idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Rund 80 Prozent der Heizenergie in Deutschland stammt noch aus fossilen Quellen, meist importierten Energieträgern wie Gas und Öl.* Doch laut dem aktuellen Wärmeplanungsgesetz https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/stadt-wohnen/WPG/WPG-node.html sind Kommunen verpflichtet, abhängig von der Einwohnerzahl bis 2026 bzw. 2028 einen Wärmeplan zu erstellen: Womit kann künftig nachhaltig geheizt werden, und wie kann das in der Praxis funktionieren? Im Projekt KliWinBa schauen Forschende der Universität Duisburg-Essen hier genauer hin.
Das Projekt Klimaneutrale Wärme in industriell geprägten Ballungsräumen (KliWinBa) wird geleitet von Prof. Dr. Christoph Weber vom Lehrstuhl für Energiewirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sein Team analysiert bisherige Erfahrungen mit klimafreundlichen Heizsystemen und untersucht exemplarisch die Optionen in zwei Kommunen mit unterschiedlichen Siedlungsstrukturen: das großstädtisch geprägte Duisburg sowie Gevelsberg als urbanes Umfeld mittlerer Größe. Wie ist dort eine verlässliche, bezahlbare und nachhaltige Wärmeversorgung in bestehenden Mehrfamilienhäusern sicherzustellen? Dazu untersuchen die Forschenden die Rahmenbedingungen in unterschiedlichen Stadtteilen und bei verschiedenen Arten von Immobilien: Sie bewerten Technologieoptionen, vergleichen Umbauzeiten, berechnen Emissionen und die Leistung der verschiedenen Heizvarianten unter normalen Bedingungen und bei hohen Belastungen durch sehr kalte Wintertage.
Geförderte Projektpartner sind das Wohnungsunternehmen Vonovia sowie die AVU Serviceplus GmbH. Gemeinsam mit den assoziierten Partnern Netze Duisburg, Stadtwerke Duisburg und Bosch Home Comfort bringen sie nicht nur relevante Daten, sondern auch ihre praktischen Erfahrungen ein, bewerten Ergebnisse und unterstützen die Entwicklung praxisnaher Lösungen für die Analysen an der UDE.
Das Team um Christoph Weber erarbeitet daraus ein Analyseraster, das bei der Entscheidung hilft: Sind Hochtemperatur-Wärmepumpen, Wärmenetze mit Kraftwärmekopplung, Power-to-Heat-Anlagen und Speicher oder tiefengeothermische Ressourcen im konkreten Fall umsetzbar und ökonomisch vorteilhaft? „Siedlungen mit Mehrfamilienhäusern, speziell in urbanen Räumen, benötigen tendenziell größere Heiztechnologien, bieten aber nicht unbedingt den Platz dafür, und teure Technologien sind in Gegenden mit niedrigen Immobilienpreisen nicht ohne weiteres zu finanzieren“, erklärt Weber einige der Aspekte, die in die Studie einfließen.
Mit ihren Analysen wollen die Projektpartner Immobilieneigentümer:innen, Planer:innen sowie Netz- und Anlagenbetreiber bei ihren Investitionsentscheidungen unterstützen. Zudem erhalten Kommunen und andere staatliche Behörden konkrete Empfehlungen, wie sie ihre Regularien anpassen und Förderbedingungen definieren sollten, damit der grundlegende Umbau auf nachhaltige Wärme flächendeckend und zügig gelingt.
Das Projekt ist angelegt auf drei Jahre und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 596.000 Euro gefördert; davon gehen rund 455.000 Euro an die UDE.
* Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de
Prof. Dr. Christoph Weber, Lehrstuhl für Energiewirtschaft, Tel. 0201/18 3-2966, christoph.weber@uni-due.de
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Construction / architecture, Economics / business administration, Energy
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).