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01/15/2025 09:37

Wirtschaftsumfrage: Großer Nachholbedarf bei der Stärkung von KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen

Peggy Groß Kommunikation
Stifterverband

    Eine aktuelle Studie von Stifterverband und McKinsey zeigt: Viele Unternehmen erkennen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI), schöpfen es aber noch nicht aus. Insbesondere fehlt es an praktischen KI-Kompetenzen bei den Mitarbeitenden. Eine enge Zusammenarbeit von Unternehmen mit Hochschulen gilt als ein Schlüssel zur Stärkung dieser Kompetenzen. Für passgenau ausgebildete Absolventen ist es wichtig, dass Hochschulen die Stärkung von KI-Kompetenzen strategisch in die Lehre aufnehmen.

    Berlin, 15. Januar 2025. Künstliche Intelligenz (KI) stellt für Unternehmen in Deutschland eine der größten Chancen dar, Produktivität und Innovation auf ein neues Niveau zu heben. Stifterverband und die Unternehmensberatung McKinsey & Company haben analysiert, wie die Unternehmen darauf vorbereitet sind. Die Mehrheit der befragten Führungskräfte (86 Prozent) ist der Meinung, dass ihre Unternehmen das Potenzial von KI noch wesentlich besser nutzen könnten. Dafür fehle es aber an den notwendigen Kompetenzen, sagen 79 Prozent der Unternehmen. Für die Studie KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen wurden 1.000 Führungskräfte aus Unternehmen unterschiedlicher Größe befragt und zusätzliche qualitative Interviews auch mit Personalverantwortlichen von Hochschulen geführt.

    Die Ergebnisse zeigen: 82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass deutsche Hochschulen Studierende (eher) schlecht auf die neue Arbeitswelt vorbereiten. Dies betrifft insbesondere die praktische Anwendung von KI in der Automatisierung von Arbeitsprozessen oder die souveräne Auswahl von KI-Modellen und -Tools. Jedes fünfte Unternehmen sieht Nachholbedarf im KI-basierten Erstellen neuer Inhalte, im Prompting oder in der Fähigkeit, datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Zum erfolgreichen Einsatz von KI gehören auch die ethische Bewertung und kritische Reflexion von KI-Systemen. Auch hier gibt es Nachholbedarf in der Kompetenzentwicklung.

    „Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Deutschland intensiv KI-Kompetenzen ausbauen. Hochschulen können eine Schlüsselrolle dabei spielen, den nötigen Wissenstransfer zu ermöglichen. Durch praxisorientierte Lehrangebote und Forschungskooperationen können sie Unternehmen dabei unterstützen, die erforderlichen Kompetenzen im Bereich KI schnell und effizient zu entwickeln“, so Florian Rampelt, Programmleiter Future Skills & KI im Stifterverband und Co-Autor der Studie. „KI-Kompetenzen und KI-Tools müssen nachhaltig und strategisch in die Lehre integriert werden. Ein Ausbau der KI-Infrastrukturen an Hochschulen und entsprechend qualifiziertes Hochschulpersonal sind die Voraussetzung dafür.“

    Von der KI-Strategie zur Umsetzung

    Auch die befragten Unternehmen sehen in der verstärkten Zusammenarbeit mit den Hochschulen eine große Chance, KI-Kompetenzen aufzubauen und eine nachhaltige digitale Transformation voranzutreiben. Jedoch setzt nur jedes fünfte Unternehmen diese Kooperation bisher um, ein Großteil der Befragten wünscht sich eine intensivere Zusammenarbeit. Allerdings ist der Aufbau von KI-Kompetenzen mit einigen Herausforderungen verbunden: Viele Unternehmen haben zwar bereits KI-Strategien entwickelt, es mangelt jedoch an der konkreten Umsetzung. Über die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihr Unternehmen zu wenig in entsprechende Bildungsangebote investiert. Hinzu kommen Bedenken beim Thema Datenschutz und Sicherheitsfragen sowie kulturelle Hürden, da viele Mitarbeitende im Umgang mit KI unsicher sind.

    „KI ist eine Jahrhundertchance für Deutschland. Digitalisierung und demografischer Wandel machen den souveränen Umgang mit der Schlüsseltechnologie unerlässlich. Unternehmen müssen nicht nur die Technologie selbst beherrschen, sondern ihre Mitarbeitenden in die Lage versetzen, diese im täglichen Tun anzuwenden, um Produktivitätspotenziale zu heben“, erklärt Julia Klier, Senior Partner bei McKinsey und Co-Autorin der Studie. „Eine klare KI-Strategie und ein gezielter Kompetenzaufbau sind wichtige Hebel, um das volle Potenzial von KI zu entfalten. Unternehmen können ihre Produktivität um fast 20 Prozent erhöhen durch die Automatisierung wiederholender Aufgaben, Verschlankung von Prozessen und Förderung von datenbasierter Innovation. Hier liegt ein enormes Wertschöpfungspotenzial“, ergänzt Co-Autor Julian Kirchherr, McKinsey-Partner und Experte im Bereich Personal und KI-Kompetenzen.

    Fazit: Unternehmen, die bereit sind, in KI-Kompetenzen zu investieren, können nicht nur ihre Marktstellung sichern, sondern sich auch als Vorreiter in einer zunehmend digitalisierten Welt positionieren. Das KI-Potenzial für die Unternehmen zu heben, kann nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gelingen. Unternehmen sollten für ihre Belegschaft niederschwellige Lernangebote bereitstellen und die Weiterbildung in den Arbeitsalltag integrieren. Dabei sollten Führungskräfte eine Vorbildrolle übernehmen. Gleichzeitig müssen Hochschulen ihre Absolventen passgenauer auf die künftige Arbeitswelt vorbereiten und ihre Rolle in der Weiterbildung ausbauen. Von der Politik erwarten die Unternehmen klare rechtliche Rahmenbedingungen und ethische Leitlinien für mehr Sicherheit und eine bessere Orientierung bei der KI-Nutzung.

    Die Studie KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen zum Downloaden finden Sie unter: http://www.stifterverband.org/medien/studie-ki-kompetenzen-unternehmen
    Der Stifterverband unterstützt die Stärkung von KI-Kompetenzen unter anderem mit seiner kostenlosen Lernplattform KI-Campus: http://www.ki-campus.org
    Diese und weitere Analysen des Stifterverbandes finden Sie unter http://www.daten-navigator.de

    Kontakte:
    Peggy Groß
    Pressesprecherin des Stifterverbandes
    T 030 322982 530
    presse@stifterverband.de
    http://www.stifterverband.org

    Mirona Kraljic
    Senior Communication Specialist
    McKinsey & Company
    T 030 8845-2152
    mirona_kraljic@mckinsey.com
    http://www.mckinsey.de


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    Criteria of this press release:
    all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Science policy
    German


     

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