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01/15/1999 08:57

Kompetenz für Parkinson-Syndrom

Ulrich Thimm Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Philipps-Universität siegt in Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums

    Die Philipps-Universität Marburg zählt zu den Siegern eines Wettbewerbs "Kompetenznetzwerke für die Medizin" (MedNet), den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschrieben hat. Aus insgesamt 160 Mitbewerbern hat das Forschungsministerium gestern neun MedNet-Projekte ausgewählt, die es in den nächsten Jahren mit insgesamt 150 Millionen Mark fördern will. Auf diese Weise sollen diejenigen, die die beste Forschung treiben, mit denen zusammengebracht werden, die die beste Krankenversorgung zu bieten haben. Das Marburger Kompetenznetzwerk widmet sich der Parkinson-Krankheit. Sprecher dieses bundesweiten Expertenverbunds ist Prof. Dr. Wolfgang Oertel, Leiter der Klinik für Neurologie.

    Parkinson-Syndrom: Erstarrte Bewegungen

    Langsame Bewegungen, ein ständiges Zittern bei Ruhe und steife Muskeln kennzeichnen das Parkinson-Syndrom, unter dem zum Beispiel der ehemalige Boxweltmeister Muhammad Ali oder der Schauspieler Michael J. Fox leiden. In einer bestimmten Region ihres Gehirns - den sogenannten Basalganglien, die für willkürliche und unwillkürliche Bewegungen zuständig sind - fehlt es an einem Stoff, mit dem sich Nervenzellen verständigen, an Dopamin. Insgesamt leiden in Deutschland 150.000 bis 200.000 Menschen an diesem Dopamin-Mangel, dessen Ursache bei der überwiegenden Zahl der Betroffenen unbekannt ist. Jüngere Patienten sind nach wenigen Jahren berufsunfähig, und im Alter ist das Parkinson-Syndrom eine der häufigsten neurologischen Störungen. Die medikamentöse Therapie ist symptomatisch und in der Regel gut wirksam, jedoch können im fortgeschrittenen Stadium bei einer Untergruppe durch die medikamentöse Behandlung Psychosen ausgelöst werden. Viele Kranke sind außerdem depressiv verstimmt oder leiden langfristig unter einer Demenz, also einer Beeinträchtigung der geistigen Funktionen und damit einem allmählichen Persönlichkeitsabbau.
    Professor Oertel, Leiter der Klinik für Neurologie, will mit Hilfe des "MedNet Parkinson" das bundesweit vorhandene Expertenwissen bündeln, denn Deutschland hat bei der Erforschung und Behandlung dieser Krankheit viel aufzuholen. Zum Beispiel sind die Voraussetzungen für genetische Studien und biochemische Untersuchungen am Gehirnmaterial Verstorbener im internationalen Vergleich unzureichend. Das vorhandene Expertenwissen ist zersplittert und für niedergelassene Ärzte nur schwer zugänglich. Diagnostik und Therapie lassen in der Breite der Versorgung zu wünschen übrig, obwohl die Behandlungskosten zu den höchsten in der Neurologie gehören.

    Sonderpreis für die beste Präsentation

    Bei der Bekanntgabe der Gewinner des Wettbewerbs betonte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, die Notwendigkeit, dass hervorragende Leistungen in der Forschung auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden müssten. Bislang sei es immer ein großes Vermittlungsproblem gewesen, gute Ergebnisse auch verständlich zu präsentieren. Gerade die Gesundheitsforschung eigne sich dafür, wie kaum ein anderes Thema. Sie begrüße sehr die Initiative des Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar, der einen Sonderpreis für die beste Präsentation gestiftet hatte. Dieser Preis ging ebenfalls an Professor Oertel für das Netzwerk "Parkinson-Syndrom".

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung bestimmt):

    Prof. Dr. Wolfgang Hermann Oertel
    Klinik für Neurologie
    Rudolf-Bultmann-Straße 8
    35039 Marburg
    Telefon 06421 / 28-6278
    Fax 06421 / 28-8955
    e-mail oertel@mailer.uni-marburg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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