idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/04/2025 11:24

Lebensadern im Kriegszustand: Wie Flüsse zur Waffe werden – aber auch Gemeinschaft schaffen können

Nadja Neumann Kommunikation und Wissenstransfer
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)

    Noch Jahrzehnte nach dem Ende eines Krieges zeigen Flüsse ihre Narben – in Form von Altlasten oder zerstörten Ökosystemen. Zwei Künstler*innen und zwei Forschende vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) sprechen im Interview darüber, warum ein Krieg nie wirklich endet, wie Flüsse zu „Zeugen“ und „Opfern“ werden und welche universellen Aspekte die „Schicksale“ einzelner Flüsse haben. Die Perspektiven von Claudia van Hasselt, Oleksandra Shumilova, Nicolas Wiese und Christian Wolter fließen ein in das Art-&-Science-Projekt "PEACES so far". "PEACES so far" präsentiert sich auf der diesjährigen Berlin Science Week.

    Wenn Sie Meldungen hören wie jüngst über Evakuierungen in Berlin nach einem Bombenfund in der Spree – welche Gedanken gehen Ihnen als Erstes durch den Kopf?

    Nicolas Wiese: Wir hatten an dem Tag ganz in der Nähe der Bomben-Fundstelle eine Veranstaltung und fragten uns, ob sie deswegen ausfallen muss. Generell wecken solche Ereignisse bei mir das Erstaunen darüber, wie gefährlich Bomben auch viele Jahrzehnte nach ihrem Abwurf noch sein können.

    Claudia van Hasselt: Mich schockiert immer wieder, wie lange wir zu tun haben mit den Folgen von Kriegen, die auch heute noch unseren Alltag beeinflussen. Bomben sind Waffen, die neben der mechanischen Dimension vor allem in chemischer Hinsicht Probleme bereiten, etwa Phosphor, der in der Ostsee aus Munitionsresten austritt.

    Christian Wolter: Munitionsreste zu finden, ist auch an der Oder Alltag geworden. Sie war über einen so langen Zeitraum Frontlinie, dass noch immer Kampfmittel geräumt werden müssen, wenn Häuser in Ufernähe oder Buhnen im Flusslauf gebaut werden. Das Hauptproblem sind im Wasser verrottenden Behälter von Kampfmitteln, aus denen gefährliche Stoffe austreten.

    Oleksandra Shumilova: Mir fällt dabei wieder auf, dass in Flüssen die Kriegsvergangenheit besonders gegenwärtig bleibt. Gesunkene, nicht explodierte Minen können wandern und sich an Orten ablagern, die zuvor sicher waren. So gibt es beispielsweise Fälle im Westbalkan, wo Menschen sich an Minen verletzen, die nach dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien vor 30 Jahren zurückgelassen wurden.

    Herr Wolter, stoßen Sie bei Ihrer Arbeit an Oder und Spree ebenfalls auf Spuren vergangener Kriege?

    Christian Wolter: Nicht einfach so, danach muss man schon suchen. Beim Oder-Hochwasser im Jahr 1997 wurden an Stellen, wo der Sommerdeich gebrochen war, Waffen und Munition ausgespült. Dieser Bereich im Nationalpark liegt heute in der Kernzone und ist für Besucher gesperrt, weil eine Räumung zu aufwändig wäre. Als wir zwischen 2017 und 2019 den Bau des Parallelwerks bei Reitwein fischökologisch begleiteten, waren die Kampfmittelräumer unterwegs, über 1.500 Verdachtspunkte wurden identifiziert. Da waren ein paar Bomben und Granaten dabei, die Masse waren aber Steine aus der Steinschüttung, die aus Bergwerken bei Aue stammten und bei denen die Metalldetektoren anschlugen.

    Frau Shumilova, warum ist es dennoch schwierig, die Folgen von Kriegen in Flüssen nachzuweisen?

    Oleksandra Shumilova: Meine Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen des anhaltenden Konflikts in der Ukraine auf Flüsse und die Wasserinfrastruktur. Aufgrund der Gefahr von Drohnenangriffen oder der Explosion von Bodenminen ist es für uns dort oft zu riskant, Proben zu entnehmen. Deshalb greifen wir häufig auf Fernerkundung und mathematische Modellierung zurück.

    Welche Parallelen erkennen Sie, wenn Sie vergangene mit heutigen Kriegen vergleichen?

