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Mit einer einwöchigen Delegationsreise hat die Universität Koblenz ihre langjährigen Beziehungen zu Ruanda weiter vertieft. Angeführt wurde die Delegation von Prof. Dr. Constanze Juchem-Grundmann, als Vizepräsidentin für Studium und Lehre unter anderem für die Internationalisierung der Universität zuständig. Das Programm der Reise spiegelte die Vielfalt der Aktivitäten der Universität Koblenz in Ruanda wider.
Ein eindrucksvoller Auftakt der Reise war der Besuch der Sprachschule „Kigali Deutsche Schule“. Im Gespräch mit dem Schulleiter Paul Umukunzi wurde deutlich, wie groß das Interesse in Ruanda an der deutschen Sprache und wie groß der Bedarf vor Ort an Lehrkräften für Deutsch als Fremdsprache (DaF) ist. Es wurde vereinbart zu prüfen, inwieweit die Universität Koblenz die Sprachschule künftig mit DaF-Lehrkräften unterstützen kann. Im Anschluss fand ein Besuch des Goethe-Instituts statt. Mit der Direktorin Anisha Soff-Ochieng sowie dem für die Sprachausbildung zuständigen Loic-Herve Azango fand ein Austausch zu den vielfältigen Sprach- und Kulturangeboten des Instituts statt. Zudem wurde die Möglichkeit erörtert, Lehramtsstudierenden der Universität Koblenz die Möglichkeit zu eröffnen, vor Ort ein Praktikum im Bereich der DaF-Spracharbeit zu absolvieren.
Bei einem Treffen mit Vertreter*innen der deutschen Botschaft, das auf Einladung des Kulturattachés Marcel Consten zustande kam, wurde das langjährige und vielfältige Engagement der Universität in Ruanda gewürdigt. Zudem fand ein Austausch zu den neu angedachten Aktivitäten der Universität in Ruanda statt. Anschließend stand ein Besuch der Hochschule Rwanda Polytechnic (RP) in Kigali auf dem Programm. Empfangen wurde die Delegation der Universität Koblenz durch Deputy Vice Chancellor Ephrem Musonera, Principal Richard Nasasira (Kitabi College) und mehrere Dekane und Abteilungsleiter*innen. Während bislang lediglich eine Kooperation mit dem College in Kitabi bestand, wurde bei dem Treffen die langjährige Zusammenarbeit auf die gesamte Hochschule ausgeweitet (mehr Infos dazu hier).
Am zweiten Reisetag besuchte die Delegation zunächst das Genocide Memorial in Kigali – eine Gedenkstätte, die an die erschütternden Ereignisse des Genozids im Jahr 1994 erinnert. Am Nachmittag lud die Universität Koblenz erstmalig zu einer Informationsveranstaltung für Studieninteressierte in Ruanda ein. Moderiert wurde die Veranstaltung im Ubumwe Grande Hotel von der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Constanze Juchem-Grundmann. Digital zugeschaltet waren mehrere Studiengangsleiter*innen der Universität Koblenz, um ihre englischsprachigen Studiengänge vorzustellen und um fachliche Fragen zu beantworten. Die Leiterin des International Relations Office (IRO), Dr. Felicitas Kexel, skizzierte anschließend ebenfalls per Videoschalte den Bewerbungsprozess und das umfangreiche Betreuungsangebot an der Universität Koblenz. Ganz besondere Einblicke in das Studierendenleben am Campus in Koblenz erhielten die Studieninteressierten von Jeannette Niyokwizerwa, die im Sommer 2025 ein Semester an der Universität Koblenz absolviert hatte und von ihren Erfahrungen aus persönlicher Sicht berichtete. Besonders hob sie den direkten Kontakt zu den Dozierenden hervor und bedankte sich ausdrücklich bei Siegmar Seidel, Geschäftsführender Leiter des Ruanda-Zentrums und des Büros für Afrika-Kooperationen, für seine Unterstützung in den Monaten vor ihrer Ankunft in Deutschland.
