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12/16/2024 12:00

BAU 2025: Fraunhofer WKI zeigt ökologischen Holzbau der Zukunft

Anna Lissel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI)

    Forschende des Fraunhofer WKI präsentieren auf der BAU 2025 in München eine Gebäudekonstruktion aus hochwertigen Kiefernholzbauteilen, einem Holzbalken aus aufbereitetem Altholz, mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sowie Dämmstoffen mit Pilzmyzel als innovativem Bindemittel. Mit dem Modell zeigen die Forschenden ressourcenschonende Innovationen für das Bauen mit Recyclingmaterialien wie Altholz oder Hanfschäben.

    Die Wände der Gebäudekonstruktion bestehen aus Kiefernholz. Häuser aus Holz sind klimafreundlich und schonen endliche Ressourcen etwa zur Herstellung von Beton oder Stahl. Insbesondere der Bau von mehrgeschossigen Gebäuden und ganzen Stadtquartieren in Holzbauweise bietet ein hohes Potenzial, um Klimaschutzziele zu erreichen und die Bauwirtschaft mit Blick auf die Zukunft zu stärken. Gemeinsam mit Projektpartnern untersuchen und optimieren Forschende am Fraunhofer WKI im Projekt »DiKieHo« die Vernetzung und Zusammenarbeit der Akteure entlang der Wertschöpfungskette »Urbaner Holzbau« am Beispiel der Region Berlin-Brandenburg.

    Im Rahmen dieses Projekts untersucht das Fraunhofer WKI die regional verfügbaren Kiefernholzsortimente, um daraus hochqualitative Holzbauelemente herzustellen.

    Die Projektpartner vom Fraunhofer IPK und der TU Berlin haben ein prototypisches Visualisierungstool für den mehrgeschossigen Holzwohnbau entwickelt. Dieses Tool ist am Exponat über QR-Codes abrufbar und ermöglicht den vielfältigen Akteuren der Wertschöpfungskette die Ermittlung und Visualisierung verschiedener Kernindikatoren, wie Umweltfaktoren, Lebenszykluskosten, Baudauer und -kosten in Abhängigkeit der eingesetzten Rohstoffe. Ziel der Projektpartner ist es, Metropolregionen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen und die deutsche Bauindustrie zukunftsfähig zu machen – auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen sowie geschlossenen, effizienten Ressourcenkreisläufen.

    In den Wänden der Gebäudekonstruktion sind innovative Dämmstoffe verbaut. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer WKI entwickeln biologische Klebstoffe, die auf Pilzen, also lebenden, wachsenden Organismen basieren. Gemeinsam mit dem Braunschweiger Start-up »YcoLabs« nutzen die Forschenden das organische Wachstum von Pilzmyzel als natürliches Bindemittel, um pflanzliche Reststoffe wie Hanfschäben, Holzspäne oder Elefantengrasfasern zu Dämmstoff-Rohlingen zu verarbeiten. Durch ein am WKI entwickeltes Heißpressverfahren werden diese anschließend partiell verdichtet, getrocknet und inaktiviert. Dadurch werden zudem Produkteigenschaften, wie Druckfestigkeit, Feuerfestigkeit und Stabilität deutlich verbessert. Besonderer Vorteil: Man kann die Dämmstoffe in jede beliebige Form und Größe wachsen lassen. Dadurch sind sie sehr vielseitig einsetzbar.

    Herkömmliche Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) sind ebenfalls im Exponat verbaut. Diese sind zwar fest am Markt etabliert und in der Praxis verwendet, allerdings ist die Marktdurchdringung von NawaRo-Dämmstoffen derzeit noch gering. Ein Hindernis waren in der Vergangenheit unter anderem Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen einschließlich geruchsrelevanter Substanzen. Forschende am Fraunhofer WKI stellten in einem Projekt fest, dass sich das Emissionsverhalten von NawaRo-Dämmstoffen in den meisten Fällen nicht von Emissionen aus konventionellen Materialien unterscheidet. Im Projekt »NawaRo_RedEm« werden zusammen mit Industriepartnern auch Maßnahmen entwickelt, um aus NawaRo-Dämmstoffen freigesetzte Emissionen weiter zu senken. Mit natürlichen Materialien kann heute kalkulierbar, dauerhaft und sicher gebaut werden. Damit leisten die Werkstoffe einen Beitrag zur klimagerechten Bauwende.

