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11/06/2025 09:30

Forschung mit Wirkung: Studie zeigt, wie Wissenschaft und Gesellschaft enger zusammenarbeiten können

Peggy Groß Kommunikation
Stifterverband

    Offenheit, Teilhabe und gesellschaftliche Relevanz bestimmen den wissenschafts- und forschungspolitischen Diskurs. Die Studie Förderung von transdisziplinärer & partizipativer Forschung und Public Engagement – Explorationsstudie zu Entwicklungspotenzialen in Deutschland wurde vom Museum für Naturkunde Berlin und der Berlin School of Public Engagement and Open Science durchgeführt. Sie untersucht systematisch, wie Wissenschaft und Gesellschaft enger zusammenwirken können, um Forschung gesellschaftlich wirksam zu gestalten.

    Berlin, 06. November 2025. Von der Klimakrise über Digitalisierung bis zu gesellschaftlicher Polarisierung – die Herausforderungen unserer Zeit sind komplex. Forschung steht immer mehr in der Verantwortung, einen Beitrag für die Bewältigung gesellschaftlicher Transformation zu leisten und nicht nur neues Wissen zu erzeugen. Die Explorationsstudie des Stifterverbandes zeigt, welche strukturellen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um Wissenschaft und Gesellschaft im Forschungsprozess enger zu verzahnen. Sie zeigt, was in Deutschland bereits funktioniert, wo es Potenziale für eine Wissenschaft liegen, die gesellschaftlich wirksam und demokratisch verankert ist.

    Dafür kombiniert die Explorationsstudie eine bundesweite Onlineumfrage, Interviews mit Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Förderinstitutionen sowie fünf Fallstudien aus Deutschland und Großbritannien. Es zeigt sich: Forschende in Deutschland haben großes Interesse an gesellschaftlich relevanter Forschung. Gleichzeitig hemmen fehlende Förderlogiken, kurzfristige Projektzyklen und mangelnde Anerkennung die nachhaltige Umsetzung.

    „Die großen Transformationen unserer Zeit können nur gelingen, wenn Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln“, sagt Wiebke Hoffmann, Leiterin des Fokusthemas Impact of Science stärken im Stifterverband. „Unsere Studie zeigt, dass es in Deutschland eine wachsende Praxis und hohe Kompetenz in diesen Bereichen gibt. Doch sie bleibt häufig punktuell. Es fehlt an koordinierten Strukturen, Anreizsystemen und langfristiger politischer Unterstützung.“

    Anhand von fünf Fallstudien – darunter das National Coordinating Centre for Public Engagement (UK), die Technische Universität München, die Universität Tübingen, Fraunhofer MEVIS und der Wissenschaftsladen Bonn – werden Erfolgsmodelle aufgezeigt, wie Beteiligung und Kooperation strukturell verankert werden können.

    „Viele Initiativen in Deutschland zeigen, dass kollaborative Formen der Forschung keine Nische sind, sondern ein zentraler Baustein wirksamer Wissenschaft“, fasst Mhairi Stewart, stellvertretende Leiterin Public Engagement und Impact im Museum für Naturkunde, die Ergebnisse der Studie zusammen. Victoria Shennan, Leiterin der Berlin School of Public Engagement und Open Science, betont die Notwendigkeit eines nachhaltigen Engagements und fügt hinzu: „Jetzt kommt es darauf an, diese Ansätze dauerhaft in Strukturen, Förderung und Kultur zu verankern – damit Forschung ihr volles Potenzial für gesellschaftliche Transformation entfalten kann.“

    Die Autoren der Studie empfehlen deshalb, gesellschaftliche Wirkung als festen Bestandteil wissenschaftlicher Qualität anzuerkennen und in Bewertungs- und Fördersystemen zu verankern. Dafür braucht es neue Anreizstrukturen, die kollaborative, partizipative und transdisziplinäre Forschung gezielt fördern. Langfristige Karrierepfade an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft sollen Forschenden ermöglichen, Wirkung nachhaltig zu gestalten. Zudem sind koordinierte Förderstrukturen und ressortübergreifende Strategien notwendig, um diese Ansätze zu stärken. Nur so kann Forschung ihr volles Potenzial entfalten und gesellschaftliche Transformation sowie demokratische Teilhabe stärken.

    Die Publikation Förderung von transdisziplinärer & partizipativer Forschung und Public Engagement – Explorationsstudie zu Entwicklungspotenzialen in Deutschland zum Download unter: http://www.stifterverband.org/medien/foerderung_von_transdisziplinaerer_und_partizipativer_forschung_und_public_engagement

    Über den Stifterverband
    Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken. Er vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, entwickelt gemeinsam Ideen und stößt politische Reformen an. In seinem Wirken konzentriert er sich auf zwei Handlungsfelder: Bildung und Kompetenzen sowie Kollaborative Forschung und Innovation. http://www.stifterverband.org

    Über die Berlin School of Public Engagement and Open Science
    Die Berlin School of Public Engagement and Open Science verändert die Forschung, indem sie sie offen, zugänglich und wirkungsvoll macht – und treibt durch öffentliches Engagement eine vielfältigere und demokratischere Forschungskultur voran. Eingebettet in das Museum für Naturkunde Berlin bieten sie eine Reihe von Dienstleistungen an, um das öffentliche Engagement (PE) in der Forschung voranzutreiben. http://www.publicengagement.berlin

    Kontakte:
    Peggy Groß
    Pressesprecherin des Stifterverbandes
    T 030 322982-530
    presse@stifterverband.de

    Philipp Spiegel
    Programmmanager Impact of Science stärken
    T 030 322982-361
    philipp.spiegel@stifterverband.de


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    Criteria of this press release:
    all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results, Science policy
    German


     

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