idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/05/2024 13:30

Gesunde und nachhaltige Omega-3-Fettsäuren aus Algen

Nadine Metzler Hochschulkommunikation
Hochschule Bremerhaven

    Omega-3-Fettsäuren sind für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung, unter anderem für die Hirn- und Nierenfunktion und den Blutdruck. Eine Form ist die Eicosapentaensäure (EPA), die nachhaltig aus Mikroalgen gewonnen werden kann. Forschende der Hochschule Bremerhaven arbeiten zusammen mit der JoMaa Algenfarm Rockstedt und der Firma Henry Lamotte Oils daran, die Produktion eines nachhaltigen Algenöls in der Region möglich zu machen. Im Projekt „Algen-EPA“ untersuchen sie verschiedene Mikroalgenarten. Das Projekt wird gefördert durch den "Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)".

    Algen sind seit einigen Jahren kaum aus der Diskussion rund um eine gesunde und nachhaltige Ernährung wegzudenken. Besonders die positiven Eigenschaften der Mikroalge Spirulina sind inzwischen gut untersucht und machen sie zu einem beliebten Zusatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Auch Omega-3-Fettsäuren aus Algen statt aus Fischen zu gewinnen, ist keine Neuheit. „Algen sind eine sehr nachhaltige Ressource, weil sie sich gut in großen Mengen kultivieren lassen und vegan sind. Dadurch eignen sie sich auch besser als Fische. Die sind zwar ebenfalls eine gute Quelle, nehmen ihre Omega-3-Fettsäuren aber auch aus Algen zu sich. Daher ist es sinnvoll, direkt Algenöl zu verwenden“, erklärt Insa Mannott von der Hochschule Bremerhaven. Gemeinsam mit Prof. Dr. Imke Lang möchte sie herausfinden, welche Algenarten unter den natürlichen klimatischen Bedingungen in Norddeutschland die meiste Eicosapentaensäure (EPA) bilden können und wie bei der Ernte besonders viel Algenöl gewonnen wird.

    Auf der Welt gibt es mehr als 50.000 Mikroalgenarten. Sie haben unterschiedliche Eigenschaften und spezielle Anforderungen an ihre Umgebung, die sie für ein optimales Wachstum benötigen. Welche Arten sich am besten für die großen Kultivierungsbecken der JoMaa Algenfarm in Rockstedt eignen, untersuchen Prof. Dr. Imke Lang und Insa Mannott im Labor. „Gerade im Herbst und Winter haben wir es in dieser Region eher mit kalten Temperaturen und wenig Sonne zu tun. Für viele Algenarten müsste dann künstlich Wärme und Licht erzeugt werden, damit sie wachsen können. Das wäre weder nachhaltig noch wirtschaftlich. Daher suchen wir nach einer Algenart, die mit einer kühlen und dunklen Umgebung zurechtkommt“, erklärt Insa Mannott.

    Derzeit ziehen die Forscherinnen eine Vorkultur mit Kieselalgen heran. Diese Mikroalge kommt auch in der Nordsee vor und bildet EPA. Sobald genügend Biomasse vorhanden ist, werden die Algen an die JoMaa Algenfarm geliefert. So lässt sich testen, wie sie mit den dort herrschenden Bedingungen zurechtkommen und ob sich durch Anpassungen. Später unterstützen die Forscherinnen das Unternehmen bei der Ernte. „Wir untersuchen, mit welchen Methoden wir am Ende besonders viel Öl erhalten. Dabei müssen wir aber auch beachten, dass nicht alles, was grundsätzlich möglich ist, auch wirtschaftlich und vor Ort umsetzbar ist“, sagt Insa Mannott. Am Ende des dreijährigen Projekts soll ein vertriebsfertiges Produkt entstanden sein, das auch die strengen Auflagen für die Nutzung in Lebensmitteln erfüllt.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Imke Lang
    Professorin für Marine Biotechnologie 
    Leitung Institut EcoMaterials
    Tel.: +49 4714823534
    Mail: ilang@hs-bremerhaven.de

    Insa Mannott, M.Sc.
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Tel.: +49 471 4823 538
    Mail: imannott@hs-bremerhaven.de


    Images

    Algenkultur
    Algenkultur
    Nadine Metzler
    Hochschule Bremerhaven


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).