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06/06/2025 11:41

Auszeichnung für herausragende Krebsforschung

Inka Burow Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Die Förderstiftung MHH plus ehrt Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann und PD Dr. Niklas Klümper mit Zimmermann-Preis und -Medaille.

    Der Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis und die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Verdienste in der Krebsforschung in Deutschland. Die Preise wurden am Donnerstag, 5. Juni 2025, in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) von MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner überreicht: „Ich gratuliere den drei Preisträgern ganz herzlich zur Auszeichnung. Ihr Wirken und die exzellente Forschung tragen dazu bei, Leben zu retten und die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten entscheidend zu verbessern.“ Der Johann-Georg-Zimmermann-Preis wird von der Förderstiftung MHH plus finanziert und gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) verliehen.

    Die Preisträgerinnen und Preisträger

    Mit der Johann-Georg-Zimmermann-Medaille wurde Prof. Dr. Markus W. Büchler ausgezeichnet. Professor Büchler zählt zu den national und international prägenden Chirurgen in der operativen Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Gleichzeitig hat der ehemalige Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg mit zahlreichen Studien einen maßgeblichen Forschungsbeitrag für weltweite, erfolgreiche Therapiestandards geleistet.

    Den mit 10.000 Euro dotierten Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis, der junge Krebsforscherinnen und -forscher für ihre aktuelle wissenschaftliche Arbeit ehrt, teilen sich in diesem Jahr Prof. Dr. Elisabeth Heßmann und Privatdozent (PD) Dr. Niklas Klümper. Professorin Heßmann forscht ebenfalls an der Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und entwickelt Therapiestrategien für eine individualisierte Behandlung des Tumors. Dr. Klümpers Schwerpunkt liegt im Fachgebiet der Uro-Onkologie. Er arbeitet daran, das Ansprechen auf zielgerichtete Therapien besser vorhersagen zu können und personalisierte Behandlungsansätze zu entwickeln.

    Chirurg und Forscher setzt weltweit Standards in der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs – Professor Büchler

    Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als besonders tückisch, oft macht er sich erst spät bemerkbar, bildet schnell Metastasen und spricht häufig schlecht auf herkömmliche Therapien an. In seiner langjährigen Laufbahn hat Professor Büchler dieser tückischen Erkrankung den Kampf angesagt – als Chirurg und Wissenschaftler. Büchler entwickelte kontinuierlich chirurgische Techniken weiter, um die operativen Eingriffe beim Pankreaskarzinom zu optimieren und den Patientinnen und Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. Er hat Patienten operiert, die von anderen Zentren, auch weltweit, als inoperabel eingestuft wurden. Gleichzeitig hat er als klinischer Forscher mit zahlreichen Studien einen maßgeblichen Beitrag zu einer evidenzbasierten Chirurgie und Krebstherapie geleistet und dafür gesorgt, dass Forschungsergebnisse schnell Eingang in die Patientenversorgung fanden und weiterhin finden. Professor Büchler hat einen Sonderforschungsbereich sowie eine Forschungsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft initiiert. „Die wichtigste Erkenntnis der vergangenen Jahre ist, dass der Bauchspeicheldrüsenkrebs sein schreckliches Gesicht verloren hat“, sagte Professor Büchler. „Heute können wir den Patientinnen und Patienten dank modernster Technologie, innovativer Verfahren und jahrzehntelanger Erfahrung eine größere Heilungschance bieten als früher.“ Professor Büchler ist vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem renommierten Deutschen Krebspreis. Nach 22 Jahren als Klinikdirektor in der Universitätsmedizin Heidelberg baut er seit April 2023 das Botton-Champalimaud-Pankreaskarzinomzentrum in Lissabon auf.

    Neue Forschungsansätze für individualisierte Krebstherapien – Professorin Heßmann und PD Dr. Klümper

    Neue, spezifische Ansätze für eine individualisierte Therapie des Pankreaskarzinoms zu finden, ist das Ziel der Forschung von Professorin Heßmann. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist nicht nur ein äußerst aggressiver Tumor, er hat zusätzlich auch noch ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild – die sogenannten Subtypen. Professorin Heßmann leitet seit 2020 eine sehr erfolgreiche Klinische Forschungsgruppe an der Universitätsmedizin Göttingen, die sich der Analyse dieser Subtypen widmet. Ihr Team versucht, die molekularen Veränderungen des Tumors besser zu verstehen. Die Forschenden untersuchen, welche Regulationsprozesse den Tumor aggressiver und so resistent gegen herkömmliche Behandlungen machen. „Im Zentrum unserer wissenschaftlichen Arbeit stehen Mechanismen, die rund um das Genom hoch dynamisch reguliert werden und so in einem komplexen Zusammenspiel die Tumorbiologie und das Therapieansprechen des Pankreaskarzinoms beeinflussen. Wir wollen diese Prozesse besser verstehen, um wirksamere und gezieltere Therapieoptionen für diesen aggressiven Tumor anbieten zu können“, erläuterte Professorin Heßmann.

    PD Dr. Klümper ist Oberarzt in der Urologie des Universitätsklinikums Bonn und leitet eine translationale Forschungsgruppe an der Schnittstelle zum Institut für Experimentelle Onkologie. Unterstützt wird er durch das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderte ACCENT-Programm. Sein Ziel ist es, die Präzisionsonkologie voranzubringen – mit individuell zugeschnittenen Therapien auf Basis molekularer Biomarker. Die prämierte Arbeit seiner Gruppe zu NECTIN4-Amplifikationen hat bereits zur Entwicklung mehrerer Biomarker-gesteuerter Phase-II-Studien mit Fast-Track-Status der FDA (der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde) geführt – ein Beleg für den unmittelbaren klinischen Nutzen seiner Forschung. „Die Auszeichnung mit dem Johann-Georg-Zimmermann-Forschungspreis ist eine große Ehre und Bestätigung dafür, dass unsere Forschung konkrete Fortschritte für eine präzisere und patientenorientierte Krebstherapie ermöglichen kann“, so Dr. Klümper.

    Über den Johann-Georg-Zimmermann-Preis:
    Der Johann-Georg-Zimmermann-Preis richtet sich an herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher (bis 40 Jahre) für aktuelle wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Krebsforschung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde erstmals 1973 verliehen. Seither wurde eine Vielzahl deutscher und internationaler Forscherinnen und Forscher für besondere Verdienste in der Krebsbekämpfung geehrt. Nach über 40 Jahren Förderung durch die Deutsche Hypothekenbank AG wird der Johann-Georg-Zimmermann-Preis seit 2022 von der Förderstiftung MHH plus finanziert und gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen verliehen.
    https://www.mhh.de/plus/foerderung


    Images

    PD Dr. Niklas Klümper, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann, Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Michael Manns, Vorsitzender des Johann-Georg-Zimmermann-Kuratoriums, und Prof. Dr. Siegfried Piepenbrock, stellvertr. Stiftungsratsvorsitzender MHH plus (von li.)
    PD Dr. Niklas Klümper, Prof. Dr. Elisabeth Heßmann, Prof. Dr. Markus W. Büchler, Prof. Dr. Michael M ...
    Copyright: Annika Morchner/MHH.


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Contests / awards, Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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