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Die Fortschritte in der Krebsmedizin gehen mit hohem Tempo voran. Dies gilt insbesondere für die sogenannte Immuntherapie, bei der das körpereigene Immunsystem gegen die Krebszellen aktiviert wird. Dieser Trend bestätigt sich erneut auf dem diesjährigen ASCO-Kongress (American Society of Clinical Oncology), dem größten seiner Art weltweit. Er findet vom 30. Mai bis 3. Juni 2025 in Chicago statt.
Die Fortschritte in der Krebsmedizin gehen mit hohem Tempo voran. Dies gilt insbesondere für die sogenannte Immuntherapie, bei der das körpereigene Immunsystem gegen die Krebszellen aktiviert wird. Dieser Trend bestätigt sich erneut auf dem diesjährigen ASCO-Kongress (American Society of Clinical Oncology), dem größten seiner Art weltweit. Er findet vom 30. Mai bis 3. Juni 2025 in Chicago statt.
Voran kommt die Medizin vor allem bei der Bekämpfung von Darmkrebs. Unter mehr als 5.000 Beiträgen, die zur Präsentation für den Kongress eingereicht wurden, wurde als Top-Thema eine Studie unter dem Namen ATOMIC präsentiert, in der die Forschenden den Einsatz eines speziellen Antikörpers (Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab) in Kombination mit herkömmlicher Chemotherapie bei der Behandlung einer bestimmten Unterform des Darmkrebses untersucht hatten, den sogenannten Mismatchreparatur (MMR) defizienten Tumoren (dMMR). Das MMR-System dient zur Erkennung und Korrektur von Fehlern in der DNA; die zu Mutationen im Genom führen. Gefördert wurde die Studie vom National Cancer Institute (NCI).
Immuntherapie senkt die Rückfallrate um 50 Prozent
Hier erwies sich die angewandte Immuntherapie als außerordentlich erfolgreich und reduzierte das Rückfallrisiko um 50 Prozent. Vorgestellt wurden die Ergebnisse von der Alliance-Studiengruppe in Kooperation mit der Deutschen Studiengruppe AIO. Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Direktorin der Klinik für Onkologie und Hämatologie im St. Josef-Hospital (Klinikum der Ruhr-Universität) war daran maßgeblich beteiligt und hatte die Studienleitung für Deutschland inne. Ihr Resumé: „Die ATOMIC-Studie ist ein signifikanter Fortschritt für die betroffenen Patienten und gleichzeitig ein hervorragendes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit in der Onkologie.“ Insgesamt wurden 712 Patienten behandelt, unter anderem aus Deutschland. Nach knapp sechsjähriger Laufzeit (2017 bis 2023) wurden die Ergebnisse im Februar 2025 statistisch erneut bewertet und nun veröffentlicht.
Darmkrebs ist einer der häufigsten Tumoren und ist für die zweitmeisten krebsbedingten Todesfälle weltweit verantwortlich. Beim dMMR-Darmkrebs im Stadium III (mit Lymphknotenbefall) wurde in der ATOMIC-Studie erstmals ein Antikörper in Kombination mit Chemotherapie in der adjuvanten Therapie nach einer kurativen Operation eingesetzt und konnte die Heilungsrate verdoppeln. Die Studie gilt als Meilenstein für die betroffenen Patienten.
Generell dienen Immuntherapeutische Präparate dazu, die körpereigenen Abwehrkräfte im Kampf gegen die Krebszellen zu stärken. „Die Immuntherapie ist einer der erfolgreichsten Bausteine der modernen Krebsmedizin“, betont Reinacher-Schick. „Die nun erzielten Fortschritte untermauern dies erneut.“ In der Forschung ist die Bochumer Onkologin seit langem stark präsent. Unter anderem betreibt sie gemeinsam mit der Pathologie der Ruhr-Universität Bochum (Direktorin: Prof. Dr. Andrea Tannapfel) das sogenannte ColoPredict-Register, das inzwischen Daten und Proben von mehr als 13.000 Darmkrebspatienten enthält.
Pressekontakt
Dr. Jürgen Frech
Unternehmenskommunikation
Katholisches Klinikum Bochum
Tel.: +49 234 509 6104
E-Mail: juergen.frech@klinikum-bochum.de
Redaktion: Jürgen Frech
Frank Sinicrope et al.: Randomized Trial of Standard Chemotherapy Alone or Combined with Atezolizumab as Adjuvant Therapy for Patients with Stage III Deficient DNA Mismatch Repair (dMMR) Colon Cancer (Alliance A021502; ATOMIC), 2025 ASCO Annual Meeting, DOI: 10.1200/JCO.2025.43.17_suppl.LBA1, https://meetings.asco.org/abstracts-presentations/245969
Anke Reinacher-Schick ist Klinikdirektorin der Onkologie und Hämatologie im St. Josef-Hospital Boc ...
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Criteria of this press release:
Journalists
Medicine
transregional, national
Research results
German
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