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Wissenschaft
Das Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script (SCRIPTS)“, angesiedelt an der Freien Universität Berlin, erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Bewilligung für eine zweite Förderphase (1. Januar 2026–31. Dezember 2032). Im Zentrum des Forschungskonsortiums stehen die internen und externen Herausforderungen, mit denen sich liberale Demokratien konfrontiert sehen. Diese Herausforderungen haben seit dem Start des Clusters im Jahr 2019 deutlich an Dringlichkeit gewonnen. Dies zeigen Entwicklungen wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Politik der Trump-Regierung oder die jüngsten Wahlerfolge der AfD.
Das Cluster widmet sich der Erforschung der aktuellen Herausforderungen und Anfechtungen, denen die liberale Ordnung weltweit ausgesetzt ist. Ziel ist es, die Ursachen, Dynamiken und Konsequenzen dieser Entwicklungen aus globaler, vergleichender und historischer Perspektive zu analysieren. In der zweiten Förderphase liegt der Schwerpunkt auf der Resilienz demokratischer Gesellschaftsordnungen.
Widerstandsfähigkeit des liberalen Skripts verstehen
Die sich vertiefenden gesellschaftlichen Auseinandersetzungen äußern sich u.a. als Polarisierung und Radikalisierung. Die Wissenschaftler*innen im Cluster untersuchen beispielsweise, wie sich diese Tendenzen gegenseitig verstärken. Sie erforschen, wie die Faktoren zusammenhängen, die das liberale Skript unter Druck setzen, und wo sich Modelle gegen Anfechtungen behaupten oder anpassen konnten, ohne liberale Grundprinzipien zu gefährden.
SCRIPTS bringt vielfältige regionale Perspektiven in die Forschung ein und versammelt unterschiedliche Disziplinen und methodologische Zugänge, die inter- und transdisziplinäre Ansätze ermöglichen. Damit verspricht das Cluster neue Erkenntnisse darüber, wie die Widerstandsfähigkeit des liberalen Skripts in einer Zeit, in der es zunehmend in Frage gestellt wird, gestärkt werden kann.
Das Cluster hat sich in der ersten Förderphase als umfassende und diverse Plattform etabliert, die sozial- und geisteswissenschaftliche Expertise aus verschiedenen Disziplinen und Forschungseinrichtungen bündelt. „Dies ist eine hervorragende Grundlage für innovative Forschung und Wissenschaftskommunikation. Für das ZOiS als Forschungsinstitut mit regionalem Fokus ist diese Einbettung in einen größeren konzeptuellen und vergleichenden Kontext sehr attraktiv“, erklärt Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, wissenschaftliche Direktorin des ZOiS und Principal Investigator im Projekt seit Beginn der ersten Förderphase.
Verstärkter Fokus auf Fragen wirtschaftlicher Integration
„SCRIPTS bietet dem ZOiS die Möglichkeit, beispielsweise Russlands und Chinas Rolle als Herausforderer liberaler Normen und Werte und entsprechende lokale Reaktionen darauf in einem größeren Kontext zu analysieren“, erläutert Dr. Julia Langbein. Sie wird als neuer Principal Investigator die Kompetenz des Clusters im Bereich Politische Ökonomie stärken, insbesondere im Hinblick auf die Ukraine, Moldau und Georgien sowie die Bedeutung Chinas, Russlands und der EU in der weiteren Region Mittel- und Osteuropa und Zentralasien. Über SCRIPTS soll für diesen Themenbereich eine Professur „Europäische Integration mit Schwerpunkt Osteuropa“ an der FU Berlin eingerichtet werden.
Das Forschungskonsortium umfasst neben der Freien Universität Berlin die Humboldt-Universität zu Berlin, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), die Hertie School, das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und das ZOiS sowie 20 internationale Partner. Die beteiligten Principal Investigators decken ein breites Spektrum ab, das von Global Governance, Politischer Theorie über Nachhaltigkeitsstudien, Makroökonomie und Cybersicherheit bis hin zur vergleichenden Demokratieforschung reicht.
Gwendolyn Sasse, Julia Langbein
https://www.scripts-berlin.eu/
Criteria of this press release:
Journalists
Politics, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Science policy
German
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