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Wissenschaft
Ausstellung über Leben und Werk von in Deutschland ausgebildeten Baumeistern aus Indonesien
Im Architekturmuseum der TU Berlin befindet sich die Dokumentation der Abschlussarbeiten von neun indonesischen Studenten, die an der TU Berlin 1960 und 1961 den Abschluss als Diplom-Ingenieur im Fach Architektur (indonesisch: Dipl.-Ing. Arsitek) machten. Diese Diplomarbeiten sind Ausgangspunkt und Inspiration, um Studium, Leben und Werk von acht der Indonesier, deren Karrieren ihre Wurzeln in den 1950er- und 1960er-Jahren in Deutschland hatten, in einer Ausstellung vorzustellen.
Zeit: 21. November–18. Dezember 2024, Dienstag–Freitag 14.00–20.00 Uhr, Samstag–Sonntag 13.00–18.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Institut für Architektur, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Forum
Die meisten der Absolventen kehrten nach dem Studium nach Indonesien zurück. Damals, nicht lange nach der Erlangung der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Niederlande, suchte das Land nach einer baulichen Gestaltung, die einen klaren Bruch mit der Kolonialzeit markierte und eine moderne Zivilgesellschaft mit zeitgemäßen Strukturen repräsentieren konnte. In dieser dynamischen Zeit wurden die jungen Architekten schnell zu Protagonisten einer modernen indonesischen Architektur und zu einflussreichen Stimmen. Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zum architektonischen und ästhetischen Ausdruck des Landes und engagierten sich in der Ausbildung. Dabei versuchten sie, die Gestaltungsprinzipien der Moderne mit regionalen Ausdrucksformen zu verbinden und hofften, mit einer gut gestalteten Umgebung Harmonie, soziale Gerechtigkeit und eine spezifische indonesische Identität zu fördern.
In Deutschland ist diese indonesisch-deutsche Architekturgeschichte bislang weitgehend unbekannt. Historische Dokumente und bisher unerschlossenes Material ermöglichen nun erstmals in Berlin eine Auseinandersetzung mit diesen Architekten vor dem Hintergrund ihrer Ausbildung und den Gegebenheiten im postkolonialen Indonesien. Ein Einblick in die Vorgeschichte der Ausstellung sowie die Herausforderungen im Umgang mit den historischen Artefakten in Indonesien ergänzen die Geschichte.
„Dipl.-Ing. Arsitek: Eine indonesisch-deutsche Architekturgeschichte“ möchte nicht nur die Architekten mit ihren Werken an den Ort zurückbringen, wo sie ihre Ausbildung abschlossen, sondern auch illustrieren, dass wichtige Beiträge zur internationalen Architekturentwicklung bislang nicht im globalen und vor allem westlichen Diskurs wahrgenommen werden. Daraus ergeben sich Fragen: Wie können bislang ignorierte und marginalisierte Architekt*innen in die globale Auseinandersetzung einbezogen werden? Wie verändert sich dadurch die Bedeutung, die Architektur für die Gesellschaft hat, hier wie dort? Welche Diskurse können dadurch hier wie dort angestoßen werden? Und wie wirkt sich eine öffentliche Debatte auf die Wertschätzung und den Umgang mit dem gebauten Werk vor Ort aus?
Drei begleitende Talks werden die Ausstellung vertiefen und sie mit zeitgenössischen Diskursen verbinden:
Strategien des Sammelns und Präsentierens
Zeit: 22. November 2024, 17.00–19.30 Uhr (in englischer Sprache)
Ort: TU Berlin, Institut für Architektur, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Forum
Die Materialfrage
Zeit: 27. November 2024, 18.00–20.30 Uhr (in englischer Sprache)
Ort: TU Berlin, Institut für Architektur, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Forum
Die globale Architekturgeschichte – eine exklusive Erzählung
Zeit: 5. Dezember 2024, 18.00–20.30 Uhr (in deutscher Sprache)
Ort: TU Berlin, Institut für Architektur, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin, Forum
Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Sally Below, Moritz Henning, Eduard Kögel
Encounters with Southeast Asian Modernism
Tel.: 030/695 370 80
E-Mail: kontakt@sbca.de
Criteria of this press release:
Journalists
Construction / architecture
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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