Am darauffolgenden Tag nahm die Vizepräsidentin gemeinsam mit Robert Däbritz, Stellvertretender Kanzler der Universität Koblenz, an einem Treffen des Advisory Boards von Knowledge and Technology Transfer at AIMS (KTTatAIMS) teil. Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen dem Zentralen Institut für Scientific Entrepreneurship & International Transfer (ZIFET) der Universität Koblenz und dem African Institute for Mathematical Sciences (AIMS). Das Projekt, das von Prof. Dr. Harald von Korflesch von der Universität Koblenz initiiert wurde, zielt darauf ab, den Wissens- und Technologietransfer zu verbessern, indem akademische Forschung mit der Industrie verbunden wird, um Innovation und den gesellschaftlichen Fortschritt in Afrika zu fördern. Nach einer Vorstellung der Universität Koblenz durch die Vizepräsidentin stellte Dr. Kathrin Ruhl, Geschäftsführende Leiterin des Interdisziplinären Forschungs-, Graduiertenförderungs- und Personalentwicklungszentrums (IFGPZ), sowohl verschiedene Möglichkeiten einer Promotion als auch die Strukturen der Personalentwicklung im Wissenschaftlichen Bereich der Universität Koblenz vor.
Anschließend verließ die Delegation die Hauptstadt und fuhr in den Süden nach Butare/Huye, wo das Ruanda-Zentrum der Universität einen eigenen Standort unterhält, der auch als Projektstation für die vielfältigen Aktivitäten im Land dient. Dort besuchte die Gruppe ein Kooperationsprojekt in der Gemeinde Gikonko, das durch die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und die Verbandsgemeinde Hachenburg finanziert wird. Geleitet von Brigitte Uwajeneza, ehemalige Studentin der BioGeoWissenschaften an der Universität Koblenz, fördert das Projekt Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung und verbindet soziale Inklusion mit nachhaltiger Landnutzung. Zur Eröffnung der diesjährigen Baumpflanzsaison pflanzten alle Gäste aus Koblenz einen Niltrompeten-Baum (Markhamia lutea) auf den Gemeinschaftsflächen der Gruppe.
Beim Besuch eines eindrucksvollen, seit 40 Jahren bestehenden universitären Agroforst-Projektes in Butare stellte Siegmar Seidel unter anderem neue Forschungsansätze zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit vor, die durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz gefördert werden. Die Universität Koblenz blickt auf eine beachtliche Liste von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen, deren Datengrundlagen aus diesem Agroforst-System stammen.
Zum Abschluss der Woche besuchte die Gruppe die Catholic University of Rwanda, mit der eine neue Kooperation vereinbart wurde (mehr Infos dazu hier). Vice Chancellor Fr. Dr. Laurent Ntaganda, mehrere Dekan*innen und Vertreter*innen der Hochschulverwaltung empfingen die Delegation. Bei einer Tour über den Campus erhielt die Gruppe unter anderem Einblicke in einen laufenden Englischkurs, bei dem die Vizepräsidentin einen spontanen Lehrbeitrag lieferte, und besuchte anschließend beeindruckende Skills Labs der Pflegewissenschaften.
Anlässlich des Besuchs der Vizepräsidentin in Ruanda fand am Abend auf Einladung von Siegmar Seidel auf dem Gelände der Residence of the University of Koblenz ein Empfang mit zahlreichen Alumni sowie mit Kooperationspartner*innen und Freund*innen der Universität statt. Feierlicher Höhepunkt war die öffentliche Unterzeichnung des Kooperationsabkommens mit der Catholic University of Rwanda. Der Abend bot der Vizepräsidentin zudem die einmalige Gelegenheit, sich mit zahlreichen Alumni, die in Koblenz ein Semester BioGeoWissenschaften studiert haben, über ihren persönlichen Werdegang und ihre Erfahrungen in Koblenz auszutauschen.
„Mit diesen weiteren Vereinbarungen und geknüpften Kontakten in Ruanda bekräftigt die Universität Koblenz ihren Anspruch, Internationalisierung nicht nur als strategisches Ziel, sondern als gelebte Praxis auf unterschiedlichen Ebenen zu verstehen“, so Juchem-Grundmann. „Die Reise hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig, lebendig und zukunftsgerichtet unser Engagement als Universität in Ruanda ist – und welche Kraft aus echter Begegnung, gemeinsamer Verantwortung und visionärer Zusammenarbeit erwächst. Wir haben in den vergangenen sieben Tagen lebendige Hochschulpartnerschaften erlebt, die weit über reine Kooperationen hinausgehen und somit Brücken zwischen unseren Ländern schlagen.“
In Ruandas Hauptstadt Kigali lud die Universität Koblenz erstmalig zu einer Informationsveranstaltun ...
Source: Christoph Asche
Copyright: Universität Koblenz / Christoph Asche
Mit der Catholic University of Rwanda schloss die Universität Koblenz eine neue Kooperation. Vice Ch ...
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