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Für ihre herausragende Forschung an modernen Diagnose- und Behandlungsverfahren für krebskranke Kinder und Jugendliche werden Franziska Blaeschke, Dominik Sturm und David Jones vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) mit dem Kind-Philipp-Preis 2023 geehrt. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde am 22. November bei der Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie in Frankfurt von der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung verliehen.
Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).
Die Stiftung zeichnete damit gleich zwei Forschungsarbeiten der Kinderkrebsforschung in Heidelberg aus.
Die Ärztin und Wissenschaftlerin Franziska Blaeschke vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erhielt die Auszeichnung für ihre im Jahr 2023 veröffentlichte Arbeit über zelluläre Immuntherapien bei Kindern. Blaeschke hat ein Verfahren entwickelt, mit dem die Effektivität sogenannter CAR-T-Zellen gesteigert werden kann. In einem auf der Genschere CRISPR/Cas9-basierten Hochdurchsatz-Screening können aus tausenden Kandidaten diejenigen Immunzellen mit den besten Erfolgsaussichten für die Behandlung identifiziert werden. Bei Immuntherapien mit CAR-T-Zellen werden den jungen Patientinnen und Patienten körpereigene Abwehrzellen (T-Zellen) entnommen und außerhalb des Körpers gentechnisch so verändert, dass sie bösartige Zellen erkennen und gegen den Krebs vorgehen können. Die CAR-T-Zellen werden anschließend vermehrt und dem Patienten wieder übertragen, um den Tumor gezielt anzugreifen.
Franziska Blaeschke studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität und Technischen Universität in München, wo sie ihre medizinische Doktorarbeit über T-Zell-Therapie für kindliche Knochentumore fertigstellte. Sie begann ihre Facharztausbildung für Pädiatrie am Universitätsklinikum Tübingen und wechselte im Jahr 2015 an das Haunersche Kinderspital nach München, wo sie ihre naturwissenschaftliche Promotion über CAR-T-Zelltherapien für Kinder mit Leukämie ablegte. Von 2019 bis 2023 folgte ein Forschungsaufenthalt an der University of California, San Francisco, und den Gladstone Institutes in den USA. Seit März 2024 leitet Blaeschke die Nachwuchsgruppe für pädiatrische Immunonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ).
David Jones vom KiTZ und DKFZ und Dominik Sturm vom KiTZ und UKHD teilen sich ebenfalls den Preis für ihre gemeinsam veröffentlichte Arbeit an einem KI-basierten molekularen Diagnoseverfahren, durch das sich Tumoren präziser und zuverlässiger als mit mikroskopischen Methoden klassifizieren lassen. Seit dem Onlinegang im Jahr 2016 hat die KI „Heidelberg Brain Tumor Classifier“ molekulare Daten von mehr als 100.000 Tumorproben analysiert. Die Studie von Jones und Sturm mit rund 1.200 krebskranken Kindern und Jugendlichen zeigt, dass insbesondere junge Betroffene mit seltenen Tumorarten und bestimmten, besonders aggressiven Hirntumoren von dem molekularen Diagnoseverfahren und der KI-Analyse profitieren. Beispielsweise, indem Diagnosen präzisiert und somit bessere Therapieentscheidungen getroffen werden konnten.
David Jones erforschte kindliche Hirntumoren bereits während seiner Doktorarbeit an der Universität Cambridge in UK. Im Jahr 2010 setzte er seine Forschung am DKFZ und KiTZ in Heidelberg fort und übernahm im Jahr 2019 die Arbeitsgruppe für pädiatrische Gliomforschung, die häufigste Art von Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter. Seit 2021 leitet er auch die gleichnamige Abteilung am DKFZ und hat seit 2024 die Professur für translationale pädiatrische Gliomforschung inne.
Dominik Sturm studierte Medizin in Freiburg und Heidelberg und spezialisierte sich in seiner medizinischen Doktorarbeit auf die Erforschung von hoch-aggressiven Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter. Seit dem Jahr 2013 ist er Arzt in der kinderonkologischen Abteilung des UKHD, die zum KiTZ gehört. Am KiTZ koordiniert er unter anderem das Forschungsprogramm Molekulare Neuropathologie.