    Oleksandra Shumilova: Die heutige Kriegsführung unterscheidet sich stark von der vor 80 Jahren – für Angriffe werden hauptsächlich Drohnen und Raketen eingesetzt, während Bodenoperationen relativ begrenzt sind. Ähnlich ist jedoch, dass Flüsse als Frontlinien dienen und Dämme großer Stauseen als Kriegswaffen eingesetzt werden. Durch beschädigte Dämme wird beispielsweise verhindert, dass Truppen die Flüsse überqueren. Dies geschah bereits im Zweiten Weltkrieg am Dnipro, als der Damm des Dnipro-Wasserkraftwerks mehrmals angegriffen wurde. Und es wiederholte sich 2023, als der Damm des Kakhovka-Stausees brach und viele weitere Dämme an anderen Flüssen ebenfalls beschädigt wurden.

    Inzwischen hat sich der Kakhovka-Stausee wegen des zerstörten Damms entleert. In den Medien wird berichtet, dass auf dem Gebiet des ehemaligen Stausees Bäume wachsen. Ist das ein Zeichen dafür, das dort die Natur zurückkehrt?

    Oleksandra Shumilova: Das Ökosystem erholt sich rasch, was ein Hauptargument von Umweltaktivisten gegen einen Wiederaufbau des Stausees ist. Wie unsere 2025 in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Studie jedoch zeigt, enthalten die Sedimente des ehemaligen Stauseebetts Tausende Tonnen Schwermetalle, die sich während des Betriebs am Boden des Stausees angesammelt haben. Diese Sedimente bildeten einen riesigen „Giftschwamm“, der nun freigelegt wurde. Derzeit wissen wir nicht, welche Mengen dieser Schwermetalle von der Vegetation aufgenommen werden. Wir schlagen daher vor, einige temporäre Barrieren zu errichten, um die erneute Mobilisierung und den Transport von Schadstoffen aus Gebieten zu verhindern, die aufgrund saisonaler Überschwemmungen und Regenfälle besonders häufig überflutet werden.

    Mit welchen anderen langfristigen Folgen ist nach Kriegsende zu rechnen?

    Oleksandra Shumilova: Die schwersten Auswirkungen von Kriegen auf Flüsse hängen mit den bereits angesprochenen Folgen der toxischen Verschmutzung durch versunkene Militärmunition zusammen. Diese enthält Schwermetalle, Sprengstoffe, Treibstoff und andere giftige Bestandteile. Im Laufe der Zeit können diese Substanzen bei der Korrosion der Munition in die aquatische Umwelt gelangen und Organismen schädigen sowie in die Nahrungsketten übergehen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche indirekte Auswirkungen auf Süßwasserökosysteme. Ich möchte hier den Konflikt in der Ostukraine – im Donbass – herausgreifen, der seit 2014 andauert. Die Region war für ihren Bergbau bekannt. Nach der Stilllegung vieler Minen muss das steigende Grubenwasser abgepumpt werden, um eine Überflutung zu verhindern. Angriffe auf die Energieinfrastruktur haben diesen Prozess unterbrochen, viele Minen wurden überflutet. Das führte zu einer Verschmutzung des Oberflächen- und Grundwassers. Es könnte weitere Folgen geben, von denen wir noch gar nichts wissen, da sich die Minen unter der Erde befinden.

    Christian Wolter: Vor allem die Akkumulation bestimmter Schadstoffe wie Schwermetalle oder PCB in der Nahrungskette kann in Kriegsgebieten großflächig zum Problem werden. Zerstörung bietet aber auch eine Chance: Wo ökologisch schädliche Infrastruktur zerstört wurde, etwa in Auen, kann man sie woanders wiederaufbauen, wo sie weniger Schaden anrichtet.

    Claudia van Hasselt: Ich finde diesen Aspekt besonders spannend, dass sich Chancen eröffnen, dass sich die Natur „verlorene“ Gebiete zurückholt. Etwa an der Oder, die als Grenzfluss ohnehin nicht so recht als Wirtschaftsweg getaugt hat.

    Christian Wolter: Diesen Punkt der veränderten beziehungsweise geringeren ökonomischen Nutzung von Flussökosystemen finde ich wichtig. Was zur Degradation von Gewässern führt, haben wir in vielen Arbeiten gezeigt. Flüsse haben aber die Fähigkeit zur Regeneration. Ich fände es spannend, zum Beispiel die Buhnen aus Oder rauszunehmen und zu beobachten, wie sich der Fluss sein neues Bett schafft.

