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Die Bundesliga sortiert sich neu – und das jenseits des Rasens. Eine aktuelle Studie der HHL Leipzig Graduate School of Management dokumentiert Verschiebungen in der Managementqualität deutscher Fußballklubs. Und sie zeigt: Wer oben mitspielen will, braucht mehr als Tore. Gefragt sind Strategie, Struktur und Führungsstärke.
Die wichtigsten Erkenntnisse 2025 im Überblick:
- Eintracht Frankfurt greift an. Die SGE verbessert sich auf Platz 2 und fordert damit die Topklubs heraus – sportlich wie strukturell.
- FC Bayern München bleibt vorn, aber unter Druck. Der Rekordmeister führt das Ranking erneut an, doch sein Vorsprung schrumpft. Führungsumbau und Nachwuchsförderung zeigen Wirkung.
- Borussia Dortmund und RB Leipzig verlieren an Stabilität. Der BVB fällt hinter Frankfurt zurück, RB stagniert im Bereich Spielerentwicklung.
- Bayer Leverkusen schwächelt. Die Lücke, die der Abgang von Florian Wirtz reißt, konnte bislang nicht kompensiert werden. Die Spielerentwicklung bleibt eine Baustelle.
- VfB Stuttgart überzeugt. Der VfB setzt seinen Aufwärtstrend fort und beweist, dass sich strategische Kontinuität und Fanbindung lohnen.
Zülch: „Weg zu Wettbewerbsfähigkeit noch lang“
„Die Managementqualität in der Bundesliga steigt. Frankfurt und Stuttgart etwa haben strukturell aufgeholt – das verändert das Kräfteverhältnis“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Henning Zülch. „Zugleich zeigen einstige Vorzeigeklubs Schwächen. Trotz insgesamt positiver Entwicklungen hin zu höherer Professionalität neben dem Platz ist der Weg zu langfristiger Wettbewerbsfähigkeit noch lang.“
Professioneller, aber gespreizter: Bundesliga im Strukturumbruch
Während sich das obere Mittelfeld zunehmend professionalisiert, geraten Klubs im unteren Drittel ins Hintertreffen. Neue Wettbewerbsformate wie Indoor-Ligen, die insbesondere die junge Zielgruppe ansprechen, erhöhen den Druck. Auffällig: Das wachsende Bewusstsein für Fanwohl unter den Bundesligisten. Der Vertrauensbruch nach der gescheiterten Investorenöffnung 2024 hallt nach und stellt viele Führungsteams vor eine Reifeprüfung, der nicht alle mit der nötigen Qualität begegnen.
Wohin steuert die Liga?
Trotz hoher Umsätze bleibt die finanzielle Basis der Bundesliga fragil – denn Wachstum entsteht vor allem durch Spielerverkäufe. Was wie ein Beleg guter Talentausbildung klingt, ist zugleich eine strukturelle Herausforderung: Top-Talente verlassen die Liga früh. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Klubs ihre Nachwuchsarbeit und Spielerbindung strategisch neu ausrichten.
„Die Bundesliga darf sich nicht auf kurzfristige Transfererlöse verlassen“, warnt Zülch. „Nachhaltiger Erfolg entsteht durch gezielte Nachwuchsförderung sowie Entwicklung und Bindung eigener Talente – hier entscheidet sich die Zukunft der Liga.“
Studie: Football Management Quality Score (FoMa Q-Score)
Der FoMa Q-Score misst den Stand der Managementqualität in der Bundesliga anhand von vier Dimensionen: sportlicher Erfolg (40 %), finanzielle Leistungsfähigkeit (25 %), Fanwohlmaximierung (17,5 %) sowie Führung und Governance (17,5 %). Die Wahl und Gewichtung dieser Bereiche basiert auf wissenschaftlicher Literatur und Experteninterviews. Das Modell wird vom Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und Controlling an der HHL kontinuierlich weiterentwickelt und lebt vom Dialog mit der Branche. Rückmeldungen und Impulse sind willkommen: foma2025@hhl.de.
Die HHL Leipzig Graduate School of Management
ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Laut Financial Times-Ranking zählt sie zu den führenden internationalen Business Schools und erreicht global Top-Platzierungen in den Bereichen Karriereberatung, Alumni-Netzwerk und Gehalt nach Graduierung. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule Deutschlands ist die Ausbildung unternehmerisch denkender, verantwortungsbewusster und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die HHL 2025 zum siebten Mal in Folge als Gründerhochschule Nummer 1 in Deutschland ausgezeichnet. Aus der HHL sind in den letzten 30 Jahren über 530 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 30.000 Mitarbeitenden. Als erste deutsche private Business School wurde die HHL durch die international renommierte AACSB akkreditiert und erlangte diesen Qualitätsstatus seither fünf Mal in Folge. Mehr Daten zur HHL unter https://www.hhl.de/de/die-hhl/we-are-hhl/zahlen-fakten/
Untersucht zum neunten Mal in Folge die Managementqualität der Fußball-Bundesliga: Studienleiter Hen ...
Source: Hagen Wolf
Copyright: HHL
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Economics / business administration, Sport science
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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