idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/26/2025 10:00

Der Life Sciences Bridge Award belohnt in diesem Jahr herausragende Leistungen in der Onkologie und Virologie

Joachim Pietzsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Aventis Foundation

    Der höchstdotierte deutsche Nachwuchspreis im Bereich der Lebenswissenschaften wird heute Abend im Rahmen eines Festaktes im Holzhausenschlösschen in Frankfurt am Main verliehen. Mit je 100.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet werden eine Kinderärztin, eine Virologin und ein Neuroonkologe, die mit bedeutenden Leistungen in der Krebs- und HIV-Forschung auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Life Sciences Bridge Award soll es den Preisträgern erleichtern, eine unbefristete Professur zu erlangen.

    Mit ihrem Life Sciences Bridge Award verfolgt die Aventis Foundation das Ziel, Forschenden in den Lebenswissenschaften frühzeitig ein selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten zu ermöglichen und sie in der Umsetzung auch unkonventioneller Ideen zu bestärken. Um den Preis bewerben konnten sich wieder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von den deutschen Universitäten, deren Forschungsleistung auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften gemäß dem Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft am größten ist. Durch diese Fokussierung sollen die universitäre Spitzenforschung in Deutschland gefördert und besonders begabte Nachwuchskräfte ermutigt werden, trotz ungewisser Zukunftsaussichten an einer akademischen Karriere festzuhalten.

    Auf ihrem Weg zu einer unbefristeten Professur haben die Preisträger dieses Jahres bereits große Schritte gemacht:

    Dr. med. Judith Feucht (41) hat als Post-Doc am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York (2015 bis 2020) bedeutende Leistungen zur Weiterentwicklung von CAR-T-Zelltherapien erbracht. Sie hat eine modifizierte Form von chimärischen Antigenrezeptoren (CAR) erfunden, die die Kondition von CAR-T-Zellen stärkt und sie möglicherweise auch gegen solide Tumore wirksam machen wird. Therapien damit werden klinisch bereits geprüft. Bislang sind CAR-T-Zellen gegen bestimmte Blutkrebsarten zwar oft sehr effektiv, verlieren in vielen Fällen aber zu schnell ihre Wirksamkeit. Auch die Entwicklung von CAR-T-Zelltherapien gegen altersbedingte Erkrankungen treibt die Kinderärztin Judith Feucht seit ihrer Rückkehr an die Universität Tübingen voran. Dort forscht sie in Deutschlands einzigem onkologischen Exzellenzcluster iFIT und hat eine befristete W2-Professur für zelluläre Immuntherapien gegen Krebs inne.

    Dr. rer. nat. Frauke Mücksch (36) verfolgt das Ziel, Menschen mit HIV-Infektionen wieder ganz gesund zu machen. HIV-Infektionen sind dank hochwirksamer Medikamente zu einer chronischen Krankheit geworden. Sie haben ihren einst tödlichen Schrecken verloren. Sie verursachen aber noch immer viel Leid und bleiben unheilbar, weil sich ein Teil der HI-Viren vorübergehend inaktiv im Genom der Wirtszellen versteckt. Mit ihrer Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Heidelberg verfolgt Frauke Mücksch die Spur dieser „Schläfer“ und ist ihnen bereits dicht auf den Fersen. Schon als Doktorandin hatte sich die Humanbiologin dort auf das HI-Virus spezialisiert. Als Post-Doc an der Rockefeller University in New York wurde sie vom Ausbruch der Pandemie überrascht. Vorübergehend verlagerte sie deshalb ihren Arbeitsschwerpunkt und leistete dabei herausragende Beiträge zum Verständnis der Antikörperantworten auf SARS-CoV-2.

    Dr. med. Dr. rer. nat. Varun Venkataramani (35) hat während seiner medizinischen Doktorarbeit am Universitätsklinikum Heidelberg eine Entdeckung gemacht, mit der er zum Mitbegründer des Forschungsfeldes Cancer Neuroscience wurde und ungeahnte Perspektiven für die Behandlung von Gehirntumoren eröffnete. Venkataramani entdeckte, dass Tumorzellen Synapsen mit Nervenzellen des Gehirns ausbilden. Dadurch greifen sie elektrische Impulse ab, die ihre Teilung fördern und ihre Ausbreitung beschleunigen. Zusammen mit seinen Mentoren und Mitarbeitern hat der Arzt und Forscher diese Entdeckung im Lauf der vergangenen zehn Jahre validiert und vertieft. Dabei entlarvte er auch den Trick der Tumorzellen, sich bei ihrer Ausbreitung wie unreife Nervenzellen während der Gehirnentwicklung zu verhalten. Der therapeutische Ansatz, den Tumor vom Stromnetz zu nehmen, um sein Wachstum zu stoppen, wird bereits erprobt.

    „Die drei Ausgezeichneten haben schon in ihrer bisherigen Karriere Erfindungsreichtum, Entschlossenheit und Entdeckerfreude bewiesen“, sagte Prof. Dr. Günther Wess, der Kuratoriumsvorsitzende der Aventis Foundation. „Mit dem Life Sciences Bridge Award wollen wir dazu beitragen, dass sie ihren erfolgreichen Weg fortsetzen und ihre Forschungsansätze in der universitären Wissenschaft verwirklichen können.“

    Die Aventis Foundation ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie dient der Förderung von Kunst und Kultur sowie von Wissenschaft, Forschung und Lehre.


    More information:

    https://www.aventis-foundation.org/wissenschaft/life-sciences-bridge-award/


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Biology, Chemistry, Information technology, Medicine
    transregional, national
    Contests / awards
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).