    Was erwarten Sie?

    Christian Wolter: Der Fluss würde seitlich erodieren. Das Material, das von jedem Fluss bewegt wird, ist im Falle der Oder vor allem Sand. Die Oder würde abflachen, mehr Sandbänke bilden, ein breiteres Bett mit einer Vielzahl von Rinnen bekommen, und es würden Bereiche mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten entstehen.

    Das heißt, scheinbar ökonomisch notwendige Maßnahmen wie das Begradigen und Vertiefen für die Binnenschifffahrt sind für den Fluss und die Menschen, die an ihm leben, eigentlich schädlich?

    Christian Wolter: Ja. In begradigten Flüssen wird das Wasser beschleunigt. Sie tiefen sich dadurch künstlich ein, was bei Niedrigwasser dazu führt, dass mehr Grundwasser in den Fluss strömt und die umliegenden Landschaften trockener werden.

    Oleksandra Shumilova: Flüsse und Flusslandschaften sind dynamisch und verändern sich ständig – durch den menschlichen Einfluss und durch Extremereignisse wie militärische Konflikte, aber auch Überschwemmungen und Dürren. Diese Veränderungen beeinflussen, ob Menschen in einer Region bleiben oder sich anderswo niederlassen. Das spielt nicht nur lokal, sondern auch global eine Rolle. Wir arbeiten an neuen Ansätzen, um die Erholungsfähigkeit von Ökosystemen nach solchen Ereignissen besser vorhersagen zu können. Zudem untersuchen wir, wie sich Erkenntnisse aus der Untersuchung von Auenökosystemen in Europa nutzen lassen, um die Erholung der Natur in der Ukraine nach militärischen Eingriffen zu verstehen.

    Frau van Hasselt, Herr Wiese, in Ihrer Arbeit übersetzen Sie teils unsichtbare Phänomene in Bild, Ton und Vibration. Wie greifen Sie das Bild des „versehrten Flusses“ künstlerisch auf?

    Claudia van Hasselt: Ein gutes Beispiel ist der Gleiwitzer Kanal – ein Nebengewässer der Oder, in dem es immer wieder zu Fischsterben kommt. Dort haben wir Ton- und Unterwasser-Videoaufnahmen gemacht. Es roch deutlich nach Chemikalien, man hat gleich gemerkt, wie belastet das Wasser ist. Bei den Tonaufnahmen konnten wir die Aktivitäten von Insekten unter Wasser und im Sediment deutlich hören. Die spätere Untersuchung zeigte, dass die Frequenzen genau jenen entsprechen, die durch Salzgehalt verstärkt werden, das sind vor allem die hohen. Diese Aufnahmen verwenden wir in unserer Arbeit.

    Nicolas Wiese: Auch visuell war die Versehrtheit des Wassers im Vergleich zu „gesundem“ Wasser erkennbar. Die Sichttiefe war sehr gering, und das Wasser hatte eine bräunlich-grüne Farbe. Das haben wir bei OderHive, ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt mit dem IGB, künstlerisch aufgenommen und abgebildet: Wir verwendeten die Videoaufnahmen, um Unterschiede zwischen gesunden und nicht gesunden Flüssen aufzuzeigen. Dabei haben wir einen Raum aufgemacht zwischen den Welten, die Zuschauer saßen klanglich, haptisch, visuell unter Wasser.

    Kriege hinterlassen auch Spuren bei den Menschen, die an Kriegshandlungen beteiligt sind. Frau van Hasselt, Sie haben Schriftstücke von damals und heute verglichen. Auf was sind Sie gestoßen?

