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Wissenschaft
Geht es um Zahnersatz interessiert sich eine steigende Zahl von Patientinnen und Patienten für Zahnimplantate. Entsprechend bieten viele Zahnärztinnen und Zahnärzte eine solche Therapie an. Damit die Qualitätssicherung in der oralen Implantologie mit der rasanten Entwicklung des Faches Schritt halten kann, brauchen wir darum nicht nur hochwertige Fortbildungsangebote, damit die neuen Möglichkeiten in den Praxen und Kliniken erfolgreich eingesetzt werden können, sondern auch bessere Möglichkeiten für Zahnärztinnen und Zahnärzte, ihre Expertise und Qualifikation auf diesem Gebiet deutlich zu machen“, betonten Experten auf dem 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.
Die Sicherung der Qualität in der Implantologie ist eine zentrale Aufgabe der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), der mit mehr als 8.700 Mitgliedern größten wissenschaftlichen Gesellschaft Europas auf dem Gebiet der oralen Implantologie. Die Qualitätssicherung liegt auch dem scheidenden DGI-Präsidenten Prof. Dr. Florian Beuer (Berlin) am Herzen, der auf dem 38. Kongress der Gesellschaft am vergangenen Wochenende (28.-30.11.) den Staffelstab an Dr. Christian Hammächer (Aachen) weiterreichte, aber dem Vorstand noch weitere drei Jahre angehören wird.
ZAHNIMPLANTATE HABEN HOHEN STELLENWERT
„Die wissenschaftlich gut fundierte Implantologie hat in der modernen Zahnmedizin einen hohen Stellenwert und unsere Therapiemöglichkeiten erweitert“, erklärte Professor Beuer. „Wir können unseren Patienten heute langlebige und ästhetisch ansprechende Lösungen anbieten, die maßgeblich zum Erhalt der Lebensqualität beitragen. Kurz: die Implantologie ist eine zuverlässige und verbreitete Behandlungsoption mit hohen Erfolgsraten.“
HIGH-TECH-ZAHNMEDIZIN
Neue Therapiekonzepte und digitale Hilfsmittel – von der virtuellen Behandlungsplanung bis zum D3-Druck – sorgen dafür, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte eine Behandlung mit den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patienten besser abstimmen können. Schon seit einigen Jahren sind frühere Kontraindikationen einer Implantattherapie verschwunden: Patienten mit Diabetes mellitus, Osteoporose oder Herz-Kreislauferkrankungen können ebenfalls von einer Implantatbehandlung profitieren.
IMPLANTATE BEVORZUGT
Geht ein Zahn verloren, sind Zahnimplantate darum für eine steigende Zahl von Menschen die erste Wahl. Aktuelle Marktdaten der führenden Hersteller belegen, dass in Deutschland pro Jahr 1,3 Millionen künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik implantiert werden.
Das zunehmende Interesse an hochwertigem Zahnersatz spiegelt sich auch in der steigenden Zahl von Zahnzusatzversicherungen wider: Im Jahr 2022 schlossen 612.000 Personen eine solche Versicherung ab, so dass Ende 2021 bereits 18,4 Millionen Menschen über eine entsprechende Police verfügten – Frauen schließen diese Zusatzversicherung übrigens häufiger ab als Männer.
DIE ZAHL VON RISIKOPATIENTEN STEIGT
Doch diese Entwicklung hat auch eine Kehrseite: Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen sich auf eine steigende Zahl von Risikopatienten einstellen. Dafür sorgen neben dem demographischen Wandel die Epidemiologie chronischer Krankheiten und komplexe medizinische Therapien.
INTENSIVE LEITLINIENARBEIT
Eine wachsende Zahl von Leitlinien und Empfehlungen sind die Antwort der DGI auf diese Entwicklungen. Worauf es bei einer Implantatbehandlung ankommt, haben Expertinnen und Experten der DGI zusammen mit den Fachleuten anderer Gesellschaften und Organisationen seit nunmehr 14 Jahren in Leitlinien beschrieben und regelmäßig neuen Erkenntnissen angepasst.
Auf der Website der DGI (https://www.dginet.de/leitlinien/) stehen derzeit acht Leitlinien zur Verfügung. Vier weitere Leitlinien werden demnächst hinzukommen, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht wurden. Die nächste Leitlinienkonferenz der DGI findet im März 2025 statt.
FORTBILDUNG IM ZENTRUM
Die Fortbildung ist das Herzstück der DGI. „Kolleginnen und Kollegen, die Mitglied in der DGI werden, suchen neben dem kollegialen Austausch vor allem eine qualifizierende und zertifizierte Fortbildung, die ganz wesentlich zur Qualitätssicherung beiträgt“, erklärt der neue DGI-Präsident Dr. Christian Hammächer aus Aachen.
Da die Implantologie im Rahmen des Studiums nicht umfangreich vermittelt werden kann, ist eine qualifizierende Fortbildung nach der Approbation unerlässlich. Schon vor 26 Jahren brachte die DGI darum das erste bundesweite, strukturierte und zertifizierte Curriculum Implantologie auf den Weg.
Mit fast 6000 Teilnehmenden in mehr als 267 Kursserien ist es bis heute das erfolgreichste Curriculum der deutschen Zahnmedizin. Aktuell unterrichten 57 Dozentinnen und Dozenten in neun Wochenendkursen, an denen im Durchschnitt 25 Zahnärztinnen und Zahnärzte teilnehmen. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Teilnehmerzahl unlängst auf 30 erhöht. Jährlich starten sieben acht Kursserien.
Das Fortbildungsangebot der DGI umfasst neben dem Curriculum Einzelkurse, kleinere Kursserien in Praxen und Kliniken sowie Online-Angebote, in denen die Teilnehmer neue Verfahren und Konzepte kennenlernen und zumeist auch in Hands-on-Übungen testen und trainieren können. Im Jahr 2024 bot die DGI insgesamt 84 Kurse für Zahnmediziner:innen, sowie für die Team-Assistenz und die Zahntechnik an, an denen 1448 Personen teilnahmen.
Mit zwei erfolgreichen Start-up-Serien für Implantologie und Implantatprothetik bietet die DGI zusammen mit einem Summer-Event auch Fortbildungen für Einsteiger und den implantologischen Nachwuchs an.
NEUE QUALIFIKATIONEN
Neue Qualifikationen. Beim Thema Implantate legen Patientinnen und Patienten großen Wert auf fachliche Kompetenz und Expertise, wie Umfragen und Studien zeigen. Dies unterstreicht, dass es für Zahnärztinnen und Zahnärzte wichtig ist, ihre fachliche Qualifikation klar zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund hat die DGI neue Qualifikationen auf den Weg gebracht und diese jeweils mit präzisen Anforderungen versehen. Die entsprechenden Informationen sind in Kürze auf der Website der DGI verfügbar und stehen auch den Praxen und Kliniken zur Verfügung, welche die Anforderungen erfüllen.
Criteria of this press release:
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Medicine
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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