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10/15/2025 11:04

Nathalie Oexle wird Heisenberg-Professorin Schwerpunkte Suizidprävention und psychische Gesundheit

Daniela Stang Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Juniorprofessorin Nathalie Oexle wird neue Heisenberg-Professorin an der Universität Ulm. Das Forschungsinteresse der Gesundheitswissenschaftlerin gilt der Suizidprävention und dem Stigma psychischer Erkrankungen. Ein gesellschaftlich wichtiges Thema, denn täglich sterben etwa 30 Menschen in Deutschland durch Suizid. Die Förderung innerhalb des prestigeträchtigen Heisenberg-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft läuft fünf Jahre.

    Die Juniorprofessorin Nathalie Oexle wird neue Heisenberg-Professorin an der Universität Ulm. Die Gesundheitswissenschaftlerin ist in der Sektion Public Mental Health der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Uniklinik Ulm tätig. Ihr Forschungsinteresse gilt der Suizidprävention und dem Stigma psychischer Erkrankungen. Die Förderung innerhalb des Heisenberg-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft läuft fünf Jahre.

    „Suizide sind in unserer Gesellschaft sehr viel häufiger als man aufgrund der Tabuisierung dieser Thematik annehmen würde. Jeden Tag sterben in Deutschland etwa 30 Menschen durch Suizid“, erklärt Juniorprofessorin Nathalie Oexle die Bedeutung ihrer Forschung. Sie wird nun auf die Heisenberg-Professorin für Suizidprävention und psychische Gesundheit berufen. Oexle untersucht in mehreren Projekten an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universitätsklinik Ulm am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg, wie man Suizide verhindern und betroffene Angehörige unterstützen kann. Im Projekt EMIRA (Ecological momentary intervention to reduce suicide risk among adolescents) erforscht sie beispielsweise, wie sich suizidale Gedanken bei Jugendlichen eindämmen lassen. Vor allem in der Zeit nach einem stationären Klinikaufenthalt ist das Risiko für suizidales Verhalten besonders hoch. Dazu entwickelt Oexle mit ihrem Team eine Smartphone-App, die einen persönlichen Maßnahmenplan mit sogenannten Skills wie Ablenkung oder Hilfeangebote enthält und in Stresssituationen schnell zur Verfügung steht.
    In einem weiteren Projekt hat sie untersucht, welche Unterstützungsangebote und Hilfen Menschen benötigen, die eine nahestehende Person durch Suizid verloren haben. In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychosomatik der Uniklinik Ulm entwickelt und evaluiert sie ein digitales Weiterbildungsangebot für Hausärztinnen und Hausärzte, um diese im Umgang mit Tabuthemen wie psychische Erkrankungen, Suizidalität und Kindeswohlgefährdung zu unterstützen. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird sie sich zukünftig auch der sozialen Situation von Angehörigen im Kontext des assistierten Suizids widmen.

    „Ein großes Problem ist, dass von Suizidalität Betroffene ihre Belastungen häufig nicht offenlegen, aus Angst vor negativen Reaktionen. Dadurch können wirksame Unterstützungsmöglichkeiten nicht greifen. Auch viele Angehörige fühlen sich in ihrem Trauerprozess allein und stigmatisiert. Ich möchte mit meiner Forschung dazu beitragen, dass von Suizidalität Betroffene und deren Angehörige die professionelle und soziale Unterstützung bekommen, die sie benötigen“, erklärt Juniorprofessorin Nathalie Oexle, die nun eine Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten hat.

    Oexle hat an der TU München, der University of Miami, USA und dem schwedischen Karolinska Institut Gesundheitswissenschaften studiert und an der Universität Ulm im Fachbereich Public Mental Health promoviert. Während ihrer Promotion hat sie Forschungsaufenthalte am Illinois Institute of Technology in Chicago, USA sowie dem King’s College London in Großbritannien absolviert. Seit 2018 ist sie Juniorprofessorin für Sozialpsychiatrie. Die 38-Jährige hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Blaustein bei Ulm. Die Heisenberg-Professur tritt sie am 1. November an. „Obwohl ich meine Bewerbung gut vorbereitet hatte und auch das Auswahlgespräch sehr positiv wahrnahm, kam die Zusage der DFG dennoch überraschend. Es ist großartig, dass die Suizidprävention inzwischen als wichtiges Thema angesehen wird, und die DFG meine bisherige Arbeit auf diese Art würdigt. Ich freue mich sehr darauf, meine Forschungs- und Lehrtätigkeiten an der Universität Ulm und dem BKH Günzburg weiterzuführen“, so Oexle.

    Bislang wurden fünf Professorinnen und Professoren der Universität Ulm durch eine prestigeträchtige Heisenberg-Professur gefördert. Dazu kam 2023 der Quantenforscher Professor Benjamin Stickler.

    Über das Heisenberg-Programm
    Das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sich an herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die alle Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen. Es soll ihnen ermöglichen, sich weiterhin auf eine wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten und in dieser Zeit weiterführende Forschungsthemen zu bearbeiten. Das Heisenberg-Programm gibt es in vier Varianten: Heisenberg-Professur, Heisenberg-Stelle, Heisenberg-Rotationsstelle und Heisenberg-Stipendium. Die Förderdauer beträgt maximal fünf Jahre. Danach ist die jeweilige Universität verpflichtet, die Stelle in eine dauerhafte Professur zu überführen.


    Contact for scientific information:

    Jun.-Prof. Dr. Nathalie Oexle, Heisenberg-Professorin für Suizidprävention und psychische Gesundheit, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Telefon: 0731 500-62308, E-Mail: nathalie.oexle@uni-ulm.de


    More information:

    https://www.dfg.de/de/foerderung/foerdermoeglichkeiten/programme/einzelfoerderun...


    Images

    Nathalie Oexle ist ab November Heisenberg-Professorin für Sozialpsychiatrie
    Nathalie Oexle ist ab November Heisenberg-Professorin für Sozialpsychiatrie
    Source: Elvira Eberhardt
    Copyright: Uni Ulm


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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