    Die Forschenden haben für die Gebäudekonstruktion einen dekontaminierten Holzbalken als tragendes Element aus stabförmigem Altholz verwendet. Im Projekt »ReFoRe« verfolgen die Partner aus Industrie und Forschung das Ziel, Methoden für die Wiederverwertung von Holz aus Decken und Dachstühlen von Bestandsbauten zu nutzen. Bestehende Methoden zur Aufbereitung und Bewertung von Altholz werden erweitert und Konzepte zur Wiederverwendung entwickelt, die auf automatisierte Aufbereitungs- und Verarbeitungsprozesse ausgerichtet sind. In einer besseren und deutlich schnelleren Analyse und gezielter Aufbereitung des Werkstoffs (unter strikter Beachtung wirtschaftlicher und rechtlicher Randbedingungen) liegt der Schlüssel zu einer deutlichen Erhöhung der Nachnutzungsquote von Holz. Konstruktives Altholz hat eine hohe Materialqualität und besondere Eigenschaften.

    Aerogele sind hochporöse, federleichte Werkstoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften: extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit, geringe Schallübertragung sowie hohe Adsorptionswirkung für flüchtige organische Verbindungen. Sie eignen sich hervorragend sowohl für den Leichtbau als auch als Filtermaterial und gelten daher als Zukunftswerkstoff. Gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern entwickeln wir ein Verfahren zur Herstellung von Aerogelen auf Basis von Altholz. Aus den Aerogelen stellen wir Prototypen von Dämmstoffen und schadstoffadsorbierenden Raumluftfiltern her, die in Gebäuden und Fahrzeugen eingesetzt werden können. Darüber hinaus sollen Transfermöglichkeiten zu Anwendungen in der Abgasreinigung aufgezeigt werden. Weiteres Projektziel: Aus den Produkten sollen die für die Herstellung der Aerogele benötigten Rohstoffe wiedergewonnen werden. Mit dieser nachhaltigen Werkstofflösung unterstützen wir den Gesundheitsschutz sowie den Kampf gegen Klimawandel und Ressourcenknappheit.Aerogele sind hochporöse, federleichte Werkstoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften: extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit, geringe Schallübertragung sowie hohe Adsorptionswirkung für flüchtige organische Verbindungen. Sie eignen sich hervorragend sowohl für den Leichtbau als auch als Filtermaterial und gelten daher als Zukunftswerkstoff. Gemeinsam mit Forschungs- und Industriepartnern entwickeln wir ein Verfahren zur Herstellung von Aerogelen auf Basis von Altholz. Aus den Aerogelen stellen wir Prototypen von Dämmstoffen und schadstoffadsorbierenden Raumluftfiltern her, die in Gebäuden und Fahrzeugen eingesetzt werden können. Darüber hinaus sollen Transfermöglichkeiten zu Anwendungen in der Abgasreinigung aufgezeigt werden. Weiteres Projektziel: Aus den Produkten sollen die für die Herstellung der Aerogele benötigten Rohstoffe wiedergewonnen werden. Mit dieser nachhaltigen Werkstofflösung unterstützen wir den Gesundheitsschutz sowie den Kampf gegen Klimawandel und Ressourcenknappheit.

    Live erleben auf der BAU 2025!

    Die Forschenden des Fraunhofer WKI präsentieren ihre Innovationen rund um den Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen in Materialien auf der BAU 2025.