    Claudia van Hasselt: Was sich darin immer ausdrückt, ist eine existenzielle Angst. Wir fanden zum Beispiel im Shukow-Bunker Zitate russischer Offiziere an den Wänden, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs voller Angst darin lagen. Verständlich, denn am Ende kriegerischer Konflikte geht es immer nur um blanke, möglichst weitgehende Zerstörung. Mindestens ebenso interessant finde ich, dass auch die Kriegsberichterstattung universell ist: Wir haben Berichte über Kriegshandlungen aus verschiedenen Jahrhunderten verglichen, von Caesars Bellum Gallicum bis heute. Dabei stellten wir fest, dass die Wortwahl, wenn man also schriftliche Zeugnisse von zeitgenössischen Daten wie Orten und Zahlen befreit, stets gleich ist. Wir entwickeln uns nicht, lernen nicht dazu…

    Nicolas Wiese: … auch weil Sprache kollektives Denken formt, darauf aktiv Einfluss nimmt. Kriegerische Sprache schafft das Bewusstsein, im Kriegszustand zu sein – nicht nur das, sie mobilisiert. Sie schafft einen kriegerischen State of Mind.

    In Ihrem Projekt "PEACES so far" befassen Sie sich gezielt mit der Frage, wie Flüsse als Opfer sichtbar gemacht, aber auch als Orte von Regeneration und Verständigung dienen können. Auf der Berlin Science Week ist ein erster Ausschnitt Ihrer Arbeit zu sehen. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?

    Claudia van Hasselt: Es wird beispielsweise Aufnahmen geben aus Auen, wo wir Sounds unter der Erde aufgenommen haben. Wir arbeiten außerdem mit Vibration, wollen eher assoziativ in das Thema eintauchen und zeigen: Wie klingt es beispielsweise, wenn eine Bombe ins Wasser fällt und im Augenblick danach? Der Einschlag erzeugt eine Zone, in der kein Schall übertragen werden kann – ähnlich wie unter schäumenden Wellen im Meer. Das schafft für einen kurzen Moment völlige Stille. Was bedeutet das für die Lebensformen im Wasser, besonders dort, wo Flüsse immer wieder zur Gefechtszone werden?

    Christian Wolter: Die Effekte solcher starken Druckwellen können bei Fischen ein Barotrauma erzeugen, das heißt, die Schwimmblase kann reißen, Augen oder Organe können geschädigt werden. Die Effekte sind von der Größe der Sprengladung abhängig und reichen beispielsweise bei 55 kg TNT bis 390 Meter weit.

    Claudia van Hasselt: Ein weiterer Aspekt unseres Projekts ist die Frage, wie sich Gemeinschaften an Flüssen organisieren, die oft grenzüberschreitend sind. In den meisten Grenzgebieten gibt es transnationale Gemeinschaften des Alltags, an der Oder allerdings weniger. Wie kommt das? Inwiefern ist das mit den Wunden des Zweiten Weltkriegs zu begründen? Über lange Strecken existieren überhaupt keine Brücken, etwa auf dem Abschnitt zwischen Hohenwutzen und Schwedt. Ist das ein Ausdruck des geringen Austauschs, auch zu Ostzeiten? Wie kann man hier trotzdem Gemeinschaft etablieren? Und auch der Umgang mit dem Fluss, insbesondere nach dem Fischsterben 2022, ist interessant: In Polen gibt es viel mehr NGOs entlang der Flüsse, auf deutscher Seite dafür mehr politischen Druck. Wir bauen ein transnationales Netzwerk auf mit der Idee, eine Oder-Community zu bilden. Es gibt viele Einzelinitiativen, die sind aber nur teilweise vernetzt.

    Nicolas Wiese: Bei unseren Veranstaltungen suchen wir deshalb auch immer das Gespräch mit den Besucher*innen. Damit haben wir bei OderHive schon gute Erfahrungen gemacht. Den Menschen am Fluss zu signalisieren, dass sie ernst genommen werden, ist wichtig, denn über „ihren“ Fluss wissen die meisten mehr als wir.

    Was wollen Sie konkret bei der Science Week vermitteln?

    Claudia van Hasselt: Für mich und Nicolas als FrauVonDa// ist Kunst eine Mittlerin zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Sie kann Dinge übersetzen in eine Sprache, die leichter zugänglich ist, aber natürlich auch vereinfacht. Zum Beispiel die schon angesprochene Universalität von Flüssen als Waffe. Menschen berichten, dass sie durch unsere Arbeit ein Gefühl für die Oder, einen Bezug zum Ökosystem bekommen haben, obwohl sie noch nie am Fluss waren. Darum geht es uns auch, die Inhalte auf die Umwelten möglichst vieler Menschen übertragbar zu machen. Uns treibt die Idee, Emotion und Kognition zu verbinden, Wissenschaft sinnlich erlebbar zu gestalten, und sie so für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen.

