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Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung verleiht seine höchste Auszeichnung an den Yale-Chemiker Craig Crews. Er gilt als Pionier der PROTAC-Technologie – neuartige Wirkstoffe, die krankheitsverursachende Proteine gezielt abbauen und neue Therapien etwa gegen Krebs ermöglichen. Vom 12. bis 13. Mai hält er zwei Vorträge in Mülheim. Die öffentliche Festvorlesung findet am 13. Mai um 16 Uhr statt.
Der Yale-Wissenschaftler wird für seine Pionierarbeit an neuartigen Therapeutika geehrt
Prof. Craig Crews von der Yale University erhält in diesem Jahr die Karl-Ziegler-Gastprofessur, die höchste Auszeichnung des Mülheimer Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung. Vom 12. bis 13. Mai besucht er das Institut, um zwei Vorträge zu halten und sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort auszutauschen.
Crews gilt als Wegbereiter der Forschung an PROTACs (Proteolysis Targeting Chimeras) – einer neuartigen Klasse von Wirkstoffen, die krankheitsverursachende Proteine in der Zelle gezielt abbauen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten, die Proteine meist nur blockieren, setzen PROTACs auf vollständigen Abbau. Damit eröffnen sie neue Behandlungsmöglichkeiten für Krankheiten, die bislang als nicht therapierbar galten – insbesondere auch für bestimmte Krebsarten. „Professor Crews hat ein ganz neues Forschungsfeld begründet, das enormes Potenzial für Medizin und Biotechnologie bietet“, erklärt Prof. Frank Neese, Geschäftsführender Direktor des Instituts. „Wir freuen uns sehr, ihn für diese besonderen Leistungen mit unserer Ziegler-Gastprofessur auszuzeichnen.“
Crews gründete 2013 das Unternehmen Arvinas, das bereits mehrere PROTACs in klinische Studien brachte – unter anderem zur Behandlung von Brustkrebs. Weitere Unternehmensgründungen sowie Partnerschaften mit der Pharmaindustrie, etwa eine 434-Millionen-Dollar-Kooperationmit Merck in 2015 zeigen, wie Forschung und Anwendung eng zusammenwirken – und wie PROTACs den Weg in die Praxis finden.
Die Festvorlesung mit Urkundenverleihung findet am Dienstag, 13. Mai um 16 Uhr im Großen Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung (Lembkestraße 7, Mülheim) statt und ist öffentlich. In seinem Vortrag „PROTACs and Targeted Protein Degradation: A New Therapeutic Modality“ gibt Professor Crews Einblicke in die Funktionsweise dieser Technologie, erläutert aktuelle Herausforderungen und blickt auf die Zukunft des Forschungsgebiets. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Über die Karl-Ziegler-Gastprofessur
Die mit 5.000 Euro dotierte Karl-Ziegler-Gastprofessur erinnert an Karl Ziegler: Chemiker, Nobelpreisträger und Ehrenbürger der Stadt Mülheim an der Ruhr. Ziegler leitete das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung von 1943 bis 1969 und prägte es mit wegweisenden Entdeckungen. Seine Entwicklung einer neuen Klasse von Katalysatoren für die Polymerisation von Ethen gilt als Meilenstein für die industrielle Kunststoffproduktion und wurde 1963 mit dem Nobelpreis für Chemie gewürdigt. Die höchste wissenschaftliche Auszeichnung des Instituts wird seit 1978 an herausragende internationale Forschungspersönlichkeiten verliehen, die zu einem mehrtägigen Besuch und Austausch nach Mülheim kommen. Craig Crews ist der 35. Wissenschaftler, der als Karl-Ziegler-Gastprofessor das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung besucht – ein rundes Jubiläum für eine traditionsreiche Auszeichnung.
Professor Craig Crews wird mit der diesjährigen Ziegler Gastprofessur geehrt. Foto: Siduma
Siduma
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