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07/22/2025 08:21

GREIX-Mietpreisindex Q2 2025: Preisauftrieb lässt nach

Mathias Rauck Kommunikation
Kiel Institut für Weltwirtschaft

    Die Preise für Angebotsmieten in deutschen Städten sind im zweiten Quartal dieses Jahres nur noch leicht gestiegen: Der Zuwachs lag sogar unterhalb der allgemeinen Teuerungsrate. Zugleich sank die Dauer, für die Wohnungsinserate online sind, deutlich – was für eine sehr hohe Nachfrage und schnelle Neuvermietungen spricht. Das zeigt das jüngste Update des vom Kiel Institut für Weltwirtschaft veröffentlichten GREIX-Mietpreisindex (https://www.ifw-kiel.de/de/institut/forschungszentren/makrooekonomie/makrofinanz...).

    Dabei werden die Angebotsmietpreise für Wohnungen auf Basis der VALUE Marktdatenbank (https://www.value-marktdaten.de/portfolio/immobilienmarktdaten/) in 20 deutschen Städten und Regionen ausgewertet.

    Im Vergleich zum Vorquartal (Q2/2025 zu Q1/2025) verteuerten sich die Angebotsmieten für Wohnungen um 0,7 Prozent. Inflationsbereinigt, also gemessen in aktueller Kaufkraft, sanken die Preise für Angebotsmieten sogar leicht, um 0,2 Prozent.

    „Im Vergleich zum Jahr 2024 und zum Jahresstart 2025, als die Mietpreise äußerst stark anzogen, verläuft die Preisentwicklung aktuell deutlich moderater“, sagt Jonas Zdrzalek (https://www.ifw-kiel.de/de/expertinnen-und-experten/jonas-zdrzalek/), Immobilienmarktexperte am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel).

    Im Vorjahresvergleich (Q2/2025 zu Q2/2024) sind die Mietpreise nominal um 3,4 Prozent gestiegen, inflationsbereinigt um 1,3 Prozent, was die starke Preisdynamik des letzten Jahres und zum Jahresanfang widerspiegelt.

    Steigende Mieten vor allem in den Großstädten, München doppelt so teuer wie Leipzig

    In den acht größten deutschen Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) wurde es fast durchweg teurer, eine Wohnung zu mieten.

    Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Mieten am stärksten in Düsseldorf (+1,5 Prozent) und Hamburg (+1,3 Prozent). In Berlin (+0,7 Prozent), Leipzig und München (jeweils +0,3 Prozent) sind eher moderate Anstiege zu verzeichnen. In Stuttgart (+0,2 Prozent), Köln (+0,1 Prozent) und Frankfurt a.M. ( 0,2 Prozent) blieben die Angebotsmieten praktisch unverändert.

    Das aktuelle Mietpreisniveau in Deutschlands acht größten Städten zeigt eine große Spanne. Am teuersten war die durchschnittliche Kaltmiete pro Quadratmeter in München (22,82 €/m2), gefolgt von Frankfurt a.M. (17,32 €/m2). Die Kaltmieten lagen in Stuttgart (15,99 €/m2), Berlin (15,62 €/m2), Hamburg (15,58 €/m2) und Köln (15,10 €/m2) fast gleichauf, gefolgt von Düsseldorf (14,25 €/m2). Ausreißer nach unten ist Leipzig (10,10 €/m2).

    Auch außerhalb der acht größten Städte sind die Mieten für Wohnungen im Vergleich zum Vorquartal gestiegen – bis auf eine Ausnahme.

    Besonders kräftig stiegen die Mieten in der Universitätsstadt Münster (3,5 Prozent, 13,87 €/m2). Außerdem lagen alle erfassten ostdeutschen Städte im Plus, bei vergleichsweise moderatem Quadratmeterpreis: Erfurt (+1,3 Prozent, 9,43 €/m2), Dresden (+1,1 Prozent, 9,89 €/m2) und Chemnitz (+1 Prozent, 6,15 €/m2). Einzig in Karlsruhe gingen die Angebotsmieten mit -0,6 Prozent (13,35 €/m2) leicht zurück.

    Höchstens 2 Tage online: Vor allem in Berlin sind Wohnungen schnell wieder vom Markt

    Trotz der hohen Mietniveaus ist die Nachfrage nach Wohnungen sehr groß. Das zeigt die durchschnittliche Inseratsdauer, also die Zeitspanne, für die ein Wohnungsangebot online gestellt ist. In den vergangenen zehn Jahren ist die Dauer von 34 Tagen (2015) auf 23 Tage (2025) gesunken. Mehr als jede 6. Wohnung ist derzeit binnen zwei Tagen nicht mehr im Angebot. In Berlin ist es mittlerweile sogar jede 4. Wohnung.
    „Das zeigt: Der Bedarf an Wohnungen ist sehr hoch. Speziell in den Metropolen dürfte es für Wohnungssuchende schwierig sein, bei einem passenden Angebot zum Zuge zu kommen“, sagt Zdrzalek.

