idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/16/2025 09:35

IMK Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko kaum gestiegen – Aussichten auf Erholung bleiben intakt

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    Neue Werte für die kommenden drei Monate

    IMK Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko kaum gestiegen – Aussichten auf Erholung bleiben intakt

    Trotz starker Belastungen, insbesondere durch die amerikanische und die chinesische Wirtschaftspolitik, sind die Chancen relativ hoch, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal 2025 leicht wächst. Das signalisiert der monatliche Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

    Für den Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember weist der Indikator, der die neuesten verfügbaren Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt, eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 34,8 Prozent aus. Das ist zwar etwas mehr als Anfang September, damals betrug sie für die folgenden drei Monate 33,7 Prozent. Leicht erhöht hat sich auch die statistische Streuung im Indikator, die eine Verunsicherung von Wirtschaftsakteuren widerspiegelt. Die Anstiege sind aber nicht so stark, dass der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator von „gelb-rot“ auf „rot“ schalten würde. Der Indikator signalisiert damit wie im Vormonat „konjunkturelle Unsicherheit“, aber keine akute Rezessionsgefahr für die kommenden drei Monate.

    „Wir haben in den letzten Wochen einige schlechte Konjunkturnachrichten gesehen, vor allem beim schwachen Export nach Übersee. Die sind natürlich relevant, aber zum Glück ist der Außenhandel nicht alles. Die Aussichten auf eine schrittweise wirtschaftliche Erholung bleiben trotz einiger Eintrübungen erhalten“, sagt Prof. Dr. Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des IMK. „Klar ist zwar: Auch in den kommenden Monaten kann die deutsche Wirtschaft nicht darauf hoffen, wie früher vom Export aus der Krise gezogen zu werden. Dazu dämpfen die US-Zölle sowie die aggressive Industriepolitik Chinas den Außenhandel zu stark. Aber es besteht Hoffnung auf einen binnenwirtschaftlich getriebenen Aufschwung. Mit dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaschutz sorgt die Bundesregierung für mehr Dynamik bei den Investitionen, die vor allem 2026 wirken wird. Extrem wichtig ist jetzt, dass die Politik ihre Impulse nicht wieder konterkariert, indem sie das langsam wachsende Konsumvertrauen der Verbraucher*innen ausbremst. Zugespitzte Debatten über Kürzungen, etwa bei der sozialen Sicherung, schädigen dieses Vertrauen, und sie sind unnötig. Denn die Sozialstaatsfinanzierung ist weitaus stabiler als etwa Äußerungen des Bundeskanzlers Glauben machen“, sagt Dullien (mehr in der unten verlinkten Kurzstudie*).

    Die aktuelle leichte Zunahme des Rezessionsrisikos beruht in erster Linie auf realwirtschaftlichen Indikatoren, vor allem auf den Rückgängen bei Industrieproduktion und Auftragseingängen aus dem außereuropäischen Ausland, hinzu kommt, dass der ifo-Index zuletzt leicht gesunken ist. Positiver ist der Trend bei Finanzmarktindikatoren – er verhindert, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit stärker zugenommen hat. Auch der Index für die LKW-Fahrleistung, der als Frühindikator für die Produktion gilt, wies zuletzt leicht nach oben.

    In der Gesamtschau prognostiziert das IMK weiterhin ein Mini-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2 Prozent in diesem Jahr. Für 2026 erwarten die Konjunkturforscher*innen in ihrer aktuellen Konjunkturprognose eine spürbare Erholung und eine BIP-Zunahme um 1,4 Prozent.**


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Christian Breuer
    IMK-Konjunkturexperte
    Tel.: 0211-7778-336
    E-Mail: Christian-Breuer@boeckler.de

    Prof. Dr. Sebastian Dullien
    Wissenschaftlicher Direktor IMK
    Tel.: 0211-7778-331
    E-Mail: Sebastian-Dullien@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: 0211-7778-150
    E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de


    Original publication:

    Zum IMK-Konjunkturindikator: https://www.imk-boeckler.de/de/imk-konjunkturampel-15362.htm

    *IMK-Analyse zur finanziellen Situation der sozialen Sicherung: https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-sozialstaat-ausgaben-fur-rent...

    **Aktuelle IMK-Konjunkturprognose: https://www.boeckler.de/data/pm_imk_2025_09_25.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).