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Wie lassen sich nachhaltige und ökonomisch tragfähige Agrar- und Ernährungssysteme schaffen, um für eine ausreichende und gesunde Ernährung zu sorgen – bei gleichzeitigem Schutz von Mensch, Tier, Ökosystem und Klima? Im Bereich der Agrar- und Ernährungswissenschaften stoßen die Universität Göttingen und die Universität Osnabrück gemeinsam mit Partnern zwei umfassende Forschungsvorhaben an, die zur zukunftsfesten Weiterentwicklung der Agrar- und Ernährungsbranche in Niedersachsen beitragen.
Dafür stellt zukunft.niedersachsen insgesamt 43,6 Millionen Euro bereit. Beide Projekte ergänzen inhaltlich das bestehende Verbundprojekt ZERN – Zukunft Ernährung Niedersachsen, das bereits seit 2024 mit 25 Millionen Euro gefördert wird.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: "Überschwemmungen und Dürren in Folge des Klimawandels, knapper werdende Ressourcen, unsichere Weltmärkte – die Agrar- und Ernährungswirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen. Innovationen aus der Wissenschaft können Lösungen aufzeigen, um in Zukunft die Effizienz der Höfe und Betriebe zu steigern, Ernten stabil zu halten und zugleich für mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl zu sorgen. Hervorragende Ansätze dafür sind der Einsatz von Robotik, Drohnen, KI und smarter Sensortechnik. Die Forschungsprojekte Agri:change und KI Reallabor Agrar arbeiten vernetzt und fachübergreifend daran, praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen und Schlüsseltechnologien gezielt weiterzuentwickeln. Sie arbeiten schon jetzt eng mit ZERN – Zukunft Ernährung Niedersachsen zusammen. Unsere Investitionen in die Forschung von heute sind Investitionen in unsere Ernährungssicherheit von morgen."
Das Projekt "Agri:change – Zukunft durch Wandel: Nachhaltigkeitstransformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen" mit der Universität Göttingen im Lead erhält insgesamt 24,75 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Wissenschaftsförderprogramm zukunft.niedersachsen. Die Projektförderung ist auf fünf Jahre anlegt. Das Vorhaben "KI Reallabor Agrar" unter der Leitung der Universität Osnabrück wird mit rund 18,9 Millionen Euro gefördert.
Agri:change – Zukunft durch Wandel
Die Universität Göttingen will mit dem Verbundantrag den nachhaltigen Umbau der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Niedersachsen aktiv mitgestalten. In sogenannten agri:labs werden praxisnahe, transdisziplinäre Lösungen, Produkte und Konzepte entwickelt – etwa zur Bewertung der Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette oder zur Identifikation gesellschaftlicher Trends als Impulse für Veränderung. Weitere Schwerpunkte sind die kreislauforientierte Ressourcennutzung, verbessertes Tierwohl und neue Einkommensquellen durch innovative Geschäftsmodelle.
Zum Verbund gehören Universitäten und Hochschulen (u. a. Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hochschule Osnabrück, Universitäten in Hannover, Vechta, Lüneburg und Braunschweig), außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (u. a. Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, Thünen-Institut) sowie Partner aus der Agrarwirtschaft.
KI Reallabor Agrar
Mit dem Verbundantrag hat sich die Universität Osnabrück gemeinsam mit sieben weiteren Verbundpartnern zum Ziel gesetzt, mithilfe von KI und Robotik zur Transformation hin zu einer nachhaltigeren Agrarwirtschaft beizutragen. Geplant ist der Aufbau eines Reallabors, das die gezielte Erforschung von KI- und Robotik-Basiselementen ermöglicht. In sechs Arbeitspaketen werden technische Grundlagen, Data-Science-Projekte sowie ein agrartechnischer Versuchshof entwickelt und durch juristische Expertise begleitet.
Das Projekt knüpft an bestehende Netzwerke und Strukturen in Agrartechnik, Robotik und KI an und entwickelt diese weiter. Beteiligte Partner sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule Osnabrück, das Agrotech Valley Forum e. V. (AVF), die Technische Universität Braunschweig, das Johann Heinrich von Thünen-Institut, das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. sowie das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e. V. (NAN).
Diese beiden neuen niedersächsischen Großprojekte vernetzen sich intensiv mit dem seit 2024 laufenden Forschungs- und Verbundprojekt ZERN – Zukunft Ernährung Niedersachsen. Der Forschungs- und Transferverbund, initiiert von der Universität Göttingen, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück, fördert die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems in Niedersachsen hin zu mehr Nachhaltigkeit.
So investiert das Agrarland Niedersachsen bis ins Jahr 2030 insgesamt rund 68 Millionen Euro in praxisorientierte Grundlagenforschung, um die Landwirtschaft fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen.
zukunft.niedersachsen
Der überwiegende Teil der Fördermittel von zukunft.niedersachsen resultiert aus dem Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 30,2 Millionen VW-Treuhandaktien des Landes Niedersachsen, die dem Gewinnabführungsan-spruch an die VolkswagenStiftung unterliegen. Satzungsgemäß sind die Fördermittel an wissenschaftliche Einrichtungen im Land Niedersachsen zu vergeben. Dazu legt die Landesregierung dem Kuratorium der Stiftung zumeist im Sommer und im Herbst Verwendungsvorschläge vor. Im Berichtsjahr 2024 standen für zukunft.niedersachsen wegen Sondererträgen insgesamt 618,7 Mio. Euro zur Verfügung.
https://zukunft.niedersachsen.de/presse/ernaehrungssicherheit-von-morgen-68-mill... Die Pressemitteilung online
https://zukunft.niedersachsen.de/ Mehr Infos zum Programm zukunft.niedersachsen
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Science policy
German
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