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Kurz vor der Bundestagswahl 2025 ist völlig offen, wie viele Parteien in den Bundestag einziehen werden. Erstmals seit Beginn systematischer Wahlumfragen befinden sich mit Die Linke, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der FDP gleich drei Parteien in unmittelbarer Nähe der Fünf-Prozent-Hürde. Ihr möglicher Einzug oder ihr Scheitern könnten entscheidend für die künftige Regierungsbildung sein. Eine aktuelle Analyse von Dr. Jan Philipp Thomeczek, Politikwissenschaftler an der Universität Potsdam, untersucht, inwiefern sich die Potenziale der verschiedenen Parteien überlappen.
Grundlage der Untersuchung sind Daten der Online-Wahlhilfe Party-Check.org, die Einblicke in die Wahlwahrscheinlichkeit und überlappende Präferenzen der Wählerinnen und Wähler bietet.
„Wir sehen insgesamt, dass viele Anhänger kleinerer Parteien sich vorstellen können, eine große Partei zu wählen“, so Thomeczek. Wer Die Linke wählen will, könne sich auch sehr gut vorstellen, SPD oder Grüne zu wählen, gleiches gelte für FDP und Union. Anhänger des BSW seien grundsätzlich weniger offen gegenüber anderen Parteien, sympathisierten aber auch mit SPD und der Linken.
„Umgekehrt gilt dies aber in einem deutlich schwächeren Maße. Wer Union wählen will, hat die FDP oft als Zweitpräferenz, ohne ernsthaft in Erwägung zu ziehen, diese Partei auch zu wählen“, sagt der Politikwissenschaftler. Ähnliches gelte für die AfD-Wählerschaft: „Anhänger der AfD würden das BSW zwar deutlich lieber wählen als Grüne oder SPD, ohne dass dies in großem Maße realistisch erscheint.“
Trotzdem sagt der Forscher: Wenn sich nur wenige Zehntausend Wähler auf den letzten Metern umentschieden, könnte dies darüber entscheiden, ob FDP, Linke und BSW in den Bundestag kommen – oder eben nicht. Denkbar seien Szenarien mit „Leihstimmen“: Unionsanhänger könnten der FDP über die Hürde helfen, Anhänger von SPD oder Grünen der Linken oder AfD-Anhänger dem BSW, wenn sie die Parteien im Bundestag sehen möchten.
Die Studie online:
Die vollständige Analyse ist verfügbar auf: https://regierungsforschung.de/ueberlappende-potenziale-und-zweitpraeferenzen-be...
„Party-Check“ online: https://party-check.org
Kontakt:
Dr. Philipp Thomeczek, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft
Telefon: 0331 977-4644
E-Mail: jan.philipp.thomeczek@uni-potsdam.de
Medieninformation 20-02-2025 / Nr. 018
Matthias Zimmermann
Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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14469 Potsdam
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Dr. Philipp Thomeczek, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft
Telefon: 0331 977-4644
E-Mail: jan.philipp.thomeczek@uni-potsdam.de
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Politics
transregional, national
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German
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