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08/07/2025 14:11

„Reallabor Mobilität“ startet als deutschlandweit einzigartiges Forschungsprojekt in Aschaffenburg

Laura Fee Pache Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Aschaffenburg

    Mithilfe einer innovativen Sensorik erfassen Forschende der Technische Hochschule in Kooperation mit der Stadt Aschaffenburg den Verkehr auf dem Stadtring in Echtzeit und schaffen die Basis für intelligente Mobilitätslösungen.

    Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags zwischen der Technischen Hochschule Aschaffenburg und der Stadt Aschaffenburg startet das Forschungsprojekt „Reallabor Mobilität“. Ziel ist es, den Verkehr auf dem Aschaffenburger Cityring mithilfe vernetzter und datenschutzkonformer Multi-Sensorsysteme in Echtzeit zu erfassen, Unfallursachen zu analysieren und den Verkehrsfluss nachhaltig zu optimieren.

    Unter Leitung von Prof. Dr. Galia Weidl, die an der TH die Professur für Vernetzte Urbane Mobilität innehat, entsteht eine deutschlandweit einzigartige Forschungsplattform für intelligente Verkehrserfassung und -steuerung. Für den Aufbau des Reallabors werden LiDAR Sensorsysteme an zwölf der wichtigsten Verkehrsknoten des Aschaffenburger Cityrings installiert. Dies wird im Rahmen der Hightech Agenda Bayern gefördert.

    Im Unterschied zu anderen Reallaboren, die meist nur einzelne Verkehrspunkte erfassen, deckt das Aschaffenburger Projekt erstmals ein vollständiges innerstädtisches Ringnetz ab. Dadurch entstehen hochwertige quantitative und qualitative Verkehrsdaten, die sowohl für die Forschung als auch für die Stadtplanung genutzt werden können.

    Die Ergebnisse und Technologien sind zudem auf viele mittelgroße Städte Europas übertragbar, wodurch Aschaffenburg sich als Modellstadt für intelligente Mobilitätslösungen positioniert.

    Ein wichtiger Schritt in Richtung "intelligente Stadtmobilität"

    Die Installation der Sensorsysteme entlang des vielbefahrenen Cityrings ermöglicht eine lückenlose („Close-Loop“) Erfassung des Verkehrs. So können an allen relevanten Knotenpunkten Verkehrsflüsse in Echtzeit gemessen werden.

    Die gewonnenen Daten sollen helfen nachhaltige Verkehrslösungen zu entwickeln, die erlauben, den Verkehr effizienter zu steuern, Staus zu reduzieren und Unfallursachen zu analysieren. Außerdem werden Maßnahmen entwickelt, welche die Sicherheit auf den Straßen erhöhen, insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende. Durch die verbesserte Verkehrslenkung werden Umweltbelastungen verringert, wodurch das Projekt einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit leistet.

    Technischer Projektpartner ist das bayerische Startup NewSense Engineering unter Leitung von Dr. Yang Ji. Das Unternehmen hat sich auf innovative KI-Systeme, Verkehrs-Sensorik und Detektions-Software spezialisiert.

    Integration in Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit

    Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Einbindung in die Lehre an der TH Aschaffenburg. Die gesammelten Verkehrsdaten fließen in projektbasierte Lehrformate und Studienarbeiten ein. Studierende können so reale Verkehrsdaten auswerten und beispielsweise für Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten nutzen. Für langfristige Forschungsvorhaben werden die Daten zentral gespeichert und archiviert.

    Zusätzlich wird ein technischer Demonstrator in der Form eines „Traffic Monitoring Rooms“ entwickelt, der die Ergebnisse für externe Besucherinnen und Besucher, bei Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung und für die Medien anschaulich darstellt. In der Simulation können „Control Strategien“ getestet werden. Die Umsetzbarkeit wird anschließend in Zusammenarbeit mit der Stadt Aschaffenburg diskutiert. Um die Übertragbarkeit der entwickelten Konzepte auf andere Städte sichtbar zu machen, werden direkte Demonstrationen an Aschaffenburger Kreuzungen durchgeführt.

    „Mit unserem Projekt wollen wir mehr Sicherheit, Effizienz und Umweltfreundlichkeit auf Aschaffenburgs Straßen erreichen. Besonders wertvoll ist, dass wir im Reallabor auf einer einzigartigen, realen Datenbasis arbeiten: Die datenschutz-konforme und lückenlose Erfassung des gesamten Cityrings ermöglicht uns, Verkehrsflüsse präzise zu analysieren, Risiken und Ursachen frühzeitig zu erkennen und wirksame Maßnahmen zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Galia Weidl.

    Das Reallabor Mobilität stärkt die praxisnahe Lehre und datengetriebene Forschung im Bereich Verkehr, Smart City und Echtzeitdatenverarbeitung und fördert so den Transfer zwischen Hochschule, Stadt und Gesellschaft. Als Leuchtturmprojekt steht es für moderne Mobilitätforschung in Bayern und darüber hinaus


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology, Information technology, Traffic / transport
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

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