idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/15/2025 14:07

Fraunhofer HHI entwickelt photonische Sensorlösung zum Schutz von terrestrischen Satelliten-Kommunikationssystemen

Timon Meyer Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Im Rahmen des Projekts OTP II (Optical Tamper Protection für PRS Security Module) entwickelt das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) zusammen mit seinen Partnern eine innovative sensorische Dünnglasfolie für den Schutz von sicherheitsrelevanten terrestrischen Satelliten-Kommunikationssystemen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Absicherung und Sicherheitssteigerung von Empfängermodulen für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo. Das Projekt von Oktober 2024 bis März 2026 laufende Projekt wird mit insgesamt 1,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert, wovon 543.000 Euro auf das Fraunhofer HHI entfallen.

    Galileo ist das weltweit erste Satellitennavigationssystem unter ziviler Kontrolle. Es bietet präzise Ortungs- und Zeitdienste, die in kritischen Bereichen wie Verkehr, Kommunikation und Sicherheit eine entscheidende Rolle spielen. Zudem stellt Galileo die technologische Unabhängigkeit Europas sicher und unterstützt Anwendungen wie Such- und Rettungsmissionen.

    Zur Nutzung von Galileo sind spezielle Empfängermodule erforderlich, die sogenannten Public Regulated Service (PRS)-Module. Diese müssen mit den höchsten Sicherheitstechnologien ausgestattet sein, um auch unter schwierigen Bedingungen oder bei absichtlicher Signalstörung eine sichere und stabile Nutzung zu gewährleisten.

    Innovative Schutztechnologie für PRS-Sicherheitsmodule

    Das Fraunhofer HHI und die OHB Systems AG hatten im Vorgängerprojekt OTP bereits eine photonische Schutztechnologie zur durchgängigen Überwachung mobiler PRS-Sicherheitsmodule entwickelt. Diese sogenannte „Optical Tamper Protection“ (OTP) nutzt eine optische Sensorhülle aus ultradünnem Glas, die die sensiblen elektronischen Komponenten in einem sicheren Bereich umgibt. Mithilfe optischer Signale können Verletzungen oder Verformungen der Hülle in Echtzeit erkannt werden.

    Neue Entwicklungen im Rahmen von OTP II

    Im aktuellen Projekt OTP II wird diese Technologie mit neuen Partnern weiterentwickelt. Ziel ist die Integration einer „Physical Unclonable Function“ (PUF), die auf einem einzigartigen, nicht kopierbaren physikalischen Merkmal basiert und wie ein Fingerabdruck funktioniert. Diese Funktion ermöglicht eine kryptografisch sichere Initialisierung aus einem stromlosen Zustand. Ein solcher stromloser Start ist besonders wichtig, um auch nach Stromausfällen oder in energiebegrenzten Situationen einen durchgehenden Schutz zu gewährleisten.

    Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung von Prozessen zur thermischen 3D-Umformung der sensorischen Dünnglasfolien. Damit soll eine vollständige dreidimensionale Einkapselung der PRS-Sicherheitsmodule realisiert werden. Zusätzlich arbeiten die Forschenden an der Optimierung der Zuverlässigkeit und Robustheit der Sensorik, um verschiedene Angriffsszenarien zu erkennen und Fehlalarme zu minimieren.

    Darüber hinaus arbeiten die Projektpartner an der Miniaturisierung der optischen Komponenten und deren Integration unterhalb des Siegels in Kombination mit der Elektronik. Zusätzlich evaluieren sie kostengünstige OTP-Komponenten, um die Technologie wirtschaftlicher zu gestalten. Ziel ist es, eine anwendungsbereite und erschwingliche Lösung zu entwickeln, die möglichst vielen Nutzer*innen einen sicheren Zugang zu essenziellen Infrastrukturdiensten ermöglicht.

    Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

    Die entwickelte Technologie kann auch in anderen sicherheitsrelevanten Systemen eingesetzt werden, die von hoher nationaler, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Bedeutung sind. Beispiele dafür sind Kryptotelefone, Smart-Meter Gateways, Schließsysteme, Alarmsysteme, Kassensysteme und verschlüsselte Festplatten.
    Das Projektkonsortium wird von der OHB System AG geleitet und umfasst neben dem Fraunhofer HHI die Fraunhofer-Institute für Integrierte Schaltungen IIS, für Produktionstechnologie (IPT) und für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM).


    Contact for scientific information:

    Dr. rer. nat. Günter Flachenecker
    Senior Scientist
    Tel. +49 5321 3816-8405
    guenter.flachenecker@hhi.fraunhofer.de


    Images

    OTP II
    OTP II

    © Fraunhofer HHI


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Information technology, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).