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Wissenschaft
Rick Hümmert überzeugt Jury mit Arbeit zur Analyse von Recyclingmaterialien
Mit dem VDI-Nachhaltigkeitspreis Kunststofftechnik des Jahres 2025 ist Rick Hümmert für seine Masterarbeit ausgezeichnet worden. Der Absolvent des Masterstudiengangs Produkt- und Systementwicklung an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) beschäftigte sich in seiner Abschlussarbeit mit der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen.
Mit diesem Preis würdigt der Fachbereich Kunststofftechnik des Vereins Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) Hochschulabsolventinnen und -absolventen für besondere Leistungen im Bereich Nachhaltigkeit in der Kunststofftechnik aus und fördert dadurch den Nachwuchs auf diesem Fachgebiet. Der Titel der preisgekrönten Masterarbeit lautet „Analyse des Einsatzes von Recyclingmaterialien in der Spritzgussfertigung von Wirthwein exemplarisch am Bauteil Lüfterrad“.
Prof. Dr. Martin Würtele von der Technischen Hochschule Rosenheim erläutert als Jury-Vorsitzender die Entscheidung: „Herr Hümmert zeigt mit seiner Arbeit eine umfassende Betrachtung des Einsatzes von Polyamid-Rezyklaten aus technisch-wissenschaftlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht an einem konkreten Serienbauteil. Die Masterarbeit bettet die Kreislaufwirtschaft von der Materialbetrachtung über die Prozessanpassungen bis zum Verhalten des Bauteils und der Optimierung in den Gesamtzusammenhang sehr gut ein und beschreibt den Stand der Technik in hervorragender Weise.“
Ziel der Arbeit war es, verschiedene Recyclingmaterialtypen aus Polyamid und ihre Verwendung für ein Versuchsbauteil, ein sogenanntes Lüfterrad, miteinander zu vergleichen. In praktischen Versuchen wurde das jeweilige Materialverhalten geprüft und die Qualität des Bauteils beurteilt ebenso wie eventuell notwendige Prozessanpassungen. Dabei sollten die CO₂-Emissionen sinken, die Kosten nicht steigen und die technischen Anforderungen weiterhin eingehalten werden. Für Masterabsolvent Hümmert ein wichtiger Fortschritt zu mehr Nachhaltigkeit in der Produktion: „Eine bewusste Auswahl der Materialien ermöglicht den sinnvollen Einsatz von Recyclingmaterialien – auch bei technischen Bauteilen. Vorausgesetzt wird dabei ein tiefgreifendes Prozess- und Materialverständnis.“
Enge Verzahnung zwischen Industrie und Hochschule
THWS-Professor Dr. Johannes Krückel, Leiter des Technologietransferzentrums Haßfurt, betreute die Masterarbeit seitens der THWS: „Es freut mich sehr, dass Herr Hümmert mit diesem Preis ausgezeichnet wurde. Seine Arbeit brachte alles mit, was man sich als Gutachter wünscht: ein technisch und gesellschaftlich hochrelevantes Thema, eine klare Aufgabenstellung, die logisch und strukturiert mit einem roten Faden bearbeitet wurde und ein direkter Anwendungsbezug, bei dem gleichzeitig auch Wert auf die für eine Masterarbeit notwendige wissenschaftliche Tiefe gelegt wurde. In Summe ein großartiges Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschule.“
Die Abschlussarbeit entstand in Kooperation mit der Firma Wirthwein aus Creglingen. Das auf Kunststoffe spezialisierte Unternehmen beschäftigt rund 3.000 Mitarbeitende in Europa, Asien und den USA. Die dort hergestellten Kunststoffkomponenten werden in der Automobil- und Elektroindustrie ebenso verwendet wie im Schienenverkehr und in der Medizintechnik. Wirthwein bietet jedes Jahr Bachelor- und Masterarbeiten, insbesondere im Bereich Innovation und Materialentwicklung an sowie die Möglichkeit eines dualen Studiums mit vertiefter Praxis. Diesen Weg schlug auch der 24-jährige Rick Hümmert aus Röttingen ein. Er absolvierte zunächst den Bachelorstudiengang Kunststoff- und Elastomertechnik an der THWS als Studium mit vertiefter Praxis bei Wirthwein, gefolgt vom Masterstudiengang Produkt- und Systementwicklung. Mittlerweile arbeitet Hümmert hauptberuflich bei der Firma Wirthwein als Innovationsmanager für Materialentwicklung, Konstruktion und Simulation.
Jan Wiedemann, Leiter Konzerninnovation und Materialentwicklung bei Wirthwein, betont die Vorteile eines dualen Studiums für beide Seiten: „Studenten leisten einen wesentlichen Beitrag zur Lösungsfindung im Bereich Forschung und Entwicklung. Ich versuche stets, die Studenten zu fordern und zu fördern, sei es in Projekt-, Bachelor- oder Masterarbeiten. Meines Erachtens steckt in jedem Studenten viel mehr, als sich mancher selbst zutraut. Es ist wichtig, dieses Potential zu heben und gewinnbringend für den Studenten und die Firma einzusetzen.“
Über den VDI-Nachhaltigkeitspreis
Der VDI-Nachhaltigkeitspreis wird seit 2023 bei der VDI-Jahrestagung Spritzgießen verliehen. Die Jury besteht aus Mitgliedern des VDI-Fachbereichs Kunststofftechnik, der zur Kategorie „Materials Engineering“ gehört. Professorinnen und Professoren aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) können die Abschlussarbeiten ihrer Studierenden für den Preis vorschlagen. Wichtige Kriterien sind wissenschaftliche Exzellenz, ein strukturiertes Vorgehen sowie die praktische Relevanz des Themas.
Prof. Dr. Johannes Krückel
johannes.krueckel@thws.de
V. li.: Jan Wiedemann (Wirthwein SE), Kurt Gebert (Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Kunststofftechn ...
VDI Wissensforum/Birge König
VDI Wissensforum/Birge König
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Environment / ecology, Materials sciences
transregional, national
Contests / awards, Research results
German
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