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03/19/2025 10:31

Ökologisch und sozial – aber smart: Wie Tech-Giganten Nachhaltigkeit und KI verbinden

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    KI und Nachhaltigkeit Hand in Hand: Internationale Gruppe von Forschenden beleuchtet, welche Strategien große Tech-Firmen für eine Symbiose von KI und Nachhaltigkeit einsetzen.

    Von smarter Logistik über ethische Standards bis zu mehr Diversität: Führende Tech-Unternehmen wie Microsoft, Google, Amazon und IBM setzen Künstliche Intelligenz nicht nur ein, um Lösungen für globale Nachhaltigkeitsprobleme wie den Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeiten zu entwickeln. Sie achten auch immer mehr darauf, dass die Entwicklung und der Einsatz von KI selbst nachhaltig, ethisch und verantwortungsvoll gestaltet werden. Wie die entsprechenden Strategien im Detail aussehen und einzuordnen sind, zeigt eine Studie am Fachgebiet für Unternehmensführung der Universität Hohenheim in Stuttgart zusammen mit der Hochschule der Medien Stuttgart und der IÉSEG School of Management in Lille. Details zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0019850124000488?via%3Dihub

    Ob Klimakrise, soziale Ungleichheit, der Schutz der Biodiversität oder die rasante Zunahme des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz: Die Gesellschaft steht vor enormen Herausforderungen und Umbrüchen. KI nimmt dabei eine immer größere Rolle in der Lösung dieser Probleme ein – auch wenn es darum geht, Nachhaltigkeit durch Unternehmensstrategien anzugehen. Gleichzeitig kann sie aber auch selbst zum Nachhaltigkeitsproblem werden, sagt ein internationales Forschendenteam der Universität Hohenheim, der Hochschule der Medien Stuttgart und der IÉSEG School of Management.

    „Viele Unternehmen haben das Thema Nachhaltigkeit schon lange in den Fokus ihrer Strategie gerückt“, erklärt Prof. Dr. Marion Büttgen, Leiterin des Fachgebiets Betriebswirtschaftslehre, insb. Unternehmensführung der Universität Hohenheim. „Wie aber KI-Anwendungen genutzt werden, um Nachhaltigkeit zu fördern, wie die KI selbst nachhaltiger gestaltet werden kann, wie verschiedene Strategien einzuordnen sind und bei Kund:innen der Unternehmen ankommen, ist zu großen Teilen unerforscht. Genau das haben wir uns deshalb bei den großen Tech-Unternehmen der Welt genauer angeschaut.“

    KI für Nachhaltigkeit vs. nachhaltige KI – ökologische vs. soziale Nachhaltigkeit

    Die Forschenden analysierten 69 Nachhaltigkeitsberichte und Dokumente zu KI und Nachhaltigkeit – von Amazon, Google, IBM, Meta, Microsoft und SAP – und identifizierten dabei knapp 250 relevante Initiativen. Daraus entwickelten sie ein Framework (Konzeptioneller Rahmen) bestehend aus drei Dimensionen, um die genaue strategische Ausrichtung darstellen zu können. Neben einer Dimension, die den Ressourceneinsatz zur Umsetzung der Strategien beleuchtet, sind die zwei zentralen Dimensionen des Frameworks:

    1. KI für Nachhaltigkeit vs. Nachhaltige KI: Unternehmen können KI einsetzen, um Nachhaltigkeit zu fördern („KI für Nachhaltigkeit“), oder sie arbeiten daran, dass die eigenen Technologien an sich nachhaltiger gestaltet ist („nachhaltige KI“).
    2. Ökologische vs. Soziale Nachhaltigkeit: Während einige Initiativen den Schwerpunkt auf ökologische Aspekte legen („Ökologische Nachhaltigkeit“), konzentrieren sich andere auf soziale Aspekte wie Fairness oder Wohlergehen („Soziale Nachhaltigkeit“).

    KI-Anwendungen als Katalysatoren für einen sozialen und ökologischen Wandel

    Anhand dieser Kriterien konnten die Forschenden die Strategien (im Beitrag AI x Sustainability Strategien genannt) großer Tech-Giganten identifizieren und dabei deutliche Unterschiede feststellen. So fokussiere sich Google bspw. auf soziale Nachhaltigkeit mit nachhaltiger KI, während Microsoft stark auf ökologische Nachhaltigkeitsziele mit KI für Nachhaltigkeit setze.

