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Fachgebiet Logistik der TU Berlin entwickelt DiSTILL, ein digitales Simulations-Tool zur Weiterentwicklung des Lausitzer Reviers zur Internationalen Logistikdrehscheibe. Erste Live-Version des Tools steht zur Verfügung. Bundesministerium Digitales und Verkehr fördert Vorhaben mit 2,15 Millionen Euro.
Das Lausitzer Revier ist eines der wichtigsten Braunkohlereviere Deutschlands und wirtschaftlich stark von der Kohleindustrie geprägt. Der geplante Kohleausstieg bis 2038 stellt die Region vor große Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Nach Einschätzung von Expert*innen besitzt die Region dank ihrer zentralen Lage in Europa sowie einer guten Energie- und Industrieinfrastruktur das Potenzial, eine bedeutende Logistikdrehscheibe zu werden. Dafür müssen jedoch Defizite wie unzureichende Verkehrs- und Digitalinfrastruktur sowie die stark auf Kohle ausgerichtete Wirtschaftsstruktur überwunden werden. Gezielte Investitionen sind nötig, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten. An dieser Stelle setzt das Projekt DiSTILL (Digitales Simulations-Tool zur Weiterentwicklung des Lausitzer Reviers zur Internationalen Logistikdrehscheibe Lausitz) an, dessen Ziel es ist, die logistische Infrastruktur der Region sowie die (zukünftigen) Anforderungen an diese in einem digitalen Simulationsmodell abzubilden und öffentlich zur Verfügung zu stellen. Das DiSTILL-Tool zeichnet sich durch seinen interdisziplinären Ansatz von Regional- und Standortentwicklung durch Logistik aus, welches durch deskriptive Elemente, gepaart mit der Simulationsfähigkeit und Erklärungsfunktionen, Mehrwert für die Anwender*innen schafft und die Grundlage bietet, um die logistische Leistungsfähigkeit der Region zu entwickeln.
Visualisierung von Infrastruktur- und Transportinformationen
Ein zentrales Element von DiSTILL, das durch das Fachgebiet Logistik der TU Berlin geleitet wird, ist die systematische Zusammenführung und Aufbereitung relevanter Daten zur Darstellung der Standortfaktoren und von dynamischen Auslastungsdaten der Straßen- und Schienenverbindungen. Mithilfe eines speziell entwickelten Tools können Akteur*innen aus der Logistikbranche standortbezogene Infrastruktur- und Transportinformationen visualisieren und bewerten. Auch politische Entscheidungsträger*innen können von diesen Erkenntnissen profitieren, um gezielte Maßnahmen zur Förderung der regionalen Logistikwirtschaft zu entwickeln. Zusätzlich werden die aktuellen und zukünftigen logistischen Anforderungen an die Region umfassend analysiert. Um auf kommende Entwicklungen vorbereitet zu sein, ermöglicht das Tool die Simulation von „Was-wäre-wenn“-Szenarien. Dadurch lassen sich potenzielle Veränderungen in unterschiedlichen Transportnetzwerken frühzeitig bewerten und strategische Entscheidungen fundiert treffen. Des Weiteren bietet dies die Grundlage zur Bewertung der Logistikleistungsfähigkeit der Gesamtregion und frühzeitige Identifikation von Engpässen im regionalen Transportnetzwerk.
Eine erste Live-Version des Tools steht seit dem 28. Januar 2025 potenziellen Anwender*innen zur Verfügung und kann unter DiSTILL – Verbundprojekt abgerufen werden.
Erweiterung des Tools in 2025
Für 2025 ist die schrittweise Erweiterung des Tools geplant, um präzisere Analysen und Planungen im Logistik-bereich zu ermöglichen. Geplant sind unter anderem die Visualisierung von Auslastungsdaten für Straßen- und Schienenverbindungen sowie die Bewertung von Gewerbestandorten im logistischen Kontext. Zudem soll das Tool Einblicke in geplante Infrastrukturprojekte wie Terminalbauten und Schienenausbauten geben. Durch die Simulation können Investitionen gezielt geplant und das Lausitzer Revier als Logistikstandort weiter gestärkt werden.
2,15 Millionen Euro für DiSTILL
Gefördert wird DiSTILL mit rund 2,15 Millionen Euro durch das Bundesministerium Digitales und Verkehr (BMDV). Das Lausitzer Revier steht durch den Braunkohleausstieg im Fokus des Förderprogramms mFUND des BMDV. Beteiligt an DiSTILL sind neben der TU Berlin die Industrie- und Handelsklammer IHK Cottbus, das Medi-enbüro am Reichstag, die IPG Infrastruktur- und Projektentwicklungsgesellschaft mbH, die Transport- und Speditionsgesellschaft Schwarze Pumpe mbH, die LION Logistics GmbH und die
I-ways sales solutions GmbH.
Weiterführende Informationen:
Projekt-Steckbrief DiSTILL: https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10002428/FG_Logistik/03_Forschung/01_...
Webseite des DiSTILL Projekts: https://www.distill-lausitz.de/
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Frank Straube
TU Berlin
Fakultät VII Wirtschaft und Management
Leiter des Fachgebiets Logistik
Tel.: +49 (0)30 314 22877
E-Mail: sekretariat@logistik.tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists
Traffic / transport
transregional, national
Research projects
German
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