idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/25/2024 09:29

Erstmals in Deutschland: Herzzentrum der UMG setzt neues Verfahren bei Herzrhythmusstörungen ein

Lena Bösch Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wurde erstmals in Deutschland der Optrell Mapping-Katheter eingesetzt, der eine präzise Darstellung des Herzens erlaubt. Der Katheter misst die elektrische Aktivität und Struktur des Herzens, während er platziert wird und erstellt eine Art „Landkarte“. Die Bereiche im Herzen, die Probleme erzeugen, können so identifiziert und Patient*innen mit komplexen Herzrhythmusstörungen schneller und effizienter behandelt werden.

    Laut der Deutschen Herzstiftung werden jährlich etwa 400.000 Menschen in Deutschland wegen Herzrhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Herzrhythmusstörungen entstehen, wenn die elektrischen Signale, die den Herzschlag steuern, unregelmäßig, zu schnell oder zu langsam sind. Das kann durch Fehlfunktionen des Herzens, Blockaden in der Signalweiterleitung oder der zusätzlichen Leitungswege im Herzen verursacht werden. Bei vielen Patient*innen lässt sich die Herzrhythmusstörung gut behandeln, da sie nur durch einen einfachen Mechanismus verursacht wird und gezielt behandelt werden kann. Bei einigen Betroffenen sind die Störungen aber komplexer, weil mehrere Probleme gleichzeitig vorliegen oder die elektrischen Signale an verschiedenen Stellen des Herzens gestört sind. Bei diesen Herzrhythmusstörungen ist es besonders schwierig, die genauen Ursprungsorte zu finden und zu behandeln. Darunter fallen einige Formen des Vorhofflimmers und ventrikuläre Tachykardien, bei denen drei oder mehr aufeinander folgende zusätzliche Herzschläge mit einer Frequenz von mehr als hundert Schlägen pro Minute auftreten.

    Um auch Patient*innen mit komplexen Herzrhythmusstörungen schneller und effizienter behandeln zu können, wurde Ende August 2024 der neuartige Optrell Mapping-Katheter in Europa zugelassen – und bereits Anfang September im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) von einem Team um Dr. Leonard Bergau, Stellvertreter der Leitung des Schwerpunkts Klinische Elektrophysiologie und Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, erstmals in Deutschland eingesetzt. Beim sogenannten „Mapping“, zu Deutsch auch Kartierung genannt, wird ein spezielles Instrument – der Mapping-Katheter – über die Leiste der Patient*innen bis zum Herzen geschoben, um die elektrische Aktivität und Struktur des Herzens zu messen und darzustellen. „Mithilfe der dadurch entstehenden „Landkarte“ des Herzens ist es uns möglich, die Bereiche zu identifizieren, die Probleme erzeugen und die Elektrodenkatheter zum Veröden im schlagenden Herzen besser zu positionieren“, sagt Dr. Bergau. „Der Optrell Mapping-Katheter nutzt eine innovative Technologie, um das elektrische System des Herzens in hoher Auflösung zu kartieren. Er ist damit deutlich genauer als bisher verwendete Methoden.“

    Beim neuartigen Katheter werden hochsensible Elektroden verwendet, die während der Untersuchung direkt an der Innenwand des Herzens anliegen und die elektrischen Aktivitäten in Echtzeit erfassen. Zudem wird eine Technologie zur Verbesserung der Signalqualität genutzt, wodurch Rauschen und Messfehler reduziert werden, um eine detailliertere Darstellung der elektrischen Leitungsbahnen im Herzgewebe zu gewährleisten.

    „Das bedeutet für viele unserer Patientinnen und Patienten mit komplexen Herzrhythmusstörungen eine bessere Chance auf eine erfolgreiche Behandlung, weniger Eingriffe und letztlich eine höhere Lebensqualität“, sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der UMG. „Wir freuen uns, dass unser Herzzentrum das erste in Deutschland ist, das dieses Verfahren anbieten kann.“


    Contact for scientific information:

    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Klinik für Kardiologie und Pneumologie
    Dr. Leonard Bergau
    Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
    Telefon 0551 / 39- 62983
    herzzentrum@med.uni-goettingen.de
    herzzentrum.umg.eu


    Images

    Präzisere Darstellung des Herzens: Beim Optrell Mapping-Katheter werden hochsensible Elektroden verwendet, die während der Untersuchung direkt an der Innenwand des Herzens anliegen und die elektrischen Aktivitäten in Echtzeit erfassen.
    Präzisere Darstellung des Herzens: Beim Optrell Mapping-Katheter werden hochsensible Elektroden verw ...

    umg/hzg, Eva Meyer-Besting

    Der Optrell Mapping-Katheter.
    Der Optrell Mapping-Katheter.

    umg/hzg, Eva Meyer-Besting


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).