum für die chirurgische Behandlung angeborener zystischer Lungenfehlbildungen hin. „Bei komplexen Atemwegserkrankungen wie Tracheomalazie bieten wir spezialisierte Eingriffe wie Aortopexie oder Tracheopexie an. Über unsere
Vorbilder für das Leipziger EAT-Zentrum, das deutschlandweit bislang seinesgleichen sucht, sind zwei Einrichtungen in den USA – das EAT Center im Boston Childrens Hospital und das EAT Program im Children’s Hospital of Philadelphia. Es ist schon jetzt Europäisches Referenzzentrum für angeobrene Fehlbildungen (ERNICA; European Reference Network for rare Inherited and Congenital Anomalies).
Das EAT-Zentrum am UKL verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu trägt die Zusammenarbeit mit Selbsthilfe- und Patientenorganisationen ebenso bei wie die ausdrücklich erwünschte Einbeziehung der Familie und weiterer Betroffener. Dies dient der Entwicklung individuell abgestimmter Behandlungspläne und kommt somit ebenfalls den Kindern zugute.
https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/kinderchirurgie
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