    Sie finden uns auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand:
    Halle C2, Stand 528

    Im Rahmen des Baustoffe-Thementags hält Dr. Jan Gunschera auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand einen Vortrag zum Thema »Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen aus NawaRo-Dämmstoffen«:

    Dienstag, 14. Januar 2025 um 11:00 Uhr

    Später folgt Malte Mérono mit einem Vortrag zum Thema »Geklebte Holz-Beton-Verbundelemente«:

    Dienstag, 14. Januar 2025 um 11:40 Uhr

    Dr. Henrik-Alexander Christ hält auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand einen Vortrag zum Thema »Myzelbasierte Wärmedämmstoffe mit optimierten Eigenschaften für die Bauindustrie und weitere Branchen«:

    Mittwoch, 15. Januar 2025 um 11:20 Uhr

    Die »BAU – Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme« bringt alle zusammen, die international am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. Die Messe findet vom 13. bis 17. Januar 2025 in München statt.

    Mehr Informationen zu unserem Messeauftritt finden Sie hier:

    Fraunhofer WKI auf der BAU 2025

    Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!

    Förderung

    Projekt »DiKieHo«

    Das Projekt Verbundvorhaben: Digitale Wertschöpfungskette für den kieferbasierten Holzbau in Berlin-Brandenburg (»DiKieHo«) wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

    Das Projekt ist in der Förderdatenbank der FNR gelistet (Förderkennzeichen: 2221HV082A, 2221HV082B).

    Projekt »WKImeetsYcolabs«

    Das Projekt »WKImeetsYcolabs« wird gefördert durch die Fraunhofer-Gesellschaft e. V. über das Technologietransferprogramm »AHEAD«.

    Projekt »NawaRo_RedEm«

    Das Projekt »NawaRo_RedEm« - Reduktion von (V)VOC-Emissionen aus NawaRo-Dämmstoffen unter besonderer Berücksichtigung neu aufkommender Schadstoffe wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

    Das Projekt ist in der Förderdatenbank der FNR gelistet (Förderkennzeichen: 2220NR048X).

    Projekt »RefoRe«

    Das Projekt Recycling for Reuse – Bewertung und Aufbereitung von Altholz zur Rückführung in den Kreislauf im Rahmen eines Wiederverwendungskonzeptes (»RefoRe«)« wird gefördert durch das Bundesministerium über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

    Das Projekt ist in der Förderdatenbank der FNR gelistet (Förderkennzeichen: 2221HV031D).

    Wir bauen die Zukunft aus nachwachsenden Rohstoffen. Seit 1946.

    Nachhaltigkeit ist seit der Gründung des Fraunhofer WKI im Jahre 1946 das zentrale Thema. Der Gründer und Namensgeber Dr. Wilhelm Klauditz gilt als Pionier der modernen Holzwerkstoffindustrie. Heute nutzt das Fraunhofer WKI die ganze Bandbreite nachwachsender Rohstoffe, um daraus nachhaltige Werkstoffe, Bauteile und Chemieerzeugnisse zu entwickeln.

    Das Institut mit Standorten in Braunschweig, Hannover und Wolfsburg ist spezialisiert auf Verfahrenstechnik, Formgebung und Komponentenfertigung mit Biowerkstoffen, biobasierte Bindemittel und Beschichtungen, Funktionalisierung, Brandschutz, Werkstoff- und Produktprüfungen, Recyclingverfahren sowie den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in Gebäuden und Fahrzeugen. Darüber hinaus gehört das Fraunhofer WKI zu den führenden Forschungseinrichtungen im Bereich Innenraumluftqualität. Nahezu alle Verfahren und Produkte, die aus der Forschungstätigkeit des Instituts hervorgehen, werden industriell genutzt.

    Mit seiner Forschung und Entwicklung leistet das Fraunhofer WKI einen wichtigen Beitrag für den Aufbau einer biobasierten Kreislaufwirtschaft (Zirkuläre Bioökonomie).


    More information:

    https://www.wki.fraunhofer.de/de/presse-medien.html


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Construction / architecture
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

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