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Wissenschaft
Mit vereinten Kräften innovative Lösungen für die Luftfahrt der Zukunft erforschen und dabei einen wichtigen Beitrag für den regionalen Strukturwandel leisten: Gestern hat die FH Aachen den ersten Förderbescheid für das geplante Projekt FH.AERO.SCIENCE am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen erhalten. Damit fällt auch offiziell der Startschuss für das Lehr- und Forschungszentrum, in dem hochaktuelle Forschungsarbeiten, Technologie- und Innovationstransfer sowie Aus- und Fortbildungen gebündelt werden.
In einer ersten Phase wird das Projekt mit rund 1,65 Millionen Euro gefördert, damit werden Grundstück, Personal, Vorbereitung und Planung finanziert. Die Mittel stammen aus Zuwendungen des Landes NRW im Geschäftsbereich des MWIKE NRW gemäß der Rahmenrichtlinie zur Umsetzung des Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG). Der Forschungshangar wird eine Nutzfläche von rund 2000 Quadratmetern haben, die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für das Jahr 2029 geplant.
Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, sowie Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, waren ins Hauptgebäude der Hochschule gekommen, um den Förderbescheid zu überreichen. „Wir wollen innovative und klimafreundliche Luftfahrtforschung in die Praxis und auf die Start- und Landebahn bringen. Das ist ein wichtiger Schritt für den Luftfahrtstandort Nordrhein-Westfalen und das Rheinische Revier“, betonte Oliver Krischer. Mona Neubaur sagte: „Ich glaube nicht an eine Welt ohne Flugverkehr – aber an eine, in der wir klimafreundlich fliegen. Und dieser Fortschritt wird genau hier in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Wir verleihen dem Rheinischen Revier Flügel. Mit FH.AERO.SCIENCE machen wir das Rheinische Revier zur Startbahn für Innovationen: praxisnah und international sichtbar – eng verknüpft mit der Wissenschaft. Das schafft zukunftssichere Jobs, zieht Investitionen an und macht NRW zum Vorreiter nachhaltiger Luftfahrttechnologie.“
Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Thomas Ritz, bekräftigte: „Für uns ist das ein großer Tag.“ Das Projekt berge ein Riesenpotenzial für die Region, gerade weil es neue Perspektiven für Gründer:innen und die mittelständische Wirtschaft im Bereich der Luftfahrt biete. Gemeinsam mit Volker Stempel dankte er allen Partner:innen in der Region, die am Zustandekommen des Projekts beteiligt sind, aber auch den Mitarbeiter:innen in der Hochschule.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier sagte: „Das Forschungszentrum der FH Aachen ist ein weiteres zentrales Puzzlestück für die Entwicklung am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen und wird sich ideal mit dem geplanten Aviation Innovation Center ergänzen, in dem wir Raum und Unterstützung für Ausgründungen und junge Unternehmen schaffen werden.“ Studierenden biete es die Möglichkeit, die Forschung und Erprobung in der Luftfahrt in Unternehmensgründung münden zu lassen. Möglich werde dies durch ein breites regionales Bündnis.
Die Eindämmung des Klimawandels stellt die Luftfahrt vor große Herausforderungen, es bedarf neuer Technologien und Konzepte. Eine wichtige Aufgabe besteht in der Dekarbonisierung des Luftverkehrs. Mithilfe alternativer Antriebstechniken wie etwa elektrischer oder hybrider Antriebe und klimaverträglicher Flugkraftstoffe soll dazu beigetragen werden, dass der Flugverkehr in Zukunft umweltfreundlicher und auch leiser wird. Die Entwicklung von serienreifen und sicheren Antriebstechniken ist neben der Konzeptionierung neuer Verkehrsmodelle und innovativer Luftfahrzeuge eine der drei wesentlichen Säulen einer neuen Luftfahrt.
Labore, Besprechungsräume, Büros, die Anwendungen von digitalen Werkzeugen und Methoden (CAx-Raum, Flug- und Systemsimulation), ein Hangar mit Werkstattflächen oder auch eine Observationsplattform sollen in dem Zentrum einen praxisorientierten und innovativen Forschungs- und Lehrbetrieb ermöglichen. Die direkte Arbeit mit und an Forschungsflugzeugen, etwa deren Ausstattung mit Sensoren und Messinstrumenten vor Ort, und kurze Wege sind ein Kernelement der Vision für das Bauprojekt.
Unter anderem würden die Forschungsvorhaben im geplanten FH.AERO.SCIENCE die Gebiete Luftfahrzeugentwurf, Luftfahrzeugstrukturen, Antriebe, Flugverfahren und fortgeschrittene Luftverkehrssysteme umspannen. Neue Technologien haben sich in der Luftfahrt häufig aus kleinskalierten Anwendungen zur Großluftfahrt entwickelt. Das bietet hervorragende Chancen für neue Unternehmen und Lieferketten. Es entsteht allerdings für meist kleine und mittelständische Unternehmen oder auch Start-ups ein erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Im direkten Dialog könnte die FH Aachen zusammen mit den Unternehmen der regionalen Luft- und Raumfahrtindustrie Forschungs- und Entwicklungsaufträge erarbeiten und direkt vor Ort erproben.
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Mechanical engineering, Traffic / transport
transregional, national
Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
German
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