idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/16/2025 10:43

Kindersicher durch die blühende Jahreszeit

Giulia Roggenkamp Pressestelle
Stiftung Kindergesundheit

    Die Stiftung Kindergesundheit informiert: Was Eltern über beliebte Pflanzen, Blüten und Beeren wissen sollten

    München, 16. April 2025 – Für Kinder beginnt im Frühling eine aufregende Zeit voller Entdeckungen und neuer Erfahrungen. In den Gärten und Anlagen grünt und blüht es nun endlich wieder. Kleinere Kinder halten jetzt ihre Eltern ganz schön auf Trab: Kaum hat man sie draußen kurz aus den Augen gelassen, haben sie etwas Grünes oder Buntes im Mund. Doch vieles, was Bienen ernährt und unser Auge erfreut, birgt leider auch Gefahren, berichtet die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme: Fast jede sechste Anfrage bei den Giftinformationszentralen (GIZ) erfolgt wegen der Einnahme von möglicherweise giftigen Pflanzen.

    Es ist schon fatal: Neugierig, wie sie nun einmal sind, stecken kleine Kinder alles in den Mund, um es zu erkunden. Besonders zwischen ein und drei Jahren wird alles, was in mundgerechter Größe ist, probiert und zerkaut, egal wie scheußlich es schmeckt.
    Zum Glück sind schwere oder sogar lebensbedrohende Vergiftungen durch die Aufnahme (medizinisch: Ingestion) von Früchten, Beeren, Blättern oder Blüten sehr selten und selbst bei den riskanten Pflanzen ist nicht ausnahmslos jeder Bestandteil giftig. Kleine Kinder verschlucken meist nur geringe Mengen, und zwar deshalb, weil die meisten Pflanzenteile und wilde Früchte bitter schmecken oder scharfe Stoffe enthalten.

    Was wächst und blüht denn da?

    Dennoch sollten Eltern wissen, welche Blumen und Sträucher in ihrem Garten oder in einer nahen Grünanlage wachsen, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit. Nur so können sie ihr Kleinkind vor Vergiftungen schützen und in einem Notfall beim Anruf in einer GIZ genaue Auskünfte geben.
    Mit speziellen Apps wie PlantNet oder Flora Incognita lassen sich unbekannte Pflanzen schnell identifizieren. Ein Foto von Blatt, Blüte oder Frucht genügt, und schon wissen sie, ob eventuell Gefahr droht. Besonders in Mehrfamilienhäusern empfiehlt es sich, gemeinsam mit Nachbarn eine Inventur der Pflanzen im Gemeinschaftsgarten durchzuführen. Auch für Großeltern ist es wichtig, den eigenen Garten vor dem Besuch der Enkelkinder auf potenziell gefährliche Pflanzen zu überprüfen.

    Zu den am häufigsten angefragten Pflanzen mit Vergiftungsrisiko gehören laut Stiftung Kindergesundheit Eibe, Holunder, Maiglöckchen, ungekochte Gartenbohnen, Goldregen, Aronstab, Narzissen, Lebensbaum (Thuja), Wolfsmilchgewächse, Wilder Wein und Oleander. Pflanzenteile von Eisenhut und Herbstzeitlose. Auch Tollkirsche, Schierling, Stechapfel sowie Rizinus und Engelstrompete können schwere Symptome auslösen.
    Nicht zögern, Giftnotruf anrufen!

    Selbst beim Verdacht, das Kind könnte gefährliche Mengen einer giftigen Pflanze eingenommen haben, sollten Eltern auf keinen Fall erst auf eventuelle Anzeichen einer Vergiftung warten oder mit irgendwelchen alten Hausmitteln an den Symptomen herumkurieren, warnt die Stiftung Kindergesundheit: Am besten ist, sich so schnell wie möglich mit einem der Giftinformationszentren in Verbindung setzen und den Namen der Pflanze nennen.

    Die dortigen Berater können den anrufenden Eltern meist sofort sagen, ob eine akute Gefahr besteht und was gegebenenfalls zu unternehmen ist.

    Was können Eltern im Notfall tun?

    • Ruhe bewahren.
    • Das Kind ausspucken lassen, Reste der Pflanze oder Frucht mit dem Finger aus dem Mund wischen.
    • Dem Kind Tee, Wasser oder Saft zu trinken geben.
    • Bitte niemals versuchen, das Kind erbrechen zu lassen!
    • Niemals Salzwasser zum Trinken geben!
    • Keine Milch zum Trinken geben (sie begünstigt die Giftaufnahme)!
    • Regionalen Giftnotruf anrufen.

    Diese Fragen stellt der Giftnotruf:

    • Wer ist betroffen? Kind, Erwachsener?
    • Was wurde eingenommen? Genaue Bezeichnung der Pflanze.
    • Wie viel wurde eingenommen?
    • Wann wurde es eingenommen?
    • Wie alt ist das Kind?
    • Wie viel wiegt das Kind (ungefähr)?
    • Wie geht es dem Kind? Husten? Erbrechen? Rauschzustand? Benommenheit? Schmerzen?
    • Name und Telefonnummer? Für den Rückruf.

    Zeigt ein Kind allerdings bereits Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen, sollte es so schnell wie möglich zum Kinderarzt oder direkt in die Notaufnahme einer Klinik gebracht werden.

    Hier gibt es Hilfe bei Vergiftungsgefahr:

    Die Giftnotruf- oder Giftinformationszentren (GIZ) sind rund um die Uhr unter folgenden Telefonnummern zu erreichen:

    • Berlin 030/19240;
    • Bonn 0228/19240;
    • Erfurt 0361/730730;
    • Freiburg 0761/19240;
    • Göttingen 0551/19240;
    • Mainz 06131/19240;
    • München 089/19240;
    • Wien +43-1-406 43 43;
    • Zürich +41-44-251 51 51.


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).