idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Roman Sarott wird ab dem 1. Januar 2025 mit seiner Forschungsgruppe „Chemically Induced Proximity“ kleine Moleküle mit spezieller Funktion entwickeln: Sie sollen neue Wechselwirkungen zwischen Proteinen herbeiführen, um zelluläre Signalwege umprogrammieren und dadurch perspektivisch neue therapeutische Möglichkeiten zu eröffnen.
„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung. Es ist das ideale Umfeld, um interdisziplinär zu arbeiten und meine Forschungsziele zu verfolgen“, sagt Roman Sarott, der zuletzt an der Stanford University in Kalifornien tätig war.
„Romans Forschungsgebiet passt perfekt in das Themenspektrum unseres Instituts und des gesamten regionalen Wissenschaftscampus. Seine Arbeit an der Schnittstelle von chemischer Biologie und medizinischer Chemie wird ein großer Gewinn für uns alle sein. Wir freuen uns sehr, dass er zu uns stößt!“, heißt Joachim Spatz, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts (MPI) für medizinische Forschung, den neuen Forschungsgruppenleiter willkommen.
Fokus auf chemisch induzierte Nähe
Ein enormes Potenzial für die therapeutische Forschung liegt nach Roman Sarotts Einschätzung in chemisch induzierter Nähe. Es reicht oft, Proteine in der Zelle nah zusammenzubringen, um ihre Funktion zu beeinflussen oder radikal zu verändern. Dies betrifft Prozesse wie Signalübertragung durch Membranrezeptoren oder epigenetische Mechanismen im Zellkern. Folglich ermöglichen kleine Moleküle, die neue Wechselwirkungen zwischen Proteinen auslösen, eine vorhersehbare Umprogrammierung der zellulären Signalübertragung.
Das ist der Ausgangspunkt für Roman Sarotts Forschung, für die er sich die räumliche Nähe von Proteinen – ein verbindendes regulatorisches Prinzip in der Biologie – zunutze macht. Sein Ziel ist es, Moleküle zu entwickeln, die zelluläre Signalwege neu verkabeln, ohne dass eine genomische Veränderung einer Zelle oder eines Organismus erforderlich ist.
Welche Proteine, welche Technologie?
Welche Proteinpaare müssen in räumliche Nähe gebracht werden, um Zellschicksale oder therapeutische Wirkungen zu beeinflussen? Wie entwickeln wir kleine Moleküle, die die Nähe für ein bestimmtes Proteinpaar induzieren? Das sind die beiden grundlegenden Fragen, auf die Roman Sarott mit seiner Max-Planck-Forschungsgruppe am MPI für medizinische Forschung Antworten finden will. Die daraus resultierenden Moleküle sind sowohl präzise Werkzeuge für die Grundlagenforschung als auch Startpunkte für die Entwicklung innovativer Medikamente. Mit letzterem hat Roman Sarott mit der Mitbegründung eines Start-Ups im Bereich der Krebsforschung (Shenandoah Therapeutics, San Francisco) bereits Erfahrung gemacht.
Interdisziplinärer Ansatz erforderlich
„Unser Erfolg hängt von einem interdisziplinären Ansatz ab, der synthetische Chemie, Molekularbiologie und OMICS-Ansätze vereint“, ist der Chemiker überzeugt. „Ich möchte einen Schwerpunkt auf Kooperationsprojekte legen, die die Stärken von Wissenschaftler*innen mit unterschiedlichem Hintergrund zur Lösung unserer anspruchsvollen Aufgaben nutzen.“
Am MPI für medizinische Forschung ist Roman Sarott dafür am richtigen Ort. Das Institut selbst betreibt seit bald einhundert Jahren Spitzenforschung im Feld der Lebenswissenschaften und ist darüber hinaus Mitglied der Health and Life Science Alliance Heidelberg Mannheim, einem Innovationscampus für Lebenswissenschaften und Medizin mit weltweiter Strahlkraft.
Über Roman Sarott
Roman Sarott, geboren in der Schweiz, studierte Chemie an der ETH Zürich. Seine Masterarbeit schrieb er an der University of California in Berkeley. Er forschte mehrere Monate bei F. Hoffmann La-Roche in Basel, bevor er an die ETH Zürich zurückkehrte; dort promovierte er in Organischer Chemie über „Fluorescent and Photoswitchable Probes for Cannabinoid Receptor“. Seit Ende 2021 arbeitete er als SNSF Postdoctoral Fellow an der School of Medicine (Stanford Cancer Institute) der Stanford University in Kalifornien. Ab Januar 2025 leitet er seine eigene Max-Planck-Forschungsgruppe „Chemically Induced Proximity“ am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg.
Roman Sarott wird neuer Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in ...
Roman Sarott
Chemisch induzierte Nähe von Proteinen ermöglicht die präzise Umprogrammierung zellulärer Prozesse u ...
Ella Maru Studio
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Biology, Chemistry, Medicine
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).