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Wissenschaft
Vier Jahr lang hat er die Geriatrie mit starker Stimme bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vertreten. Als DFG-Fachkollegiat in der wichtigsten deutschen Institution zur Förderung von Exzellenzforschung hat Professor Jürgen M. Bauer, Ärztlicher Direktor des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg, von 2020 bis 2024 Hunderte von Förderanträgen aus vielen Bereichen der medizinischen Spitzenforschung bewertet. „Auf diese Weise hat er die spezifische Expertise und Perspektive des vergleichsweise kleinen Fachs Geriatrie bei der Antragsteuerung miteingebracht“, sagt Professor Markus Gosch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
„Wir wissen, wie viel Zeit, Ernsthaftigkeit und Herzblut Jürgen Bauer in diese Aufgabe gesteckt hat. Dafür sind wir ihm sehr dankbar und wir können es gar nicht deutlich genug sagen: Nur durch Bauers Engagement ist die Altersmedizin auch in den DFG-geförderten Projekten ein Thema.“
„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in den vergangenen vier Jahren als DFG-Fachkollegiat meine Stimme für die Geriatrie einsetzen durfte. Für die Geriatrie ist es sehr wichtig, dort auch als kleinere Disziplin Gehör zu finden, um die Wissenschaftspolitik der DFG zumindest ein klein wenig zu beeinflussen und auch, um in diesem Rahmen die Akzeptanz für die Geriatrie zu erhöhen“, erklärt Bauer. Auch der Einblick in die Arbeitsweise und die Struktur der DFG sei an sich sehr bereichernd: „Man erhält dort aus erster Hand die neuesten Up-to-date-Informationen über die DFG insgesamt und über alle Fördermaßnahmen – ob Sonderforschungsbereiche, Marie-Curie- oder Heisenberg-Professuren. Dadurch lernt man die deutsche Wissenschaftslandschaft deutlich besser kennen und kann in der Folge auch besser bei Antragsstellungen beraten“, erklärt Bauer, der ebenso Direktor des Netzwerkes Altersforschung der Universität Heidelberg ist.
Engagement gefordert: Nächste DFG-Wahl mit Geriater und Gerontologen
Dass zuletzt kein Geriater in das DFG-Fachkollegium gewählt wurde und dafür in den kommenden vier Jahren zwei Gerontologen an dieser Stelle wirken, hält Jürgen Bauer für etwas nachteilig – und fordert mehr Engagement seitens der Geriatrie, um in Zukunft die großen Vorteile einer eigenen Stimme zu nutzen. „Die Geriatrie wird in den nächsten vier Jahren leider nicht so gut vertreten sein, wie sie vertreten sein sollte. Die Gerontologie und die Geriatrie ergänzen sich mit ihren Sichtweisen und Kenntnissen in der klinischen Forschung sehr gut. Es sind jedoch zwei sehr unterschiedliche Fächer. Deswegen ist es meiner Einschätzung nach auch sehr wichtig, dass die Gerontologie von einem Gerontologen und die Geriatrie von einem Geriater als DFG-Fachkollegiat vertreten werden – und nicht wie jetzt von zwei Gerontologen“, sagt der ehemalige DGG-Präsident. Während seiner Amtszeit stand ihm Professor Björn Schumacher von der Universität zu Köln als Fachkollegiat für die Gerontologie zur Seite.
Für die nächste Wahl zum DFG-Fachkollegiat fordert Bauer daher das Engagement seitens aller wissenschaftlich aktiver DGG-Mitglieder, um erneut eine Stimme innerhalb der wichtigsten deutschen Wissenschaftsinstitution zu sichern. Das Erreichen dieses Ziels bedürfe auch einer rechtzeitigen Vorab-Planung. „Einmal im Jahr gibt es ein von der DGG organisiertes Treffen aller Lehrstuhlinhaber. Dort sollte das Thema auf die Agenda gesetzt werden. Wir haben die richtigen Fachleute für die DFG-Aufgaben. Auf eine Kandidatin oder einen Kandidaten müssen wir all unsere Stimmen vereinen. Ich bin mir sicher, dass wir es dann beim nächsten Mal besser hinbekommen.“
Bauers Leben für die Medizin: zwischen Training, Ernährung und Funktionalität im Alter
Prof. Dr. med. Jürgen M. Bauer ist Ärztlicher Direktor des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg, Agaplesion Bethanien Krankenhauses Heidelberg, sowie Direktor des Netzwerkes Altersforschung der Universität Heidelberg. Von 2016 bis 2018 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie und im Jahr 2018 Präsident des Europäischen Geriatrie-Kongresses in Berlin – ausgerichtet von der European Geriatric Medicine Society (EuGMS). Von 2020 bis 2024 durfte Bauer als Fachkollegiat die Geriatrie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vertreten.
Jürgen Bauer studierte Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Im Rahmen seiner Habilitation im Fach Geriatrie beschäftigte er sich mit der Körperzusammensetzung und Funktionalität im Alter, insbesondere mit therapeutischen Interventionen. Daneben ist die Ernährungsmedizin ein weiteres Thema, dem er sich seit Jahren widmet. In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit beschäftigt sich Jürgen Bauer schwerpunktmäßig mit der Pathophysiologie und Therapie der geriatrischen Syndrome Frailty und Sarkopenie. Ferner forscht er an technischen Assistenzsystemen für ältere Patientinnen und Patienten sowie zu Patientenpräferenzen bei Polypharmazie. Sein besonderes Interesse gilt der Beziehung zwischen Training, Ernährung und Funktionalität im Alter. Seit 2022 ist er Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg und seit Kurzem versieht er das Amt des zweiten Vizepräsidenten – und damit zukünftigen Präsidenten – der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).
https://www.dggeriatrie.de/presse/pressemeldungen/2307-pm-altersmediziner-danken...
Professor Jürgen M. Bauer
Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Transfer of Science or Research
German
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