idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Instant Messaging und E-Mails gehören fest in unseren Arbeitsalltag – doch sie bringen uns teils aus dem Konzept. Wie wir konzentriert bleiben und produktiv arbeiten, erforscht Prof. Dr. Mario Nadj, neuer Professor für Wirtschaftsinformatik und Artificial Intelligence an der Fakultät für Informatik der Universität Duisburg-Essen.
Nadjs Ziel: Er möchte den sogenannten Flow – eine Phase tiefster Konzentration – greifbarer machen, gezielt fördern oder aufrechterhalten. Der Flow beschreibt einen Zustand, in dem wir völlig in einer Aufgabe aufgehen und die Zeit vergessen. Für Wissensarbeiter:innen ist diese Erfahrung besonders wertvoll. Es steigert ihre Produktivität und das Wohlbefinden.
Prof. Dr. Mario Nadj und sein Team haben herausgefunden, wie sich der Flow vorhersagen lässt: „Wir können den Flow-Zustand mit einem Elektrokardiogramm-Brustgurtsensor und Methoden des maschinellen Lernens fast in Echtzeit vorhersagen. Das ermöglicht, ihn ohne Unterbrechung zu bestimmen – im Gegensatz zu herkömmlichen Wegen, die auf Selbstauskünften basieren“, so der Wirtschaftsinformatiker. In einer auf dieser Basis entwickelten Software lässt sich etwa der „Nicht stören“-Modus bei Messengern automatisch aktivieren, wenn ein Flow-Zustand erkannt wird. Unterbrechungen können so besser bewältigt werden.
Zudem plant der Professor der Universität Duisburg-Essen (UDE) eine Studie mit Musikstudierenden mit Hauptfach Klavier. „Ich möchte mit Kolleg:innen aus der Musikmedizin herausfinden, wie die Messmethode beim Musizieren eingesetzt werden kann.“ Ziel ist, den Studierenden zu ihrem Flow ein objektives Feedback zu geben. Eine noch zu entwickelnde Software soll helfen, ihren Flow besser zu verstehen und wiederherzustellen. „Wenn Musikstudierende wissen, wann und wie oft sie im Flow sind, können sie ihn bewusster nutzen. Das steigert die Freude am Musizieren, reduziert Belastungen im Studium und bereitet sie besser auf den Beruf vor.“ Nadj möchte die Messmethode zudem weiter optimieren. „Ob im Büro oder am Klavier – der Flow kann unser Leben bereichern“, betont er.
Nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik in Bamberg sowie Finance & Information Management in Frankfurt am Main arbeitete Mario Nadj beim Softwarekonzern SAP im Bereich Business Process Management. Nach der Promotion (2017) verantwortete er am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) den Bereich Intelligent Enterprise Systems und hatte zwei Vertretungsprofessuren inne. Bevor er an die UDE kam, war er Juniorprofessor an der TU Dortmund. Seine Forschung und Lehre wurden mehrfach ausgezeichnet.
Für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Mario Nadj (© UDE / Alexandra Roth) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung unter folgendem Link zur Verfügung:
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/pool-ps/personen/nadj-mario_c_ude-alexa...
Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. pol. Mario Nadj, Fakultät für Informatik, mario.nadj@ris.uni-due.de
Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de
Möchte vertiefte Konzentration fördern: Prof. Dr. Mario Nadj.
© UDE/Alexandra Roth
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Electrical engineering, Information technology, Mathematics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).