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08/25/2004 11:56

Auch Wörter sind Geschichte: Heidelberg als Zentrum der deutschen Lexikographie

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Soeben erschienen: "Ruperto Carola 2/2004", Forschungsmagazin der Universität Heidelberg - Weitere Themen: Das Heidelberger Gelehrtenlexikon - Huckepack zum Ziel (Wie man in der Molekularen Biotechnologie Wirkstoffe so präpariert, dass sie genau dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden) - Wie die Schwarzen Löcher in das Universum kamen - Die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in der künstlerischen Erinnerung Osteuropas - Zerronnene Chancen (ein Streitgespräch über die Vermarktung von Erfindungen an der Universität Heidelberg)

    Von Heidelberg als Zentrum der deutschen Lexikographie handelt die Titelgeschichte des soeben erschienenen Forschungsmagazins "Ruperto Carola 2/2004" der Universität Heidelberg: Auch Wörter sind Geschichte. Frankwalt Möhren vom Romanischen Seminar schildert mit angespitzter Feder, wie die historischen Lexikographen arbeiten, und erläutert an Beispielen, welche gesellschaftliche Bedeutung lexikographischen Forschungsergebnissen zukommt. Der Leser wird von Möhrens kommentierenden Wortgeschichten durch das planvolle Labyrinth der Lexikographie geführt: Die Herkunft von Kayal, Kohl und Alkohol aus einer gemeinsamen Wurzel oder der Zusammenhang von Standard und Standarte machen diesen Gang zum kurzweiligen Vergnügen.

    Weitere Themen des Magazins: Das Heidelberger Gelehrtenlexikon - Huckepack zum Ziel (Wie man in der Molekularen Biotechnologie Wirkstoffe so präpariert, dass sie genau dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden) - Wie die Schwarzen Löcher in das Universum kamen - Die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik in der künstlerischen Erinnerung Osteuropas - Zerronnene Chancen (ein Streitgespräch über die Vermarktung von Erfindungen an der Ruprecht-Karls-Universität).

    Editorial von Prorektor Tröger: Wie sich die Universität Heidelberg im Wettbewerb um die Spitzenuniversitäten positioniert

    Im Editorial skizziert Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger, zuständig für Forschung und für die Struktur der Medizinischen Einrichtungen, die Position des Rektorats im Wettbewerb um die Spitzenuniversitäten. Das Rektorat habe sich schon in der Anfangsphase dazu entschlossen, "die Diskussion um die Förderung der Wissenschaft zu nutzen und unabhängig davon, welche politischen Entscheidungen getroffen werden, Position nach innen und nach außen zu beziehen". Eine erste Reaktion war der Aufruf des Rektors, innerhalb weniger Tage Skizzen zu Wissenschaftsprojekten zu übermitteln, "die möglichst integrativ sind und Beziehungen zu außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen aufzeigen".

    Tröger: "Die Antwort war überwältigend: 80 überwiegend geeignete Skizzen wurden in kürzester Frist eingereicht." Zurzeit erfolgen intensive Gespräche der Wissenschaftler mit dem Rektorat und dem Forschungsdezernat. Ziel sei es, vorhandene Exzellenzen und das Profil der Universität zu stärken. Dazu zählen ebenso Bemühungen um eine hervorragende Lehre und verbesserte Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs. "Schwer verständlich ist, dass sich einige unserer Institute oder ganze Fakultäten bislang in Enthaltsamkeit üben."

    Zurzeit stehen nachhaltige Strukturveränderungen zur Diskussion, "damit eventuelle Förderungen auch über den Zeitraum der erhofften finanziellen Unterstützung hinaus wirken". Maßnahmen werden initiiert, die exzellente Studenten und Wissenschaftler dazu motivieren, nach Heidelberg zu kommen. Tröger: "Dazu zählen Angebote für die Kinderbetreuung oder Hilfen bei der Stellensuche der Partner." Der Prorektor stellt jedoch auch klar: Ohne ein deutliches Mehr an Autonomie, ohne Studiengebühren, ohne geänderte Tarifbindungen und vieles andere mehr bleiben deutsche Universitäten im internationalen Vergleich grundsätzlich benachteiligt. "Wir sind nicht zufrieden damit, dass wir zwar im nationalen Vergleich der Universitäten regelmäßig einen der vorderen Plätze einnehmen, in der weltweiten Beurteilung jedoch von einer Spitzenposition weit entfernt sind." Unabhängig davon, ob die Universität Heidelberg zusätzlich gefördert werde oder nicht: "Wir müssen uns verändern". Das heiße: Strukturen, die weder Hervorragendes in der Lehre leisten noch Spitzenleistungen in der Forschung erkennen lassen, "werden in naher Zukunft auf den Prüfstand gestellt".

