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01/15/2025 10:35

Vorsicht bei Minusgraden: Kälte kann fürs Herz gefährlich werden

Michael Wichert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

    Risiko für Herzinfarkt und plötzlichen Herztod steigt – besonders bei zusätzlicher Anstrengung wie Schneeschippen. Herzstiftung gibt Tipps für Herzpatienten

    Große Kälte im Minusbereich hat Auswirkungen auf den ganzen Organismus: Die Blutgefäße der Haut und anderer Körperregionen ziehen sich zusammen. Der Blutdruck steigt an, denn das Herz muss das Blut gegen einen größeren Widerstand durch die Adern pumpen. „Der höhere Widerstand in den Blutgefäßen kann eine hohe Belastung für den Herzmuskel darstellen und auch andere Organe belasten“, betont der Kardiologe Prof. Dr. Axel Schmermund, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe am Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) Frankfurt am Main. Eine gefährliche Überlastung des Herzmuskels droht – im Extremfall kann es zum Herzinfarkt mit schwerwiegenden Folgen oder sogar dem Tod kommen. „Patienten mit Bluthochdruck, Herzschwäche, Koronarer Herzkrankheit oder Vorhofflimmern sowie bei tiefer Beinvenenthrombose sollten daher bei Kälte besonders wachsam sein und große Belastungen, insbesondere im Freien, vermeiden“, betont der Kardiologe. Auch gibt es statistische Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Kälte und dem häufigeren Auftreten von Schlaganfällen und Lungenembolien. Kardiologe Prof. Schmermund rät Patienten dazu, große Anstrengungen wie das Schneeschippen besser gesunden Menschen oder professionellen Räumdiensten zu überlassen.
    Was Herzpatienten im Winter beachten sollten und bei welchen Herzinfarkt-Warnsignalen sie unbedingt den Notruf 112 wählen sollten, erläutert die Herzstiftung unter https://www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-kaelte beziehungsweise unter https://www.herzstiftung.de/herzinfarkt-anzeichen

    Bewegung: Im Freien moderat, drinnen mit Anstrengung
    Zwar ist regelmäßige Bewegung auch im Winter empfehlenswert. Statt zu hoher Belastung rät die Deutsche Herzstiftung Herzpatienten allerdings zu weniger anstrengender Bewegung wie Spaziergängen oder Walkingrunden. Bei Minusgraden legen sich Herzpatienten zum Schutz am besten einen Schal über Mund und Nase, so gelangt die Luft bereits vorgewärmt in die Atemwege. Wer auf seine sportlichen Aktivitäten nicht verzichten möchte, kann diese mit dem Laufband oder dem Fahrradergometer zu Hause fortsetzen. Experten-Tipps bietet die Herzstiftung unter https://www.herzstiftung.de/sport-zu-hause

    Schneeschippen: Warum so gefährlich bei vorbelastetem Herz?
    Die Belastung beim Schneeräumen mit Schaufel und Besen ist anstrengender, als viele denken: Schon bei kurzem Schneeschippen steigen Puls und Blutdruck stark an. Bereits nach zwei Minuten steigt die Herzfrequenz auf durchschnittlich 154 Schläge pro Minute an, nach zehn Minuten Schneeschippen noch weiter. Bei vielen Patienten ist damit die maximale Herzfrequenz erreicht. Ein vorbelastetes Herz gerät bei einer solch starken Belastung schnell in Gefahr. Einer weltweiten Beobachtungsstudie in 27 Ländern zufolge ist das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, an extremen Kältetagen um 33 Prozent erhöht (1). „Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße und der Blutdruck steigt. Kommt dann noch eine ungewohnt starke Anstrengung dazu, kann das für Herzpatienten gefährlich werden“, warnt Herzspezialist Prof. Schmermund.

