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Deutsche Unternehmen befürchten Erfolgseinbußen durch die US-Präsidentschaft Donald Trumps. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Erhebung durch das ZEW Mannheim. Dafür befragten Forschende im vergangenen Dezember rund 850 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Informationswirtschaft mit Sitz in Deutschland.
„In Deutschland erwartet die Mehrheit der Unternehmen der Informationswirtschaft und des Verarbeitenden Gewerbes, dass sich die US-Präsidentschaft von Donald Trump negativ auf den Erfolg der deutschen Wirtschaft auswirken wird“, kommentiert Dr. Daniel Erdsiek, Leiter der Befragung aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, die Ergebnisse der ZEW-Befragung. „Dabei rechnen etwa 75 Prozent der Unternehmen mit negativen Folgen, davon 15 Prozentpunkte sogar mit sehr negativen Auswirkungen. Derweil gehen nur etwa sieben Prozent von einem positiven Effekt auf die deutsche Wirtschaft aus.“
Verarbeitendes Gewerbe skeptischer als Informationswirtschaft
Wenn es um den Erfolg des eigenen Unternehmens oder der eigenen Branche geht, zeigen sich Unternehmen etwas weniger besorgt. Mit negativen Auswirkungen rechnen in der Informationswirtschaft 20 Prozent in Bezug auf ihren Unternehmenserfolg und 26 Prozent in Bezug auf den Erfolg der eigenen Branche. Bei den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes fallen diese Anteile jedoch deutlich höher aus. Hier gehen 43 Prozent von negativen Effekten auf den eigenen Erfolg und 51 Prozent von negativen Effekten auf den Erfolg der eigenen Branche aus.
„Wie pessimistisch Unternehmen auf die Geschäftsentwicklung blicken, hängt nicht zuletzt davon ab, ob sie selbst Exporte in die USA tätigen. Beispielsweise erwarten im Verarbeitenden Gewerbe 55 Prozent der Unternehmen mit US-Exporten, dass sich die Trump-Präsidentschaft negativ auf den eigenen Erfolg auswirken wird. Bei Unternehmen ohne US-Exporte liegt dieser Wert bei 34 Prozent“, sagt Erdsiek.
Zunehmende Markmacht großer Digital-Unternehmen
In Bezug auf digitale Angebote und Anwendungen rechnen die Unternehmen ebenfalls mit Folgen der erneuten Trump-Regierung. „Es rechnen knapp zwei Drittel der Unternehmen im Zuge der Trump-Präsidentschaft mit einer zunehmenden Marktmacht großer Digital-Unternehmen“, ergänzt Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ am ZEW Mannheim. „Angesichts einer starken Präsenz der CEOs großer Digital-Unternehmen bei Donald Trumps Amtseinführung im Januar 2025 sowie der Ankündigung, immense Summen in neue Digitalprojekte zu investieren, könnte dieser Anteil zwischenzeitlich sogar höher ausfallen als zum Befragungszeitpunkt im Dezember 2024“, sagt Bertschek. „Aber bereits zum Zeitpunkt der Befragung rechneten nur etwa fünf bis sieben Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft und dem Verarbeitenden Gewerbe mit einer abnehmenden Markmacht der großen Digital-Unternehmen.“
Zudem gehen über 40 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sich der Zugang zu digitalen Angeboten und Anwendungen für die deutsche Wirtschaft unter der Trump-Regierung verschlechtern wird. Einen besseren Zugang erwartet hingegen nur etwa jedes zehnte Unternehmen. „Die Stärkung der digitalen Souveränität Deutschlands und Europas sollte daher auf der politischen Agenda weit oben stehen“, sagt Bertschek.
Über die Studie
An der ZEW-Befragung beteiligten sich im Dezember 2024 rund 850 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Informationswirtschaft, die sich aus IKT-Branche, Mediendienstleistern und wissensintensiven Dienstleistern zusammensetzt. Die hier dargestellten Ergebnisse stammen von Zusatzfragen, die in den Online-Fragebogen der ZEW Konjunkturumfrage Informationswirtschaft aufgenommen wurden.
Dr. Daniel Erdsiek
Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“
Tel.: +49 (0)621 1235-356
E-Mail: Daniel.Erdsiek@zew.de
Erwartete Auswirkungen der US-Präsidentschaft von Trump auf den Erfolg des eigenen Unternehmens, der ...
ZEW
Erwartete Auswirkungen der US-Präsidentschaft auf digitale Angebote und Anwendungen
ZEW
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Politics
transregional, national
Research results
German
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