    „Das Google-Tool ‚Know Your Data‘ ermöglicht es z. B. Entwickler:innen, soziale Verzerrungen in Datensätzen zu erkennen“, erklärt Felix Zechiel vom Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, insb. Unternehmensführung der Universität Hohenheim. „Dieses Werkzeug hilft dabei, Diskriminierung in KI-Systemen zu reduzieren und fairere Anwendungen zu schaffen. Microsoft auf der anderen Seite unterstützt mit seinem Programm ‚AI for Earth‘ weltweit Projekte, die KI nutzen, um ökologische Probleme wie den Schutz der Biodiversität oder den Klimaschutz voranzutreiben.“

    Vorteile durch glaubwürdige Kommunikation

    Der strategische Wandel der Tech-Giganten kommt nicht von ungefähr, wissen die Forschenden. „Die großen Technologieunternehmen handeln heutzutage weniger kurzfristig orientiert, sondern übernehmen zunehmend Verantwortung, um langfristig ökologische und soziale Probleme zu lösen“, sagt auch Dr. Ellen Weber vom Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, insb. Unternehmensführung.

    „Nachhaltigkeit und KI strategisch zu vereinen, wird von Kund:innen der Technologieunternehmen wertgeschätzt“, so Dr. Weber weiter. „In unserer Studie haben wir herausgefunden, dass alle Strategien im Kontext von KI und Nachhaltigkeit positiv wahrgenommen werden. Strategien, die sich auf soziale Nachhaltigkeit und nachhaltige KI fokussieren, kamen hier interessanterweise am besten an.“

    Aber nicht nur große Tech-Unternehmen erhalten mit dem entwickelten Framework wertvolle Einblicke, um bereits bestehende eigene Initiativen und Kooperationen zu analysieren und ggf. anzupassen. Auch für kleinere, mittelständische Unternehmen ist das Framework im Hinblick auf potenzielle Kooperationen wichtig, betont Prof. Dr. Büttgen. „Zu wissen, wie die eigene und die Strategie anderer Unternehmen eingeordnet werden kann, hilft dabei, passende Kooperationspartner zu finden, die die gleichen Werte und im besten Fall ähnliche Strategieziele verfolgen.“

    Stargate-KI-Initiative und der Exit aus dem Pariser Klimaabkommen: So muss es weitergehen

    Die Forschenden betonen, dass es für die Zukunft sinnvoll sei, die zukünftigen Nachhaltigkeitsberichte der in der Studie untersuchten Tech-Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen. „Nur so können wir Erkenntnisse darüber erlangen, ob sich die Strategien dieser Tech-Unternehmen durch politische Entscheidungen, v. a. die der neuen US-Regierung, verändert haben“, sagt Dr. Marah Blaurock von der Hochschule der Medien (seit Januar 2025 KU Eichstätt-Ingolstadt).

    In diesem Zusammenhang müssen auch die Ankündigungen der US-Regierung genannt werden: Auf der einen Seite eine milliardenschwere Stargate-KI-Initiative und auf der anderen Seite der Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.

    Die Studie als KI-Podcast

    Alle Details zur Studie gibt es nicht nur im „Industrial Marketing Management Journal“ zum Nachlesen. Das Hohenheimer Team ließ es sich nicht nehmen, selbst ein KI-Tool zu nutzen, um einen Podcast zum Paper zu erstellen. „Das Ergebnis ist schon ziemlich gut geworden und zeigt wieder einmal, wie KI auf vielfältige und sinnvolle Weise eingesetzt werden kann“, sagt Felix Zechiel.

    Hier geht’s zur Podcast-Folge auf Spotify: https://open.spotify.com/episode/62Wsu4gCPsWMC85l0pFNX7

    Hier geht’s zur Podcast-Folge auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=evjm_ROc5wA

    Erstellt mit: https://notebooklm.google/

    Weitere Informationen

    Details zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0019850124000488?via%3Dihub

    Zum Podcast auf Spotify: https://open.spotify.com/episode/62Wsu4gCPsWMC85l0pFNX7
    (erstellt mit https://notebooklm.google/)

    Zum Podcast auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=evjm_ROc5wA

    Inside Research-Format der IESÉG School of Management, in dem wir unser Paper vorgestellt haben: „60 seconds: Inside Research - How Tech Companies Advance Sustainability through AI“ https://www.youtube.com/watch?v=Hp29qjpC7ig

    Pressemitteilung der IESÉG: https://insights.ieseg.fr/en/resource-center/how-tech-companies-advance-sustaina...

    Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim
    https://www.uni-hohenheim.de/presse

    Text: Schmid


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Marion Büttgen , Universität Hohenheim, Institut für Marketing und Management
    E m.buettgen@uni-hohenheim.de

    Felix Zechiel, Universität Hohenheim, Institut für Marketing und Management
    E felix.zechiel@uni-hohenheim.de

    Dr. Ellen Weber, Universität Hohenheim, Institut für Marketing und Management
    E e.weber@uni-hohenheim.de

    Marah Blaurock, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Ingolstadt
    E marah.blaurock@ku.de


    Original publication:

    https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0019850124000488?via%3Dihub


    More information:



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    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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