idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/16/2024 09:00

Bessere Kommunikation erhöht Sicherheit auf der Intensivstation

Nora Domschke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    In der hochkomplexen Arbeit intensivmedizinischer Teams ist Kommunikation besonders wichtig. | Auf der anästhesiologischen Intensivstation des Uniklinikums wird der Austausch im Team durch strukturierte Kommunikation intensiviert. | Das Projekt „ICU-Support“ soll die Patientensicherheit und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen - und wurde nun mit einem Preis ausgezeichnet.

    Kommunikation ist entscheidend, besonders im medizinischen Bereich, wo es oft um Leben und Tod geht. Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist man sich dieser Bedeutung bewusst und beteiligt sich an einem Projekt, das die Kommunikation auf deutschen Intensivstationen verbessern soll. Dies kommt nicht nur den schwerkranken Patientinnen und Patienten zugute, sondern auch den Teams, die durch den verbesserten Austausch mehr Zusammenhalt erleben. Das Projekt ICU-Support soll den Informationsaustausch und die täglichen Abstimmungen zwischen Ärztinnen, Ärzten, Pflegekräften und anderen an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen verbessern und so die Patientensicherheit erhöhen. Das Konzept umfasst regelmäßige Besprechungen zu Dienstbeginn und -ende sowie kurze kollegiale Gespräche während des Dienstes. Diese strukturierte Kommunikation fördert eine wertschätzende Atmosphäre unter den Mitarbeitenden. „Erfahrungen und Wissen zu teilen ist besonders in der Intensivmedizin entscheidend“, erklärt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden. „Wenn dieser Austausch im Klinikalltag gut organisiert wird, können wir die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auf ein noch höheres Sicherheitsniveau heben.“

    Ziel ist es, die Kommunikation zu verbessern, Belastungssituationen im Team frühzeitig zu erkennen und besser zu bewältigen. Das Projekt ICU-Support wurde auf Intensivstationen an neun deutschen Universitätsklinika, darunter die anästhesiologische Intensivstation des Dresdner Uniklinikums, eingeführt und wissenschaftlich begleitet. Die Implementierung erfolgte nach systematischer Schulung der Leitungskräfte.

    Besonderheiten des Schichtdienstes werden vor Ort besprochen

    Auf der anästhesiologischen Intensivstation (ANE-ITS) des Uniklinikums sind Gespräche zu Dienstbeginn bereits seit Jahren gelebte Praxis. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen – unter anderem aus der Aachener Uniklinik - hat das Dresdner Team um Prof. Thea Koch, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, 2022 die Idee entwickelt, den Teamgeist und die interprofessionelle Zusammenarbeit auf der Intensivstation zu verbessern. „Die bestmögliche Versorgung schwerstkranker Patientinnen und Patienten funktioniert nur, wenn alle Beteiligten am Patientenbett eng zusammenarbeiten. Dies gelingt durch einen strukturierten multiprofessionellen Austausch und Kommunikation zwischen ärztlichem Personal, Pflegekräften, Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie allen am Behandlungsprozess beteiligten Personen“, sagt Prof. Thea Koch. Hierzu wurde ein strukturiertes Gesprächskonzept entwickelt. Zu einem festgelegten Zeitpunkt werden die Besonderheiten des vorangegangenen und kommenden Schichtdienstes besprochen, es gibt Hinweise auf schwierige Fälle, aber auch Feedback untereinander. Das Projekt ICU-Support wird im Rahmen einer multizentrischen Studie hinsichtlich Mitarbeiterzufriedenheit und Patientensicherheit ausgewertet.

    Die Vorteile des neuen Kommunikationskonzeptes sind im gesamten ITS-Team spürbar. Dr. Johannes Gramatté, Intensivmediziner und ärztlicher Leiter des Projektes am Standort Dresden, betont: „Das Konzept wurde von Beginn an gut angenommen und umgesetzt. Ich hätte das nicht erwartet.“ Eingefahrene Abläufe werden damit durchbrochen, Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte agieren auf Augenhöhe miteinander. Claudia Apel, Medizinpädagogin und Koordinatorin des Projektes am Dresdner Uniklinikum, bestätigt: „Das Teamklima ist durch den intensiven und vor allem interdisziplinären Austausch sehr gut und stärkt die Personalbindung.“

    ICU-Projekt vom Aktionsbündnis Patientensicherheit ausgezeichnet

    Das Engagement auf den Intensivstationen wurde nun mit einem Preis gewürdigt. Zum elften Mal hatte das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) mit seinen Kooperationspartnern den Deutschen Preis für Patientensicherheit ausgeschrieben. Damit werden Akteure im Gesundheitswesen gefördert, die sich mit besonderen Ideen und Projekten für die Patientensicherheit einsetzen. Als Konsortialpartner ist das Uniklinikum Dresden Teil dieses herausragenden Projektes, das sich gut in das vom Uniklinikum ausgerufene „Jahr der Patientensicherheit“ einfügt. Das Qualitäts- und Medizinische Risikomanagement widmete sich dem Thema 2024 bereits mit zahlreichen Aktionen. Im Rahmen dieses Themas wurden bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für Patientensicherheit zu stärken.


    Contact for scientific information:

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
    Prof. Dr. Thea Koch, Klinikdirektorin
    Tel.: +49 351 458 4110
    E-Mail: Thea.Koch@uniklinikum-dresden.de


    Images

    Prof. Thea Koch, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, hat mit ihrem ITS-Team ein Projekt entwickelt, das durch verbesserte Kommunikation für mehr Patientensicherheit sorgen soll.
    Prof. Thea Koch, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, hat mit ihrem ITS-T ...
    UKD/Kirsten Lassig


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).