idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Am 27. Juni 2025 setzte die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH Jena) mit dem Symposium „Studieren mit Neurodivergenz“ ein starkes Zeichen für Integration und Unterstützung neurodivergenter Studierender. Rund 260 Teilnehmende – 100 Gäste vor Ort und 160 online – diskutierten die wachsende Bedeutung von Neurodiversität im Hochschulkontext.
Im Fokus dieser Initiative stand die Neurodivergenz, sich auf Personen bezieht, deren neurologische Entwicklung von der sogenannten „neurotypischen“ Norm abweicht. Der Begriff wird oft verwendet, um Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Autismus (Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung), Legasthenie (Lese- und Rechtschreibstörung), Dyskalkulie (Rechenstörung) und anderen neurologischen Besonderheiten zu beschreiben. Diese Vielfalt neurologischer Veranlagungen (Neurodiversität) kann bei betroffenen Personen zu besonderen Stärken führen, stellt im akademischen Umfeld, das traditionell auf neurotypische Bedürfnisse ausgerichtet ist, jedoch auch spezifische Herausforderungen dar.
Das Symposium wurde von der Studentin Laura Steiner, Mitglied des Studierendenrats der EAH Jena und selbst neurodivergent, ins Leben gerufen. Bei der Umsetzung ihres Vorhabens erhielt sie Unterstützung von einer breiten Koalition hochschulinterner und externer Partnerinnen und Partner. Ziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen, den Austausch zu fördern und konkrete Ansätze für eine inklusive Hochschulbildung zu erarbeiten.
Einflussreiche Stimmen für einen Wandel
Die Veranstaltung beeindruckte mit einem hochkarätigen Panel aus Expertinnen und Experten wie Andrea Kowallik (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Stefan von Rein (Leiter einer Selbsthilfegruppe für Erwachsene mit ADHS in Jena), Prof. Dr. Olaf Muthorst (Freie Universität Berlin), Stefanie Fuhrmann und Michael Eulenstein (beide White Unicorn – Verein zur Entwicklung eines autistenfreundlichen Umfeldes e. V.), Dr. Petra Lepetit (EAH Jena), Joël Schmit (AutiHD) sowie Philip Schatz (Zentrum für Autismus und Inklusion – ZAK Germany).
Renommierte Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Sven Bölte (Karolinska-Institut, Stockholm, Schweden) und Dr. Mark Benecke (White Unicorn e. V.) lieferten mit ihren Grußworten zusätzliche Impulse.
Innovative Ansätze und lebensnahe Einblicke
Neben fundierten Fachvorträgen und einer lebhaften Podiumsdiskussion, die verschiedene Perspektiven – von betroffenen Studierenden über Beratende bis hin zur Hochschulleitung – vereinte, bot das Symposium auch zahlreiche Informationsstände. Technische Demonstrationen, wie etwa die Simulation einer Reizüberflutung mittels VR-Brille, ermöglichten wertvolle Einblicke in die Lebenswelt neurodivergenter Menschen.
Ein Schritt in Richtung einer inklusiveren Zukunft
Die positive Resonanz und das Engagement aller Beteiligten beim Symposium zeigen den Weg zu einer noch offeneren, flexibleren und wertschätzenderen Hochschulkultur auf – eine Entwicklung, von der alle Studierenden profitieren werden. Ein besonderer Dank gilt der AOK Plus und dem ADHS Deutschland e. V. für ihre großzügige Unterstützung.
Kontakt:
Studierendenrat der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
AG Neurodiversität
E-Mail: StuRa@eah-jena.de
Simulation einer Reizüberflutung mittels VR-Brille
Source: Christina Nolte
Copyright: Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Stefan von Rein (Leiter einer Selbsthilfegruppe für Erwachsene mit ADHS in Jena), bei seinem Impulsv ...
Source: Christina Nolte
Copyright: Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Criteria of this press release:
all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).