    Was Herzpatienten im Winter beachten sollten
    Grundsätzlich sollten Menschen mit Herzerkrankungen im Winter regelmäßig ihren Blutdruck messen und besonders sorgfältig ihre Medikamente nehmen. Ist der Blutdruck zu hoch, muss die Dosis der Arzneien gegebenenfalls in Absprache mit dem Arzt angepasst werden. Wichtig ist auch der Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme: Da der Blutdruck bei den meisten Patienten nach dem Aufstehen ansteigt, sollten sie ihre Tabletten in der Regel morgens nehmen – und zwar bevor sie hinaus in die Kälte gehen. Bei Bluthochdruck kann ausreichendes Heizen der Wohnung hilfreich sein. Studien deuten darauf hin, dass in manchen Fällen eine zu kalte Wohnung für winterliche Blutdruckanstiege mitverantwortlich sein könnte. In einer japanischen Untersuchung an Gesunden zeigten sich z. B. messbar niedrigere Blutdrücke bei einer Raumluft von 24 Grad Celsius gegenüber 14 Grad Celsius.

    Diese Warnzeichen für Herzprobleme ernst nehmen!
    Sowohl Herzpatienten als auch bisher Gesunde sollten zudem Anzeichen von Herzproblemen ernst nehmen und nicht auf die Kälte schieben. Brustschmerzen, Atemnot sowie ein Druck oder Brennen im Brustkorb sind Warnzeichen, die Betroffene nicht ignorieren dürfen. Auch ein Angstgefühl, kalter Schweiß und Übelkeit sind Symptome, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Verschwinden die Beschwerden nicht nach kurzer Zeit, sollten Betroffene oder Angehörige nicht zögern und die Notrufnummer 112 wählen. Für Herzpatienten sind die folgenden Wintertipps der Herzstiftung wichtig: https://www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-kaelte
    (wi)


    Tipps: Wichtige Tipps zum Thema Kälte bei Herzproblemen bietet die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-kaelte kostenfrei an. Experten-Tipps zum Sport zu Hause bietet die Herzstiftung unter https://www.herzstiftung.de/sport-zu-hause an.

    Weitere Links zum Thema:
    Chest-Pain-Units (CPU): https://www.herzstiftung.de/herznotfallambulanz
    Herzinfarkt-Symptome: https://www.herzstiftung.de/herzinfarkt-anzeichen

    Literatur:
    (1) B. Alahmad et al.: Associations Between Extreme Temperatures and Cardiovascular Cause-Specific Mortality: Results From 27 Countries; 12 Dec 2022 https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.122.061832 Circulation. 2023;147:35–46
    https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.122.061832

    Weitere Quellen:
    Fan J-F et al. (2023), A systematic review and meta-analysis of cold exposure and
    cardiovascular disease outcomes. Front. Cardiovasc. Med. 10:1084611. doi: 10.3389/fcvm.2023.1084611

    https://newsroom.heart.org/news/snow-shoveling-can-be-hazardous-to-your-heart
    Claeys M. J., European Heart Journal (2017) 38, 955–960: doi:10.1093/eurheartj/ehw151
    Ryti N. R. I. et al, Sci. Rep. 2017


    2025
    Informationen:
    Deutsche Herzstiftung e.V.
    Pressestelle:
    Michael Wichert /Pierre König
    Tel. 069 955128-114/-140
    E-Mail: presse@herzstiftung.de
    www.herzstiftung.de


    More information:

    https://www.herzstiftung.de/herzprobleme-bei-kaelte - Expertenbeitrag mit Tipps
    https://www.herzstiftung.de/herzinfarkt-anzeichen - Herzinfarkt-Symptome
    https://www.herzstiftung.de/sport-zu-hause - Tipps für den Sport zu Hause
    https://www.herzstiftung.de/herznotfallambulanz - Info zu CPUs


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    Prof. Dr. med. Axel Schmermund, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe am Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB), Frankfurt am Main.
    Prof. Dr. med. Axel Schmermund, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung u ...

    CCB


    Attachment
    attachment icon PM_DHS_Minusgrade-Herzinfarkt-Risiko_2025-01-15_Fina

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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