    „Das dämpft auch die Erwartungen an mögliche preissenkende Wirkungen der aktuellen Wohnungspolitik. Bis politische Maßnahmen wie etwa der Wohnungsbau-Turbo in dieser von sehr hoher Nachfrage geprägten Marktlage überhaupt bremsend auf die Preise wirken können, wird noch einige Zeit vergehen.“

    Jetzt kompletten Bericht lesen: GREIX Mietpreisindex Q2 2025: Preissteigerungen flachen ab/https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/greix-mietpreisindexq22025-preissteiger...

    GREIX-Mietpreisindex
    Der GREIX-Mietpreisindex bietet eine detaillierte Auswertung der Mietenentwicklung von 20 Städten und Regionen. Die Preisveränderung ist in interaktiven Grafiken für verschiedene Zeitintervalle und Bezugsgrößen (Index und Quadratmeterpreis) abrufbar. Jetzt entdecken: https://www.ifw-kiel.de/de/institut/forschungszentren/makrooekonomie/makrofinanz...

    Methodischer Hinweis
    Die Preisentwicklung des GREIX-Mietpreisindex wird als Index berechnet. Dadurch können mittels statistischer Verfahren (hedonische Methode) Verzerrungen eliminiert werden, die ansonsten bei durchschnittlichen Quadratmeterpreisen auftreten. Beispielsweise führen viele Inserate mit besonders hochpreisigen Mieten, etwa aufgrund einer guten Lage oder einem guten Zustand, zu steigenden Durchschnittspreisen pro Quadratmeter. Einem solchen Anstieg liegt aber nicht unbedingt eine generelle Steigerung der Mieten zugrunde. Durch die Indexbildung gibt es keine Verzerrung in der Preisentwicklung nach oben oder unten aufgrund spezifischer Eigenschaften der angebotenen Mietwohnungen.

    Über den GREIX-Mietpreisindex:

    • Was ist der GREIX-Mietpreisindex?
    Es ist ein Mietpreisindex für Deutschland auf Basis von Angebotsmieten für Wohnungen aus mehreren Plattformen. Er bildet die Mietpreisentwicklung einzelner Städte seit 2012 ab und basiert auf mehreren Millionen Inseratsdaten. Mit Hilfe des Datensatzes können Trends am Mietmarkt analysiert und der Preisentwicklung des GREIX-Kaufpreisindexes gegenübergestellt werden.

    • Welche Daten und Methoden werden zur Erstellung der Indizes verwendet?
    Die Auswertung findet auf Basis der VALUE Marktdatenbank (https://www.value-marktdaten.de/portfolio/immobilienmarktdaten/) statt. Sie basiert auf einer umfangreichen Sammlung sorgfältig aufbereiteter Immobilienmarktdaten aus mehr als 100 Quellen. Die Preise werden mit neuesten wissenschaftlichen Methoden und statistischen Verfahren (hedonische Regressionsmethode) ausgewertet. Der GREIX steht somit für höchste wissenschaftliche Datenqualität.

    • Wer finanziert den GREIX-Mietpreisindex?
    Der GREIX-Mietpreisindex ist ein Projekt des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Ziel ist es, die Transparenz auf dem Mietmarkt zu erhöhen. Unterschiedliche Mietpreisindizes für 20 Städte und Regionen sind unter https://www.ifw-kiel.de/de/institut/forschungszentren/makrooekonomie/makrofinanz... frei zugänglich. Nach und nach wird der Datensatz um weitere Städte erweitert werden.

    Medienkontakt:
    Mathias Rauck
    Chief Communications Officer
    T +49 431 8814-411
    mathias.rauck@ifw-kiel.de

    Kiel Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    Chausseestraße 111 | 10115 Berlin
    T +49 431 8814-1
    E info@ifw-kiel.de
    www.ifw-kiel.de


    Contact for scientific information:

    Jonas Zdrzalek
    Kiel Institute Researcher
    jonas.zdrzalek@ifw-kiel.de

    Steffen Zetzmann
    Kiel Institute Researcher
    steffen.zetzmann@ifw-kiel.de


    Images

    Mietpreisentwicklung Nominal/Real
    Mietpreisentwicklung Nominal/Real

    Mietpreisentwicklung Großstädte und GREIX
    Mietpreisentwicklung Großstädte und GREIX


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

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