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Wissenschaft
Um die Erforschung neuer Therapien gegen Leukämie und verwandter bösartiger Blut- und Knochenmarkserkrankungen voranzutreiben, verleihen die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS) und die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. (DGHO) seit 2014 das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium. Lea Gammel, Doktorandin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), erhält eines dieser begehrten Stipendien. Das Stipendium ist mit 12.400 Euro dotiert.
Zur Behandlung von Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems, beispielsweise bei Leukämien und Lymphomen, hat sich die allogene Stammzelltransplantation zu einer wichtigen Therapiemöglichkeit entwickelt. Die nach wie vor schwerwiegendste Nebenwirkung dieser Intervention ist die sogenannte „Graft-versus-Host-Disease“ (GvHD). Dabei greifen Immunzellen des Spenders Organe des Patienten an. Am häufigsten sind Leber, Haut und Darm von dieser Abstoßungsreaktion betroffen. In seiner akuten Form ist die GvHD für etwa ein Drittel der transplantationsbedingten Sterblichkeit verantwortlich und auch in seiner chronischen Form führt die GvHD zu einer schweren Beeinträchtigung von Gesundheit und Lebensqualität der Patienten. Bisher wird versucht die Erkrankung durch Gabe immunsuppressiver Medikamente zu verhindern, diese gehen allerdings mit einer Vielzahl unerwünschter Nebenwirkungen einher.
„Um die GvHD künftig besser zu verhindern oder zu behandeln, forschen wir an einer Untergruppe menschlicher Immunzellen, den sogenannten „regulatorischen T-Zellen“. Ihre Aufgabe ist es, andere immunkompetente Zellen zu kontrollieren, um überschießende Immunreaktionen, wie beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen, zu unterbinden. Wir modifizieren diese Zellen gentechnisch so, dass sie die unerwünschten Angriffe der Spenderzellen gegenüber ihrem neuen Wirtskörper, und damit eine GvHD, spezifisch verhindern“, erklärt Lea Gammel, Doktorandin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR, ihr Forschungsprojekt.
Allerdings eignen sich nicht alle regulatorischen T-Zellen hierfür in gleicher Weise, da sie zum Teil nach Kontakt mit Zielmolekülen, sogenannten Antigenen, schnell an Funktionalität einbüßen. Im Rahmen unserer Forschung sollen die Unterschiede zwischen den Zellsubtypen genauer charakterisiert werden, um wichtige Erkenntnisse über ihren therapeutischen Einsatz zu gewinnen. „Unser Ziel ist es, solche Zellen in klinischen Studien zu testen, um die GvHD in Zukunft effektiver und sicherer verhindern zu können und damit die Erfolgsraten allogener Stammzelltransplantationen zu erhöhen“, resümiert Lea Gammel.
Prof. Dr. Matthias Edinger, Stellv. Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UK ...
Franziska Holten
© UKR
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