idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/30/2025 08:56

Transparenz-Dilemma: Wie Nutzer:innen Instagram-Werbung (nicht) erkennen

Katja Sprenger-Dieckhoff Referat Hochschulmarketing & Kommunikation
Hochschule Ruhr West

    Eine Studie der Hochschule Ruhr West zeigt: Nutzer:innen nehmen Werbung in Instagram-Feeds oft nicht als solche wahr. Werden Kennzeichnungen wie „Sponsored“-Labels oder Action Buttons frühzeitig gesehen, wirken sie als Warnsignal und führen zu häufigem Wegklicken. Bleiben diese aber unbemerkt, fügt sich der Beitrag nahtlos in den Feed ein und erhält Aufmerksamkeit wie ein normaler Post. Transparenz ist also vorhanden – funktioniert aber widersprüchlich.

    Die Untersuchung mit 152 Teilnehmenden kombinierte Eye-Tracking und Interviewverfahren, um Blickbewegungen und Entscheidungsprozesse in einem simulierten Instagram-Feed nachzuvollziehen. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass gesponserte Beiträge signifikant kürzere Betrachtungszeiten und weniger Fixationen als organische Posts erhielten. Dies zeigt „Ad-Blindness“ in neuer Form: Schon kleinste Hinweise wie ein „Sponsored“-Label oder ein Call-to-Action-Button führten häufig dazu, dass Nutzer:innen sofort weiter scrollten. Während einige sich von der subtilen Gestaltung getäuscht fühlten, bemerkten andere die Werbekennzeichnungen überhaupt nicht. Diese Ergebnisse verdeutlichen ein grundlegendes Dilemma digitaler Werbung: Wenn Kennzeichnungen zu unauffällig sind, laufen sie ins Leere; wenn sie auffallen, bewirken sie oft sofortige Abwehr.

    Die Studie liefert eine wichtige Grundlage für die laufende Debatte über Transparenzpflichten in der Online-Werbung. „Es reicht nicht, nur formale Kennzeichnungspflichten einzuführen“, erklärt Maike Hübner, die die Studie leitete. „Entscheidend ist, wie Nutzer:innen diese Kennzeichnungen tatsächlich wahrnehmen und verstehen.“ Damit eröffnet die Forschung neue Perspektiven für Gesetzgeber, Plattformbetreiber und Verbraucherorganisationen – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.


    Contact for scientific information:

    Maike Hübner
    Hochschule Ruhr West – Fachbereich 2
    E-Mail: maike.huebner@hs-ruhrwest.de


    Original publication:

    https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2025.1636...


    More information:

    https://www.hochschule-ruhr-west.de/forschung/forschung-in-den-instituten/wirtsc...


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Economics / business administration, Media and communication sciences, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).