Ausgezeichnete Originalpublikationen:
Sturm, D. et al. Multiomic neuropathology improves diagnostic accuracy in pediatric neuro-oncology. In: Nature Medicine (Online Publikation March 16, 2023) DOI: 10.1038/s41591-023-02255-1
Blaeschke, F. et al. Modular pooled discovery of synthetic knockin sequences to program durable cell therapies. In: Cell (Online Publikation Sept 14, 2023) DOI: 10.1016/j.cell.2023.08.013
Über den Kind-Philipp-Preis:
Der Kind-Philipp-Preis ist der renommierteste Preis auf dem Gebiet der Kinderonkologie und zeichnet jährlich die beste Arbeit deutschsprachiger Autoren zur Erforschung von Leukämie und Krebs bei Kindern aus. Zudem spornt er an, weitere Fortschritte in Forschung und Therapie zu erreichen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird, nach unabhängiger Begutachtung durch Experten, auf Vorschlag der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie vergeben.
Ein Bild steht zum Download zur Verfügung unter:
Bild 1: https://www.kitz-heidelberg.de/fileadmin/media/KiTZ-HD/Staff/Blaeschke_Franziska...
Bild 2: https://www.kitz-heidelberg.de/fileadmin/media/KiTZ-HD/Staff/Sturm-Dominik_c_DKF...
Bild 3: https://www.kitz-heidelberg.de/fileadmin/media/KiTZ-HD/Staff/Jones_David_c_MStar...
Bildunterschriften:
Bild 1: Dr. Franziska Blaeschke, Ärztin und Forschungsgruppenleiterin am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Bild 2: Dr. Dominik Sturm, Arzt und Wissenschaftler am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und dem Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD).
Bild 3: Prof. Dr. David Jones, Wissenschaftler und Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ).
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Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung bzw. über das DKFZ allgemein. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: „Quelle: Bild 1: Jutta Jung/DKFZ, Bild 2: UKHD, Bild 3: Marius Stark/KiTZ“
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Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine kinderonkologische Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg. Wie das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, das sich auf Erwachsenenonkologie konzentriert, orientiert sich das KiTZ in Art und Aufbau am US-amerikanischen Vorbild der so genannten "Comprehensive Cancer Centers" (CCC). Das KiTZ ist gleichzeitig Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Es verfolgt das Ziel, die Biologie kindlicher Krebs- und schwerer Bluterkrankungen wissenschaftlich zu ergründen und vielversprechende Forschungsansätze eng mit der Patientenversorgung zu verknüpfen – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge. Krebskranke Kinder, gerade auch diejenigen, für die keine etablierten Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen, bekommen im KiTZ einen individuellen Therapieplan, den Experten verschiedener Disziplinen in Tumorkonferenzen gemeinsam erstellen. Viele junge Patienten können an klinischen Studien teilnehmen und erhalten damit Zugang zu neuen Therapieoptionen. Beim Übertragen von Forschungserkenntnissen aus dem Labor in die Klinik übernimmt das KiTZ damit Vorbildfunktion.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 7 Standorte)
Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion. www.klinikum-heidelberg.de
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Alexandra Moosmann
Leitung Kommunikation KiTZ
Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg
T: +49 (0) 6221 56 36434
E-Mail: a.moosmann@kitz-heidelberg.de
E-Mail: presse@kitz-heidelberg.de
www.kitz-heidelberg.de
Dr. Sibylle Kohlstädt
Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecherin
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968
E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de
E-Mail: presse@dkfz.de
www.dkfz.de
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Unternehmenskommunikation & Pressesprecherin
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
T: +49 6221 56-7071
F: +49 6221 56-4544
E-Mail: presse@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de
Criteria of this press release:
Journalists
Biology, Medicine
transregional, national
Contests / awards, Personnel announcements
German
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