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....erleichtert benachteiligten Jugendlichen den Übergang von der Ausbildung in den Beruf
Benachteiligte Jugendliche, die eine kooperative Berufsausbildung durchlaufen und sich damit nicht nur in außerbetrieblichen Bildungseinrichtungen, sondern auch in einem Betrieb für ihren Beruf qualifizieren, lernen wichtiges fürs (Berufs)Leben: Die Bewältigung des betrieblichen Alltags fördert ihre Selbständigkeit, ihre Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung und nicht zuletzt ihre Motivation, die Ausbildung mit Erfolg zu durchlaufen und abzuschließen. Den bildungspolitischen Maßnahmen, die sich bisher auf die Berufsvorbereitung und damit auf die Überwindung der ersten Schwelle (von der Schule in die Berufsausbildung) konzentrierten, müssen jetzt Initiativen und Konzepte folgen, die die Bewältigung auch der zweiten Schwelle (von der Ausbildung in den Beruf) verbessern. Kooperative Berufsausbildung, bei der betriebliche Anteile stärker als bisher in die außerbetriebliche Berufsausbildung integriert werden, gibt die Richtung an, in die eine Weiterentwicklung der Berufsausbildung in der Benachteiligtenförderung gehen könnte.
Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) über vorliegende Erfahrungen mit kooperativen Ausbildungsformen in der Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher. Die jetzt vorgelegte Veröffentlichung "Kooperative Berufsausbildung in der Benachteiligtenförderung. Ein Ansatz zur Verzahnung außerbetrieblicher und betrieblicher Berufsausbildung" stellt die verschiedenen Typen kooperativer Ausbildung in der Praxis vor, arbeitet deren Vor- und Nachteile sowie die erfolgsrelevanten Faktoren heraus, beschreibt Problemfelder und zeigt Lösungsansätze auf.
Ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung:
Kooperationsformen:
- Die in der Praxis entstandenen Formen kooperativer Berufsausbildung lassen sich zwei Grundtypen zuordnen: Während der eine Typ einen allmählichen Übergang der Ausbildung vom Träger zum Betrieb praktiziert, wird beim zweiten Typ der Betrieb von Beginn an in die Ausbildung einbezogen und übernimmt Teile bis hin zur gesamten fachpraktischen Ausbildung.
Vor- und Nachteile:
- Kooperative Ausbildungsformen werden von Beteiligten überwiegend positiv beurteilt. Vorteile für die Auszubildenden wurden vor allem im Erwerb personaler und sozialer Kompetenzen und in der persönlichen Weiterentwicklung durch die Bewältigung des betrieblichen Arbeitsalltags gesehen.
- Nachteile erwachsen vor allem den Trägern in finanzieller Hinsicht: Zum Befragungszeitpunkt ging der Übergang eines Auszubildenden in die betriebliche Ausbildung einher mit finanziellen Verlusten bei den Bildungseinrichtungen.
Problemfelder und Lösungsansätze:
- Die bestehende, teilnehmerbezogene Finanzierung ist eher hinderlich für kooperative Ausbildungsformen. Förderlich erscheinen dagegen Regelungen, die den finanziellen Verlust des Trägers beim Übergang der Auszubildenden in die betriebliche Ausbildung ausgleichen (Prämienregelung, Staffelpreise) bzw. Zusatzaufgaben der Träger finanzieren (z.B. Akquisestelle, Betriebspflege, Lernortkoordination, erweiterte Form der ausbildungsbegleitenden Hilfen).
- Einer fehlenden Ausbildungsbereitschaft der Betriebe, die auf Vorurteilen gegenüber benachteiligten Jugendlichen beruht, kann durch Intensivierung von Betriebspraktika und eine gute Öffentlichkeitsarbeit des Trägers entgegengewirkt werden. Ist es erst einmal gelungen, Betriebe für die kooperative Ausbildung zu gewinnen, verändert sich die Einstellung zu benachteiligten Jugendlichen sehr schnell. Die befragten Betriebsvertreter/innen standen der kooperativen Berufsausbildung sehr positiv gegenüber und waren bereit, sich auch in Zukunft an dieser Ausbildungsform zu beteiligen.
Die Veröffentlichung von Hildegard Zimmermann (Hrsg.), "Kooperative Berufsausbildung in der Benachteiligtenförderung. Ein Ansatz zur Verzahnung außerbetrieblicher und betrieblicher Berufsausbildung", ist zum Preis von 29,90 Euro zu beziehen beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld, Tel. 0521/911 01-11, Fax: 0521/911 01-19, E-Mail: service@wbv.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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