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Wie viel Verantwortung tragen Bankenchefs im Umgang mit den weltweiten Finanzmärkten? Internationalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei von vielen Fragen, die den 29-jährige Tom Thiel aus dem bayerischen Bad Rodach (Landkreis Coburg) beschäftigen und ihn in das Herz des Finanzwesens geführt haben. Nach seiner Bank-Ausbildung ging es zum BWL-Studium an die Hochschule Coburg und mit seinem Bachelorabschluss weiter an die Bayerische Landesbank (BayernLB). Dort wurde der Hochschul-Alumnus in ein Trainee-Programm aufgenommen und nach seiner Festanstellung über ein Talentprogramm für sechs Wochen in die USA geschickt.
Interview: Andreas T. Wolf
Was waren die größten Herausforderungen und Highlights während Ihres fast zweimonatigen Aufenthalts in New York?
Tom Thiel: Im Rahmen eines internen Förderprogramms hatte ich die Möglichkeit, eine sechswöchige Hospitation im Kapitalmarktbereich unserer Auslandsniederlassung der Bayern LB in New York zu absolvieren. Neben der täglichen Arbeit und Kommunikation auf Englisch war die größte Herausforderung die Eingewöhnung in der neuen Umgebung. Die ersten Tage erlebte ich eine regelrechte Reizüberflutung durch den ständigen Lärm, Menschenmassen und permanente Ereignisse um einen herum. Die Stadt steht einfach nie still. Beruflich konnte der Zeitpunkt auch nicht spannender sein. Die Präsidentschaftswahlen habe ich mit privatem wie auch beruflichem Interesse direkt vor Ort verfolgt und der Ausgang wirft viele Fragen auf: Investiert die USA nun weiterhin in erneuerbare Energien? Wie wird das zukünftige Zollsystem aussehen? Welchen Einfluss hat die Wahl auf Deutschland? Das hat mich bewegt.
Wie hat Ihre Ausbildung an der Hochschule Coburg Sie auf Ihre Karriere vorbereitet?
Die Ausbildung legt eine fundamentale Grundlage für das spätere Berufsleben. Mein Praxissemester bei Brose Fahrzeugteile gab mir wertvolle Einblicke, was die theoretische Ausbildung sehr gut ergänzt hat und entscheidend für meine ersten beruflichen Schritte war. Für mich persönlich waren die Vorlesungen von Prof. Dr. Victor J. Randall besonders thematisch interessant und hilfreich, etwa Allgemeine Betriebswirtschaftslehre oder Finanz- und Kapitalmärkte im Schwerpunkt.
Was hat Sie dazu bewogen, eine Karriere im Finanzsektor zu verfolgen und wie nehmen Sie jetzt die globale Finanzwelt wahr?
Als Auszubildender bei einer genossenschaftlichen Bank bin ich früh in Kontakt mit dem Finanzsektor gekommen. Für mich stellt die Finanzwelt einen zentralen Knotenpunkt der globalen Wirtschaft dar, der durch die Steuerung von Kapitalflüssen einen enormen Einfluss ausübt. Sie ermöglicht es, stets am Puls der Zeit zu bleiben. Die Herausforderungen der Finanzwelt sind vielfältig und reichen von internen Themen wie der Digitalisierung bis hin zu externen Aspekten wie Nachhaltigkeit und Regulieren. Diese Dynamik sorgt dafür, dass kontinuierlich neue Themen und Herausforderungen aufkommen und man nie stillsteht.
Nachhaltigkeit war eines Ihrer Themen während des Trainee-Programms. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Sie dieses Thema in Ihrer Arbeit integriert haben?
Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Angesichts unterschiedlicher Klimaziele und globaler Herausforderungen ist es politisch und aufsichtsrechtlich hochrelevant. Da Banken Kapitalflüsse lenken, müssen sie solche wichtigen Themen in der operativen und strategischen Ausrichtung integrieren. Wir müssen als Finanzinstitution Verantwortung übernehmen, zum Beispiel, indem wir auf der Refinanzierungsseite „grüne Anleihen“ ausgeben, die mit nachhaltigen Krediten hinterlegt sind.
Wie geht es für Sie nun weiter?
Im neuen Jahr werde ich eine Position als Analyst für internationale Immobilien bei der BayernLB antreten. Ich freue mich darauf, die unterschiedlichen Facetten der internationalen Immobilienmärkte sowie der verschiedenen Anlageklassen näher kennenzulernen und zu analysieren. Diese Herausforderung ermöglicht es mir, mein Fachwissen auszubauen und wertvolle Einblicke in den dynamischen Markt zu gewinnen.
Welche Ratschläge geben Sie aktuellen Studierenden, die eine ähnliche Karriere anstreben?
Der Universitäts- oder Hochschulabschluss bildet eine wichtige Grundlage, doch letztlich ist es die Kombination aus methodischem Verständnis, praktischer Erfahrung und Teamfähigkeit, die zum Erfolg beiträgt. Ebenso wichtig ist es, die eigene Komfortzone zu verlassen, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Diese Aspekte sind maßgeblich für eine langfristige berufliche und persönliche Entwicklung. Neben den angebotenen Vorlesungen empfehle ich Auslandserfahrungen, wie beispielsweise das Erasmus-Programm. Der Standort Coburg bietet ideale Bedingungen, um Theorie und Praxis effektiv zu verbinden, sei es als Praktikant oder Werkstudent. So sammelt man schnell wertvolle Erfahrungen. Ich jedenfalls, habe meine Zeit dort sehr genossen.
Betriebswirtschaft kann an der Hochschule Coburg in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend studiert werden sowie im Verbund mit einer Berufsausbildung. Ein Start ist zum Winter- oder Sommersemester möglich. Ausprobieren kann man die Studieninhalte in einem Orientierungssemester. Interessierte können sich jetzt anmelden und einschreiben. Weitere Informationen gibt es unter www.hs-coburg.de/studieren/.
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Economics / business administration, Philosophy / ethics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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