idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Gemeinsame Pressemitteilung der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur GAIN-Tagung in Boston, USA.
Das German Academic International Network (GAIN) lädt Nachwuchswissenschaftler:innen vom 29. bis 31. August zur 25. Jahrestagung nach Boston ein. Die GAIN‑Tagung ist die größte Plattform außerhalb Europas für internationale Wissenschaftskarrieren in Deutschland. Sie bringt jedes Jahr Forschende mit hochrangigen Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammen und richtet sich insbesondere an Postdocs und Early‑Career‑Wissenschaftler:innen aus Deutschland, die aktuell auf dem amerikanischen Kontinent arbeiten. Die Messe steht zudem internationalen Nachwuchstalenten in den USA offen. Die Tagung findet dieses Jahr unter geänderten Vorzeichen statt, denn die Wissenschaft in den USA steht derzeit unter erheblichem Druck.
Drei Tage lang rückt die GAIN-Tagung den Wissenschaftsstandort Deutschland in den Fokus. Gemeinsam organisiert von Humboldt-Stiftung, DAAD und DFG, erhalten Postdocs auf der GAIN-Tagung intensive Beratung zur Karriereplanung an Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder in der forschenden Industrie in Deutschland. Über 25 Workshops geben Einblick in Berufungsverfahren, Tenure‑Track‑Karrieren oder die Arbeit in internationalen Organisationen. Bei der traditionellen „Talent Fair“ präsentieren zudem rund 80 deutsche Forschungseinrichtungen und Hochschulen Karrierechancen und offene Stellen. Parallel informieren Humboldt-Stiftung, DAAD und DFG über ihre Förderprogramme für Early‑Career-Forschende.
Wissenschaft im transatlantischen Schulterschluss
„Wir erleben seit einigen Jahren weltweit starke Tendenzen der Renationalisierung. Was für ein Trugschluss zu glauben, man könne Bedarfe einzelner Nationen allein innerhalb eigener Grenzen lösen! Fortschritt entsteht durch Austausch, durch die Vielfalt der Perspektiven. Wer den globalen Austausch in der Wissenschaft erschwert, wer die Freiheit der Wissenschaft durch nationale Regulierungen und Gängelung einschränkt, gefährdet nicht nur die Demokratie, sondern den Wohlstand und die Zukunftsfähigkeit der Menschheit. In Deutschland ist die Wissenschaft unabhängig und doch grundfinanziert. Unsere Verfassung garantiert Wissenschaftsfreiheit. Das ist richtig so, davon sind wir überzeugt. Und wir sind sehr froh, im Rahmen der Global Minds Initiative der Bundesregierung in den nächsten Jahren mehr Stipendien und Forschungspreise an Forschende in verschiedenen Karrierephasen vergeben und damit langfristige Kooperationsnetzwerke fester knüpfen zu können. Je stärker wir solche Netze zwischen Deutschland und der Welt spannen, desto besser werden unsere eigenen Leistungen und desto stabiler wird die Welt, in der wir leben“, sagte der Präsident der Humboldt-Stiftung Robert Schlögl.
„Die GAIN-Tagung ist seit einem Vierteljahrhundert ein erfolgreiches Forum für den Dialog über internationale Wissenschaftskarrieren und die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Deutschland. Die deutschen Hochschulen haben über Jahrzehnte hinweg ein äußerst enges Netz partnerschaftlicher Beziehungen mit amerikanischen Universitäten geknüpft – und dabei stets auch um die besten Talente konkurriert. Heute ist Deutschland mit rund 75.000 Forschenden an Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen nach den USA das zweitwichtigste Gastland für internationale Wissenschaftler:innen. Zugleich findet die diesjährige GAIN-Tagung in einer Zeit statt, in der amerikanische Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor besonderen – gerade auch politischen – Herausforderungen stehen. Umso wichtiger ist es gerade jetzt, unsere Partner:innen in den USA zu unterstützen, unsere Solidarität zu zeigen und gemeinsam die deutsch-amerikanischen Hochschulkooperationen zu erhalten und wo immer möglich auszubauen“, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee.
