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10/22/2025 17:11

Kinder an die Macht! Projekt zu Adultismus erhält C.W. Müller-Preis 2025

Christiane Schwausch | Susann Richert Referat Hochschulkommunikation
Alice Salomon Hochschule Berlin

    Gemeinsam mit Kindern erforschten Studierende des Masterstudiengangs Soziale Arbeit – Kritische Diversity und Community Studies strukturelle Benachteiligung von jungen Menschen

    Berlin, 22. Oktober 2025. Junge Menschen werden von Erwachsenen diskriminiert. Das zeigt sich nicht nur in oft gesagten Sätzen wie „Dafür bist du noch zu klein!“ oder „Sei nicht so kindisch!“ sondern auch in der strukturellen Missachtung der Lebensrealitäten von Kindern.

    Im Rahmen des Werkstattprojekts „Adultismuskritische Partizipation. Partizipation gemeinsam erforschen. Kinder an die Macht“ setzten sich Kinder gemeinsam mit Studierenden mit der strukturellen Benachteiligung von jungen Menschen auseinander. Am Ende entstand der „Kein-Adultismus-Kalender“ als gemeinsames Projektergebnis.

    Für dieses Projekt werden die Grundschülerin Maja Esakova und die ASH-Studentinnen Claudia Dorfmüller, Melissa Duraku und Lina Holzrichter nun mit dem C.W. Müller-Preis 2025 ausgezeichnet. Alle drei studieren den Masterstudiengang Soziale Arbeit – Kritische Diversity und Community Studies (KriDiCo) an der Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin.

    Die Preisverleihung findet am 5. November 2025, um 16 Uhr, im Audimax der ASH Berlin statt. Dekan Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé sowie die begleitende Dozentin Prof. Dr. Jasna Russo werden die Laudatio halten und den Preis übergeben.

    Die ausgezeichnete Studienarbeit
    Das zweisemestrige Projekt „Adultismuskritische Partizipation. Partizipation gemeinsam erforschen. Kinder an die Macht“ entstand im Rahmen der Konzeptwerkstatt des Studiengangs und widmete sich der Diskriminierungsform Adultismus – also der strukturellen Benachteiligung von Kindern durch Erwachsene.

    Die Studierenden entschieden sich bewusst für einen offenen, kollaborativen Ansatz: Statt Kindern ein fertiges Partizipationskonzept vorzulegen, erforschten sie gemeinsam mit ihnen, wie konkret partnerschaftlich zusammengearbeitet werden kann. Die 11-jährige Schülerin Maja Esakova brachte, als gleichberechtigtes Teammitglied, ihre eigene Idee ein: die Gestaltung eines „Kein-Adultismus-Kalenders 2025“. In Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen der Pankower Kinder- und Jugendfreizeitstätte Club „Atelier 89“ zwischen 7 und 14 Jahren wurde dieser Kalender realisiert.

    Das Projekt führte nicht nur zu einem gemeinsam erarbeiteten kreativen Output in Form des Kalenders, der in einer Auflage von 150 Exemplaren hergestellt und schnell vergriffen war, sondern auch zu einem erkenntnisreichen Projektbericht. Darin reflektieren die Studentinnen ihren methodischen Ansatz, dokumentieren die Zusammenarbeit mit den Kindern und berichten von Ergebnissen, die über adultismuskritische Partizipation hinaus wegweisend sein können.

    Mit der Nominierung für den C.W. Müller-Preis 2025 wird die außergewöhnliche Leistung der Grundschülerin und der drei Studierenden gewürdigt. Ihre Arbeit ermöglicht wichtige Einblicke in das Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern und stärkt die kritische Reflexion partizipativer Praxis in der Sozialen Arbeit.

    Die Begründung der Jury
    Die Jury würdigte besonders die communityorientierte, kollaborative Ausgestaltung des Projekts sowie den Beitrag zur machtkritischen Reflexion des Projektteams. „Neben dem kreativen Output des Kein-Adultismus-Kalender 2025 formulierte das Projektteam Erkenntnisse, die weit über das Thema adultismuskritischer Partizipation hinausgehen und für viele sozialarbeiterische und pädagogische Initiativen von Bedeutung sein können, die innerhalb von gesellschaftlichen Strukturen arbeiten, die sie verändern möchten“, so Prof. Dr. Sandra Smykalla stellvertretend für die Jury.

    Der C.W. Müller Preis
    Seit 2024 wird an der Alice Salomon Hochschule Berlin, der von Dr. Christiane Müller-Wichmann (Ehefrau des verstorbenen Professors C.W. Müller) gestiftete Preis für herausragende Studienarbeiten auf Masterebene verliehen. Die Auszeichnung ist mit 2.000 Euro dotiert und ehrt Projekte, die Theorie und Praxis auf kreative Weise verbinden und dabei besonders auf eine unterhaltsame Präsentation achten.

    „C. W. Müller, legte stets großen Wert auf die praxisnahe Anwendung theoretischer Erkenntnisse. Es ist mir ein Anliegen, diese Tradition fortzuführen und zukunftsweisende Projekte an der Alice Salomon Hochschule Berlin zu fördern“, sagt Dr. Christiane Müller-Wichmann. „Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis ist ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, und es freut mich, dass die Hochschule diesem Aspekt mit dem C.W. Müller Preis besondere Bedeutung beimisst.“

    Die Studienarbeiten, die sich um den Preis bewerben, sollten eine klare Ausrichtung auf praktische Umsetzbarkeit aufweisen und idealerweise die Grundlage für zukünftige Promotionsvorhaben oder innovative Projektanträge bilden. Dabei liegt der Fokus auf Beiträgen, die kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bieten und die Community Organisation stärken. Der Preis wird einmal jährlich im Fachbereich I der ASH Berlin unter Studierenden der Masterstudiengänge Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik sowie Soziale Arbeit - Kritische Diversity und Community Studies ausgelobt. Alle Lehrenden der beiden Studiengänge sind aufgerufen, Studierende und deren Projekte vorzuschlagen. Eine Jury, bestehend aus Expert_innen im Bereich der Sozialen Arbeit und Pädagogik, entscheidet über die Preisträger_innen. Der Jury gehören die vier ASH-Professor_innen Prof. Dr. Rita Hansjürgens, Prof. Dr. Regina Rätz, Prof. Dr. Sandra Smykalla sowie Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé an.

    Prof. Dr. Dr. h.c. C. W. Müller, der im April 2021 verstorbene Professor der Sozialpädagogik, war der Alice Salomon Hochschule Berlin über viele Jahre hinweg eng verbunden. Als Lehrbeauftragter im Masterstudiengang Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik und als inspirierender Redner prägte er zahlreiche Generationen von Studierenden und Kolleg_innen. Mit dem C.W. Müller Preis wird sein Andenken auf besondere Weise gewürdigt und sein Engagement für die praxisorientierte Lehre weitergeführt.

    Interview-Möglichkeiten
    Wir vermitteln Pressevertreter_innen gerne Gesprächstermine mit den Preisträgerinnen! Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter hochschulkommunikation@ ash-berlin.eu.

    Weitere Informationen
    Der „Kein-Adultismus-Kalender 2025“ steht hier zum Download bereit: https://www.adb.de/service/publikationen/weitere-veroeffentlichungen/kein-adulti...


    More information:

    https://www.adb.de/service/publikationen/weitere-veroeffentlichungen/kein-adulti...


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Politics, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Contests / awards
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