    Was ist das Wichtigste, das wir aus den Geschichten der Flüsse lernen sollten?

    Nicolas Wiese: Dass wir nicht so weitermachen können mit der Ökonomisierung. Flüsse als Grenze oder Verteidigungslinie zu nutzen hat außerdem etwas grundsätzlich Missbräuchliches.

    Christian Wolter: Geologisch kennt man die Geschichte von Flüssen ...

    Claudia van Hasselt: … und deswegen muss die Frage eigentlich andersherum gestellt werden: Die menschliche Geschichte hat sich an Flüssen abgespielt …

    Christian Wolter: … und wir sind noch immer zutiefst abhängig von ihnen, auch wenn das den meisten Menschen nicht bewusst ist. Wir müssen die Flüsse ins Zentrum unserer Schutzbemühungen stellen, denn ohne sie erreichen wir kein einziges Klima- oder Biodiversitätsziel: Wenn also Fließgewässer immer weiter in Mitleidenschaft gezogen werden – ob durch Kriege, Verbau oder Nährstoffeinträge – und deren Ökosysteme zusammenbrechen. Süßwasserressourcen sind auf unserem Planeten knapp, und die kommen nun mal in Flüssen zusammen. Sie bieten alles, was zum Leben notwendig ist.

    ~
    Das Gespräch führte Wiebke Peters.

    Das Projekt zeigt sich vom 7.-9. November 2025 im Rahmen des Art & Science Forums der Berlin Science Week als Pop-Up Stand auf dem Holzmarkt. Kommen Sie gern vorbei!

    Personen:

    Dr. Oleksandra Shumilova ist Ökologin und arbeitet als Postdoktorandin am IGB in Berlin. In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Dynamik, Funktionsweise und den Leistungen von Flusssystemen. Zu ihren Schwerpunkten gehören Geomorphologie, Hydraulik und Biodiversität von Flüssen und ihren Auen, Ökosystemökologie von intermittierenden Flüssen sowie Fragen der Wasserinfrastruktur während und nach bewaffneten Konflikten. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine beschäftigt sie sich intensiv mit den Auswirkungen auf die Wasserressourcen – ein Thema, das ihr sowohl beruflich als auch privat am Herzen liegt, denn Oleksandra Shumilova stammt aus Mykolajiw, einer Stadt im Süden der Ukraine. Seit dem Ausbruch des Krieges im Jahr 2022 kämpft die Stadt mit Problemen mit der Wasserversorgung.

    Dr. Christian Wolter studierte und promovierte an der HU Berlin. Er ist Fischökologe und erforscht vor allem die Fischgemeinschaften in Flüssen. Er untersucht, wie menschliche Einflüsse wie Wasserkraft und Schifffahrt den Fischen schaden und wie Renaturierungsmaßnahmen dazu beitragen können, die Flussfische zu schützen. Am IGB leitet er die Forschungsgruppe Fließgewässerrevitalisierung. Bereits seit 1998 befischt er zu Forschungszwecken mit seinem Team mindestens dreimal im Jahr die Oder in der Strommitte und am Ufer.

    Claudia van Hasselt und Nicolas Wiese leiten FrauVonDa//, ein intermediales Ensemble für Neue Musik. Seit 2013 schafft die Gruppe transdisziplinäre Werke an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Ihre Projekte erforschen das Ungehörte und Ungesehene – oft ohne Worte, aber in vielen Sprachen – und schaffen multisensorische Erfahrungen, die sowohl emotional als auch intellektuell ansprechen.


    Contact for scientific information:

    Oleksandra Shumilova, IGB: https://www.igb-berlin.de/profile/oleksandra-shumilova


    More information:

    https://www.igb-berlin.de/news/lebensadern-im-kriegszustand
    https://berlinscienceweek.com/programme/rivers-time-war-and-peace


    Images

    Blick auf den freigelegten Gewässerboden des Kakhovka-Stausees in der Ukraine nach dem Trockenfallen, aufgenommen am 25. Juni 2023. Auf dem Schild steht: „Schwimmen verboten!“ und „Achtung! Minen!“
    Blick auf den freigelegten Gewässerboden des Kakhovka-Stausees in der Ukraine nach dem Trockenfallen ...
    Source: Ivan Antipenko
    Copyright: Ivan Antipenko


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).