    Das Heidelberger Gelehrtenlexikon

    Das "Heidelberger Gelehrtenlexikon" dokumentiert alle Personen, die zwischen der Gründung der Universität im Jahr 1386 und der 600-Jahrfeier 1986 an der Universität gelehrt haben. Insgesamt handelt es sich um die Biographien von mehr als 3000 Personen - vom unbekannten Magister des Spätmittelalters bis zum Nobelpreisträger des 20. Jahrhunderts. Dagmar Drüll-Zimmermann bearbeitet die Bände, die wissenschaftliche Leitung liegt bei Eike Wolgast vom Historischen Seminar. Der Aufsatz in der neuen "Ruperto Carola" berichtet von der Forschungsarbeit an einem einzigartigen Werk. Er ist der Kanzlerin Romana Gräfin vom Hagen zum Ausscheiden aus dem Amt gewidmet.

    Huckepack zum Ziel

    Es ist nicht einfach, einen Wirkstoff in der Zelle genau dort zu platzieren, wo man ihn haben möchte, damit er seinen therapeutischen Zweck erfüllt. Auf seinem Weg zum Ziel muss er viele Hürden in Form von Membranen nehmen, die es zu überwinden gilt. Nils Metzler-Nolte vom Institut für Pharmazie und Moleku-lare Biotechnologie erläutert in dem Magazin anschaulich, wie die "Bioorgano-metallchemie" dazu beitragen kann, Verbindungen geschickt so zu präparieren, dass sie zuvor unüberwindliche Grenzen, etwa die Blut-Hirn-Schranke, passieren.

    Wie die Schwarzen Löcher in das Universum kamen

    Was sind Schwarze Löcher, wie findet man sie, und wo und wann sind sie entstanden? Wolfgang Duschl vom Institut für Theoretische Astrophysik erklärt anschaulich und verständlich, was es mit den faszinierenden Himmelskörpern auf sich hat und führt in einem spannenden Bogen zu einer aktuellen Beobachtung der Astrophysiker: dem Zusammenstoß zweier Galaxien, der derzeit in unserer unmittelbaren Nachbarschaft stattfindet.

    "Dass bewahrt sei ein durchs Dunkel getragenes Zeichen"

    Wissenschaftler aus aller Welt trafen sich kürzlich in Heidelberg, um zu diskutieren, wie die nationalsozialistische Rassen- und Vernichtungspolitik dort wahrgenommen wurde, wo sie ihre meisten Opfer forderte: in Osteuropa. Wie ging man dort mit dieser Erfahrung um? Frank Grüner vom Seminar für Osteuropäische Geschichte und Urs Heftrich vom Slavischen Institut berichten von einem heiklen Thema und seiner Verarbeitung in Literatur, Film, Kunst und Musik.

    Zerronnene Chancen - oder: Kein Traum vom großen Geld?

    Ein "Genschalter", den der Heidelberger Molekularbiologe Hermann Bujard und sein Mitarbeiter Manfred Gossen erfanden, avancierte zur weltweit führenden Technologie mit 70 Firmen als Lizenznehmern rund um den Globus. Warum meldete die Universität Heidelberg nicht selbst das Patent dazu an? Würden die Fehler der Vergangenheit heute vermieden? Welche Management-strukturen müssten an einer Universität aufgebaut werden, um die Chancen verwertbarer Erkenntnisse der Grundlagenforschung ergreifen und im beinharten Wettbewerb mit der Industrie durchsetzen zu können? "Ruperto Carola" bringt ein Streitgespräch zwischen Erfinder Hermann Bujard und Forschungsdezernent Jens Hemmelskamp, moderiert von Pressesprecher Michael Schwarz.

    In der Rubrik "Meinungen" schreibt der neue Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums, Prof. Dr. Otmar Wiestler, über die Notwendigkeit und die Chancen eines nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg. Emissionsdaten seien ein "Geschenk des Himmels", führt Dr. Gerd Hönninger in der Rubrik "Kurzberichte junger Forscher" aus - er wurde 2003 mit dem Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung ausgezeichnet und arbeitet zurzeit in Toronto. Eine Übersicht der höchst dotierten Drittmittelprojekte rundet das Magazin ab.

    Verlag des Forschungsmagazins ist der Universitätsverlag C. Winter Heidelberg. Ein Einzelheft kostet 5 Euro plus Versand. Es kann, ebenso wie das Förderabo für 30 Euro (vier Ausgaben), bestellt werden bei: Pressestelle der Universität Heidelberg, Postfach 10 57 60, 69047 Heidelberg. Kostenlose Ansichtsexemplare früherer Hefte liegen im Foyer der Alten Universität aus. Weitere Informationen und Volltexte früherer Ausgaben: http://www.uni-heidelberg.de/presse/publikat.html

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    More information:

    http://www.uni-heidelberg.de/presse/publikat.html


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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