idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/05/2024 13:19

Dr. Melanie Müller erhält renommierten ERC Starting Grant

Dr. Jelena Tomovic Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft

    Dr. Melanie Müller, eine herausragende Forscherin am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, wurde für ihr bahnbrechendes Projekt mit dem Titel „Ultrafast atomic-scale imaging and control of nonequilibrium phenomena in quantum materials " mit einem renommierten ERC Starting Grant ausgezeichnet. Der Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre wird ihre innovative Forschung unterstützen, indem er die Erweiterung der experimentellen Aufbauten finanziert und die Rekrutierung neuer PostDoc- und PhD-Stellen fördert.

    Nach Abschluss ihrer Promotion an der Freien Universität Berlin und ihrer PostDoc-Studien am Fritz-Haber-Institut gründete sie 2017 die Gruppe „Ultrafast Scanning Probe Microscopy" in der Abteilung für Physikalische Chemie am Fritz-Haber-Institut. In den letzten Jahren haben Dr. Müller und ihr Team als eine der wenigen Gruppen weltweit ein hochmodernes Labor für ultraschnelle Mikroskopie eingerichtet, das modernste ultraschnelle Lasertechnologie mit Tieftemperatur-Rastersondenmikroskopie integriert. Die neu entwickelten Instrumente ermöglichen ihnen Spitzenforschung an vorderster Front der Wissenschaft auf dem Gebiet der ultraschnellen Mikroskopie von kondensierter Materie.

    Dr. Müllers Leidenschaft für die Entwicklung moderner Forschungstechnologien wird von ihrer Vision angetrieben, offene Fragen der zeitgenössischen Festkörperphysik und Oberflächenwissenschaft mit neuartigen methodischen Ansätzen zu untersuchen, wobei ihr besonderes Interesse den Quantenmaterialien gilt. Diese Materialien zeigen faszinierende physikalische Eigenschaften, die von der klassischen Physik abweichen und durch starke quantenmechanische Wechselwirkungen zwischen ihren mikroskopischen Freiheitsgraden wie Gitter, Ladung, Orbital und Spin bestimmt werden. Dies kann zur Entstehung neuer und oft konkurrierender Phasen mit nicht-trivialem und unerwartetem Verhalten führen, einschließlich unkonventionellem Isolatorverhalten, Supraleitung und leitfähigen Zuständen an den Grenzflächen topologischer Isolatoren. Das Verständnis und die Kontrolle solcher Quantenphasen in Festkörpern stehen im Mittelpunkt der modernen Festkörperphysik und sind von großer Bedeutung für deren zukünftige Integration und Nutzung in der Nanotechnologie.

    Im Rahmen des ERC-Projekts wird Dr. Müller neue experimentelle Ansätze entwickeln, um die ultraschnelle Dynamik von Quantenmaterialien mit atomarer räumlicher Auflösung zu untersuchen. „Wir wollen verstehen, wie korrelierte oder topologische Quantenzustände auf ultraschnelle äußere Störungen reagieren, und zwar auf ihren natürlichen Längenskalen und in der Nähe von atomaren Defekten und räumlichen Inhomogenitäten. Diese kommen in praktisch allen Materialien vor und können sogar entscheidend für deren makroskopische Dynamik und technologisch relevante Quanteneigenschaften sein. Die Untersuchung der ultraschnellen Reaktion von Festkörpern mit atomarer Ortsauflösung ist jedoch erst in jüngster Zeit durch bahnbrechende Entwicklungen in der ultraschnellen STM-Methodik möglich geworden“, sagt Dr. Müller.

    Die Forschungsziele des ERC-Projekts werden durch die Kombination von ultraschnellen Pump-Probe-Ansätzen mit der THz-Lichtwellen-Rastertunnelmikroskopie (THz-STM) erreicht. Ein zentraler Aspekt ihrer Forschung wird es sein, die neuartigen Möglichkeiten, die THz-STM bietet, zu nutzen, um sowohl die Dynamik korrelierter und topologischer Quantenzustände auf atomarer Skala sichtbar zu machen als auch diese kohärent mit Licht zu kontrollieren. Die geplante Forschung verspricht spannende Einblicke und die Beantwortung offener Fragen zu unserem heutigen Verständnis komplexer Festkörper-Quantenzustände.

    Über den ERC

    Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat die Vergabe von 494 Starting Grants an junge Wissenschaftler und Gelehrte in ganz Europa bekannt gegeben. Die Finanzierung in Höhe von fast 780 Millionen Euro unterstützt bahnbrechende Forschung in einer Vielzahl von Bereichen, von den Lebenswissenschaften und der Physik bis hin zu den Sozialwissenschaften und den Geisteswissenschaften. Sie wird Forschenden am Anfang ihrer Karriere helfen, ihre eigenen Projekte zu starten, ihre Teams zu bilden und ihre vielversprechendsten Ideen zu verfolgen. Die Ausschreibung zog 3.474 Vorschläge an, die von Peer-Review-Panels international renommierter Forscher*innen bewertet wurden.
    Insgesamt wurden 14,2 % der Vorschläge zur Förderung ausgewählt.

    Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte: "Die Europäische Kommission ist stolz darauf, die Neugier und Leidenschaft unserer Nachwuchstalente im Rahmen unseres Horizon Europe-Programms zu unterstützen. Die neuen ERC Starting Grants-Gewinner zielen darauf ab, unser Verständnis der Welt zu vertiefen. Ihre Kreativität ist entscheidend, um Lösungen für einige der dringendsten gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden. In diesem Aufruf freue ich mich, einen der höchsten Anteile an weiblichen Stipendiaten bisher zu sehen, ein Trend, den ich hoffe, dass er sich fortsetzen wird. Herzlichen Glückwunsch an alle!"


    Contact for scientific information:

    Dr. Melanie Müller, m.mueller@fhi-berlin.mpg.de


    Original publication:

    https://www.fhi.mpg.de/1602892/2024-09-05-ERC-Melanie-Mueller


    More information:

    https://www.fhi.mpg.de/1602892/2024-09-05-ERC-Melanie-Mueller


    Images

    Dr. Melanie Müller
    Dr. Melanie Müller
    © Fotostudio Monbijou


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).