„Seit Jahresbeginn ist die Wissenschaft in den USA immer neuen Repressionen ausgesetzt. Wir alle, die Wissenschaftsgemeinschaft in Deutschland ebenso wie weltweit, verfolgen diese Entwicklung mit Entsetzen. Wir sind erschüttert, in welchem Ausmaß die Wissenschaftsfreiheit und die akademische Unabhängigkeit in dem Land, das bislang als Goldstandard für freies Denken und wissenschaftliche Exzellenz galt, beschnitten werden. Institutionen werden geschlossen, Projekte abgebrochen, Datensätze beschädigt, zahllose Wissenschaftler:innen verlieren ihre Anstellung und ausländische Forschende und Studierende ihren Aufenthaltstitel. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, die Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in den USA zum Ausdruck zu bringen und Wissenschaftler:innen, die ihre Arbeit nicht mehr frei durchführen können, zu unterstützen. Das deutsche Wissenschaftssystem und die an GAIN beteiligten Institutionen stehen weltweit für Wissenschaftsfreiheit, Weltoffenheit und selbstverständlich auch für Chancengleichheit ein. Das Aufrechterhalten und die weitere Stärkung der transatlantischen Wissenschaftsbeziehungen sind der DFG daher ein besonderes Anliegen“, sagte DFG-Präsidentin Katja Becker.
Hochrangige politische und wissenschaftliche Beteiligung
Die Veranstaltung wird am 29. August von BMFTR-Staatssekretär Rolf-Dieter Jungk sowie den Präsident:innen von Humboldt-Stiftung, DAAD und DFG eröffnet. Zudem werden sechs Landes-Wissenschafts‑Minister:innen sowie zahlreiche Vertreter:innen aus Bundestag, Wissenschaft, Wirtschaft und außeruniversitärer Forschung erwartet. Die GAIN‑Tagung wechselt jährlich zwischen US‑Ost‑ und Westküste – und macht dieses Jahr Station in Boston, wo bereits über 600 Anmeldungen vorliegen.
Über GAIN
Seit 2003 vernetzt und stärkt das German Academic International Network deutsche Wissenschaftler:innen weltweit, unterstützt ihre Rückkehr an deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute und fördert ihre Interessen gegenüber politischen Entscheidungsträger:innen. GAIN ist eine Gemeinschaftsinitiative von Humboldt-Stiftung, DAAD und DFG, unterstützt vom BMFTR. Assoziierte Mitglieder sind die Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Hochschulrektorenkonferenz, Studienstiftung des deutschen Volkes und die Deutsche Krebshilfe. Zahlreiche weitere Partnerorganisationen aus Wissenschaft, Industrie und Politik engagieren sich regelmäßig im Netzwerk.
-------------
Weitere Informationen
- Die GAIN25 findet vom 29. bis 31. August im Marriott Hotel in Boston statt.
- Aktuelles zur Tagung in Sozialen Netzwerken: #GoGAIN25
- Presseanfragen und Interviewwünsche: presse@daad.de
Presse-Kontakte
Alexander von Humboldt-Stiftung
Kristine Logemann
Referatsleitung Presse, Kommunikation und Marketing
+49 228 833-144
presse@avh.de
DAAD
Michael Flacke
Pressesprecher
+49 228 882-454
presse@daad.de
DFG
Benedikt Bastong
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 228 885-2109
presse@dfg.de
Anna Oberle-Brill
Programmdirektorin GAIN
oberle-brill@daad.de
+1 (212) 758-3223-217
(bitte beachten Sie den Zeitunterschied von minus 6 Stunden (New York))
https://www.gain-network.org/de/ GAIN25 Tagungsprogramm
Die GAIN-Tagung vernetzt deutsche Wissenschaftsinstitutionen mit Nachwuchswissenschaftler:innen in N ...
Source: Michael Jordan
Copyright: DAAD/Jordan
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).