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Wissenschaft
Die Pflege steht vor enormen Herausforderungen. Die Digitalisierung kann dabei helfen, die Versorgung zu optimieren, die Effizienz zu verbessern und die Arbeit der Pflegekräfte zu entlasten. Doch haben sich die teils optimistischen Annahmen hinsichtlich der Effekte der Nutzung digitaler Technologien bislang nur teilweise eingelöst. Mit dem jüngst gegründeten Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) soll die Implementierung einer digital unterstützten Pflege weiter vorangetrieben werden. Das Saarbrücker Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) hat nun die Evaluation des Kompetenzzentrums gestartet.
Bereits in den vergangenen Jahren wurden die politischen Bemühungen zur Stärkung der Digitalisierung in der Pflege im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit intensiviert. Diese zielt darauf ab, alle relevanten Akteursgruppen umfassend in ein digitales Gesundheitsökosystem einzubetten. Hierzu wurde über die Gesellschaft für Telematik (gematik) eine technische Infrastruktur aufgebaut und Vorgaben für deren sicheren Betrieb festgelegt. Darüber hinaus erfolgten vielfältige Maßnahmen des Gesetzgebers, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen, etwa das Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) aus dem Jahr 2021, mit dem der Einsatz digitaler Pflegeanwendungen (DiPA), die Stärkung von Telemedizin und die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen angestoßen wurden. Schließlich wurde mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) im Jahr 2023 neben vielen anderen Maßnahmen die Einrichtung des Kompetenzzentrums Digitalisierung und Pflege beschlossen.
Das Kompetenzzentrum ist beim GKV-Spitzenverband angesiedelt und soll die Implementierung einer digital unterstützten Pflege in Deutschland voranbringen. Zu den Aufgaben gehören die Analyse der Umsetzung digitaler Potentiale im Bereich der ambulanten und stationären Langzeitpflege, die Entwicklung von Empfehlungen für verschiedene Akteure mit dem Ziel der Weiterentwicklung der Digitalisierung in der Pflege sowie die Unterstützung des Wissenstransfers bei Themen der Digitalisierung in der Langzeitpflege.
Neben dem Auftrag an das Kompetenzzentrum ist in § 125b SGB XI gesetzlich definiert, dass eine Evaluation der Qualität, der Kosten und der Wirksamkeit des Kompetenzzentrums durch unabhängige Sachverständige erfolgen soll. Diese Aufgabe wird nun vom iso-Institut in Saarbrücken übernommen. Dabei werden sowohl die Leistungsprozesse wie auch die Ergebnisse des Kompetenzzentrums analysiert. Der Umwandlungsprozess von Input (Ressourcen) in Output (Leistungen, entwickelte „Produkte“ und Angebote) sowie die Erreichung der Zielgruppen und sonstige angestoßene Veränderungen (Outcome) werden dabei in den Blick genommen. Auf Basis dieser Auswertungen werden bis 2027 dem Deutschen Bundestag jährliche Berichte über die Arbeit und die Ergebnisse des Kompetenzzentrums vorgelegt.
Dr. Sabine Kirchen-Peters (kirchen-peters@iso-institut.de)
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Information technology, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
transregional, national
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German
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